Hallo,
ich habe eine Frage zur Ernährung.
Mein Sohn ist 10,5 Monate alt.
Sein Essen sieht derzeit in etwa so aus:
Um 9 h frühstückt er selbständig ein Brot mit Frischkäse und Avocado. Dazu gibts Obst oder Gemüse.
Zwischendurch gibts einen Snack, Reiswaffeln, Apfel oder ein Obstmus
um 13h gibt ein Gläschen mit Gemüse und Fleisch, oft noch Obst hinterher.
Bei Bedarf gibts nachmittags ein Obst-Getreide Gläschen
Um 18h gibts Familienessen. Meist fingerfood wie Nudeln, Spätzle, Gemüsesticks
O.ä. und Gurke oder anderes Gemüse. Falls er zu wenig isst, gibts nen milchbrei dazu.
Dann bekommt er um 19:30h seine 230ml 2er Milch zum einschlafen und
meistens noch 230ml 1er Milch falls er nachts aufwacht, was allerdings auch nicht mehr jede Nacht der Fall ist. Allerdings wenn er aufwacht braucht er auch die ganze Flasche und ist mit weniger nicht zufrieden.
trinken tut er sehr brav. Ca 400ml am Tag. Wasser oder babytee.
Ist dieser Ernährungsplan ok?
wir sind am überlegen wann unser Sohn ohne die beiden Milchflaschen auskommen sollte. Gibts da eine idee wie man das anstellen kann?
vielen Dank und herzliche Grüße
danska
von
danska
am 09.02.2017, 21:58
Antwort auf:
sollen wir die abendliche Milchflasche abgewöhnen?
Liebe „danska“,
Ihr Speiseplan gefällt mir. Toll, dass Ihr Kleiner schon so viel Spaß am Kauen hat.
Ihr Sohn benötigt bis zum ersten Geburtstag noch 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Danach sind es auch noch 300ml/g.
Wenn die Abend- und die Nachtmilch einmal wegfallen, muss der Speisplan also „milchiger“ werden. Zum Beispiel eine Milch aus Flasche oder Tasse Brot in der Früh und ein Milchbrei am Abend.
Aber Grundsätzlich ist so, dass Ihre Kleine sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten ausreichend satt essen kann und keine zusätzliche Milch mehr benötigt.
Die Sättigung rein über die Familienkost und Fingerfood, das alles ausgiebig gekaut werden muss, zu decken, ist gar nicht so einfach. Deshalb sollten Sie diesen Anteil nur nach und nach steigern und zum Sattessen abends noch regelmäßig den Milchbrei reichen. Wenn die Fläschchen wegfallen, braucht er ja auch tagsüber noch Milch.
Wenn er zum Einschlafen 250ml Milch schafft, hat er sich anderthalb Stunden zuvor beim Abendessen nicht sattgegessen.
Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass ein (Wieder)Einschlaffläschchen ein sehr beliebtes Einschlafritual ist. Im Sinne der Zahnpflege sollte Ihr Kleiner aber lernen bald ohne dies auszukommen.
Hier müssen Sie ein anderes Einschlafritual finden, dass das Einschlafstillen am Abend ersetzen kann. Enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, Spieluhr, Wasser trinken…
Ihr Söhnchen hat sich nun bereits sehr lange Zeit mit den (Wieder)Einschlaffläschchen anfreunden können und er hat bestimmt erfahren, dass es ihm immer wieder gelingt die Mama von einer weiteren Milchflasche zu überzeugen, versucht diese die Flasche abzusetzen.
Jetzt müssen Sie „durchhalten“!!!
Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Sohn weiß wie er Sie rumkriegen kann. Versuchen Sie mehr und mehr Ihren Kleinen anderweitig zum Einschlafen zu bringen.
Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten.
Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt.
Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie es ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen.
Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Er braucht die Milch nachts wirklich nicht mehr!
Denken Sie an Ihr Ziel, Sie und Ihr Schatz können endlich erholsam durchschlafen, die Verdauung Ihres Jungen kommt nachts mal zur Ruhe, und obendrein werden die Zähne Ihres Kleinen geschont, wenn das nächtliche Milchtrinken wegfällt.
Gehen Sie konsequent diesen Schritt. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen ein schönes Wochenende,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 10.02.2017