Sohn fast 2J. ist ein schlechter Esser

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Sohn fast 2J. ist ein schlechter Esser

Mein Sohn ist fast 2 Jahre alt und isst morgens 2 Schüsseln "Freche Freunde" Kornflakes. Mittags mag er nichts, außer Fischstäbchen blanke Nudeln und Nudelsuppe, ab und an bekomme ich ihn auch dazu eine pürierte Gemüsesuppe zu essen wenn er Backerbsen rein streuen darf. Abends gibt's meist Haferbrei oder Pfannkuchen(Vollkorndinkelmehl). Als Zwischenmahlzeit bekommt er Joghurt, manchmal mische ich püriertes Obst dazu, weil Stückchen gehen gar nicht bei ihm. Das ist also alles andere als Ausgewogen... Dabei habe ich schon in der Beikost alles selber gekocht und immer wieder Obst und Gemüseschnitten angeboten, was damals schon wehement abgelehnt wurde. Sobald ich ihm irgendwas von uns anbiete fängt er an zu schreien sich weg zu drehen und "Bäh" zu rufen... Er probiert das alles nicht einmal. Er wehrt sich so so sehr gegen jedes Essen. Ich bin langsam echt verzweifelt, dabei essen wir ihm das "gute" ja vor und ich biete ihm trotzdem alles an. Ich habe auch oft versucht es lustig oder kreativ anzurichten. Ich weiß einfach nicht mehr was ich noch tun kann um ihn zum Essen zu bewegen. Weil Hunger hat er, wenn er Mittags z. B. wieder alles verweigert bettelt er aber den restlichen Tag nach Keksen und Süßigkeiten. Übrigens er trinkt tagsüber auch nur verdünnten Saft, auf Wasser und ALLE Teesorten wird auch mit "Bäh" reagiert. Ich habe mir schon etliche Rezeptbücher speziell für Kleinkinder besorgt nichts davon hat er je gegessen... Schadet diese einseitige Ernährung meinem Sohn in der Entwicklung und haben Sie noch irgendwelche Tipps wie ich ihn doch dazu bringen kann besser zu essen?

von Binewf am 06.04.2020, 10:36



Antwort auf: Sohn fast 2J. ist ein schlechter Esser

Liebe „Binewf“, das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw. Und natürlich werden auch Lebensmittel entdeckt die besonders gut schmecken und ankommen. Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Junge eben mit weniger zufrieden. Wobei das meist gar nicht „so“ wenig ist. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Sohn weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“ Er weiß genau, wie er Mama mit seinem Verhalten „auf Trab halten“ kann. Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits: Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht dauernd, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Leben Sie Ihrem Sohn als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Meine besten Tipps sind: * „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht so in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab. * Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihren Kleinen gibt und es Ihrem Kleinen - trotz allem - gut geht! * Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer. Bieten Sie einfach weiterhin von einem ausgewogenen und abwechslungsreichen Essen immer ausreichend an und lassen Sie Ihren Jungen selbst entscheiden, wie viel er essen mag. Beherzigen Sie am besten immer den goldenen Grundsatz: Sie als Mama bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihr Kleiner bestimmt die Mengen, die er essen mag. Es ist zwar ein „alter Hut“, aber es gilt immer noch, dass ein gesundes Kind nicht vor einem vollen Teller verhungern wird. Ist die Situation zu sehr gefestigt und verfahren, dann kann es sinnvoll sein, von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind - sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Auch hier gibt es weitere Infos: ( https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/essprobleme/fuetterstoerungen/ ) Herzlicher Gruß und einfach jeden Tag viel Freude mir Ihrem Jungen wünscht Doris Plath

von Doris Plath am 07.04.2020



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