Guten Tag,
Ich habe einen Sohn (17 Monate) der schon immer seine Probleme mit dem Essen hatte. Er verträgt keine Milch und kein Ei und nach einigen Tipps bei der Ernährungsberatung hatten wir seine Ernährung dementsprechend angepasst. In den letzten Wochen hatte er auch halbwegs gut gegessen.
Nun jedoch zu dem Problem:
Seit rund 5 Tagen verweigert er quasi jegliches Essen. Er probiert oft eine Löffel und dann wird das essen einfach ausgepuckt, weggeworfen oder mit einem "nein" der Teller weggeschoben. Bisher habe ich es dann so gemacht, dass nach einer angemessenen Zeit (meist rund halbe Stunde) das Essen beendet wurde und er auf die nächste Mahlzeit warten musste.
Seit 5 Tagen jedoch isst er selbst bei der nächsten und übernächsten Mahlzeit so wenig und hat sogar etwas abgenomen (er wiegt nun 10,3 kg). Im Tagesverlauf ist er trotzdem quick-fidel und spielt und lacht ... trotzdem mache ich mir Sorgen :/
Sein Essensplan sieht zur Zeit wie folgt aus:
- Morgens: Müsli gemischt mit Beba Sinlac Pulver (Empfehlung von der Ernährungsberatung)
- Mittags: Selbstgekochtes, meist Reis oder Nudeln mit Gemüse+Fisch/Fleisch
- Nachmittags: Brezel oder Obst
- Abends: Brot mit veganem Käse oder Margarine, Gemüsesticks
- Vorm Schlafengehen nochmal eine Althera Milch ggf. nochmal Nachts
Bis auf die Milch verweigert er wie oben beschrieben quasi alles :/
Welche Tipps gibt es den kleinen Mann wieder zum essen zu bewegen?
von
vollzeitpapa
am 25.01.2016, 09:09
Antwort auf:
Sohn isst nichts mehr (17 Monate)
Lieber „vollzeitpapa“,
Ihr Kleiner ist nun ein Kleinkind mit eigenem Kopf und ganz speziellen Vorlieben. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw.
Obendrein kriegen die Kleinen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mami und Papi mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen.
Bei den Eltern steht schnell die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder die Kinder gehen abends hungrig ins Bett oder schlafen nicht durch...
Deshalb wird alles Mögliche gekocht oder zubereitet und angeboten und versucht. Lassen Sie sich da nicht „hineinziehen“, der Speiseplan Ihres Kleinen sieht ganz prima aus!
Machen Sie sich da ruhig weiterhin den Hunger zum Gehilfen, auch wenn es in die zweite oder dritte Mahlzeit geht. Bieten Sie nicht zu viel Milchnahrung an, auch die stillt den Hunger. Ihrem Schatz reichen 300mL Milch inkl Milchprodukte, wie der Käse, Joghurt, Milchbrei,... am besten auf 2-3 Portionen pro Tag verteilt. Isst Ihr Kleiner sich nämlich an der Milch satt, hat er automatisch weniger Hunger auf die Familienkost, das kann ein Teufelskreis werden.
Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Junge am Essen interessieren.
Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kleiner wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Spaß das Essen macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer.
Viele liebe Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 25.01.2016