Liebe Expertinnen,
heute habe ich gleich 3 Fragen:
1. Mein Sohn bekommt gerade Reisflocken (+Pre HA Milch + Obstmus + 1 Löffel Dinkel für die Glutengewöhnung) als Abendbrei. Nun ist Reis ja nicht so nährstoffreich. Ist es deshalb ratsam bald auf eine andere Getreidesorte umzusteigen?
2. 1er-Milch sättigt besser als Pre-Milch, hat aber fast die gleiche Kalorienzahl. Wenn ein Kind nun 5 Flaschen Pre trinkt, aber nur 4 Flaschen 1er (weil die eben besser sättigt), dann müsste das Kind doch weniger aufnehmen? Oder wird die Stärke anders „ verstoffwechselt“, so dass es unterm Strich auf das Gleiche herauskommt? Ich frage das deshalb, weil 1er-Milch immer noch oft als Dickmacher gehandelt wird.
3. 2er Milchen gelten ja noch mehr als Dickmacher. Ich habe ein wenig recherchiert und gesehen, dass 2er Nahrungen auch nur 3-4 mehr Kalorien haben. Außerdem gibt es sogar eine 2er Milch, die nur Laktose enthält. Der größte Unterschied der mir aufgefallen ist, ist dass die 2er keine LCP mehr enthalten, außerdem enthalten Pre/1er noch L-Carnitin, Cholin und Inostiol.
Wo liegt denn nun der genaue Unterschied zwischen Pre/ 1er, zu den 2er-Milchen?
Entschuldigung für die sehr ausführliche Fragerei. Ich habe ein Ernährungslehre-Abi und interessiere mich einfach sehr für solche Themen bzw. hinterfrage viel.
Beste Grüße
Black Forest Girl
Mitglied inaktiv - 12.07.2013, 11:31
Antwort auf:
Sollte ich auf eine andere Getreidesorte umsteigen?
Liebes Black Forest Girl,
gerne sind wir wieder für Ihre Fragen da.
zu 1.) Es ist immer sinnvoll die Sorten mal abzuwechseln. Das ist zum einen günstig für die Nährstoffversorgung zum anderen auch für die Geschmacksbildung. Wenn Ihr Kleiner also gut mit dem ersten Abendbrei wie Sie ihn beschrieben haben zurechtkommt, spricht nichts dagegen weitere Getreidesorten mit in den Plan aufzunehmen.
zu 2. und 3.) Ich weiß aus meiner langen Arbeitserfahrung, dass gerade das Thema "Welche Milchnahrung ist die richtige?" immer sehr kontrovers und leidenschaftlich diskutiert wird. Es gibt dazu so viele Meinungen und Ansichten.
Bestimmt helfen Ihnen folgende Informationen, Klarheit in diesen Sachverhalt zu bringen und für sich zu entscheiden, welche Nahrung für Ihren Sohn die passende ist.
Ganz wichtig noch vorneweg: Ihr Junge wird mit jeder Säuglingsmilchnahrung mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt!
Eine Pre-Nahrung kommt der Muttermilch am nächsten. Sie enthält wie Muttermilch als Kohlenhydrat nur Milchzucker. Daneben gibt es Nahrungen mit der Ziffer 1. Bei unserer HiPP 1 zum Beispiel wird ein kleiner Teil des Milchzuckers durch Stärke ersetzt. Die Nahrung verweilt dadurch etwas länger im Magen-Darm-Trakt und wird von vielen Eltern deshalb als "sättigender" beschrieben. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys dadurch leichter ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen kann. Pre und 1 sind Säuglingsanfangsnahrungen.
Es hält sich nach wie vor hartnäckig der schlechte Ruf der 1er-Nahrung, weil die darin enthaltene Stärke angeblich dick machen würde. Das stimmt jedoch nicht. Pre und 1er unterscheiden sich kaum von den Kalorien. Der Unterschied liegt in dem beschriebenen kleinen Stärkezusatz.
Trinken Babys immer mehr oder werden die Abstände kürzer, bietet es sich an von der Pre zur 1er-Milch zu wechseln. Bei Ihrem Beispiel oben mit den 5 Flaschen macht es keinen Sinn von Pre auf 1er umzustellen. Denn 5 Flaschen sind ja ganz wunderbar.
Die Zusammensetzung der Säuglingsnahrungen ist gesetzlich genauestens geregelt. Damit wird sichergestellt, dass in einer Säuglingsnahrung alle Stoffe enthalten sind, die ein Baby für ein gesundes Wachstum benötigt.
Die HiPP Pre und 1 und die HiPP 2 sind jeweils für das entsprechende Alter besonders abgestimmt. So sind in den ersten Monate Zusätze wie LCPs und andere Zutaten wichtig. Nach sechs Monaten bieten sich Folgenahrungen an, die in wichtigen Nährstoffen, für die im Beikostalter ein deutlich höherer Bedarf besteht, angepasst sind. So sind Folgenahrungen v. a. im Eisen-, Calcium- und Vitamin E-Gehalt besser auf die Bedürfnisse älterer Babys ausgerichtet. Die Breikost und die Folgemilch ergänzen sich dann bestens.
Bestimmt interessiert Sie folgendes: Auch heutige Folgenahrungen (z.B. unsere HiPP 2er Milchen) machen nicht dick! Das wird fälschlicherweise immer noch und immer wieder kommuniziert.
In der Vergangenheit ist man davon ausgegangen, dass das Baby nach dem 4. Monat mehr Kalorien braucht. Aus diesem Grund hatte man den Folgemilchnahrungen deutlich mehr Stärke und manchmal auch Zucker zugesetzt. Darin sahen Ärzte und Ernährungswissenschaftler die Gefahr der Überfütterung.
Seit Ende 2008 schreibt eine EU-Richtlinie vor, dass Folge- wie Anfangsnahrungen keinen höheren Kaloriengehalt als maximal 70 kcal/100ml haben dürfen. Die Folgemilchen wurden im Kaloriengehalt den Anfangsmilchen (Pre und 1) angenähert.
Eine Folgemilch wie HiPP 2 unterscheidet sich also im Energiegehalt kaum von den Anfangsnahrungen (HiPP Pre und HiPP 1). Unsere Folgenahrungen sind ideal angepasst an das Beikostalter und enthalten genau darauf abgestimmte Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Folgemilch hat eben den besonderen Vorteil, dass die Eisenversorgung eines Babys verbessert wird.
Übrigens: Keiner unserer Säuglingsnahrungen wird Zucker zugesetzt! Sie enthalten Lactose (Milchzucker) oder zusätzlich zur Lactose noch einen kleinen Anteil an Stärke.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 15.07.2013
Antwort auf:
Sollte ich auf eine andere Getreidesorte umsteigen?
Das kommt davon wenn man zu schnell tippt, weil das Baby quäkt...
Mitglied inaktiv - 12.07.2013, 11:33