riskieren wir mangelernährung

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: riskieren wir mangelernährung

hallo unser kleiner ist jetzt etwas über 8 monate alt und leidet seit ca 5 monaten an neurodermitis. leider konnte ich nicht stillen. wir haben so zeimlich alles an milchpulver in ruhe ausprobiert und schliesslich durch eine heilpraktikerin festgestellt, dass er auf die fläschchennahrung reagiert (schweizer bio produkt). auf milch und alle möglichen substanzen in der milch reagiert er jedoch nicht. auch gluten sin gem. heilpraktikerin und tests nicht allergieauslösend. wir haben die säuglingsnahrung nun komplett weg gelassen und sein essensplan sieht aktuell wie folgt aus. 6.00 fläschchen (240ml) aus mandelmilch, eine halbe banane und 2-3 esslöffel breiflocken (hirse, reis, hafer oder dinkel) 9.30 avocado mango brei 13.30 gemüse fleisch brei 16.30 avocado bananen brei 19.30 die selbe fläschchenmischung wie am morgen, danach gehts ins bett. uns ist bewusst, das brei auf den löffel und nicht in die flasche gehört. er liebt seine beiden fläschchen jedoch und die umstellung auf brei am morgen und abend ist sehr intensiv. sind aber dran. und die abendflasche gehört halt zum ritual und das möchten wir beibehalten. tipps für andere rezepte ohne industrie-pulver und kuhmilch sind sehr gerne willkommen!!;) er schläft meistens durch und wenn er kommt, will er nur den "nuggi". hungrig ist er nicht in der nacht. er trinkt über den tag verteilt ca 100-150 ml wasser zusätzlich. riskieren wir eine mangelernährung? bekommt er von irgendwas zu wenig mit diesem essensplan? kann man die mandelmilch allenfalls langsam durch verdünnte kuhmilch ersetzen (obwohl er nicht reagiert hat bei den tests, macht mir die kuhmilch in dem alter noch etwas sorgen). ich freue mich auf eine antwort. lg

von boona1985 am 04.08.2016, 21:51



Antwort auf: riskieren wir mangelernährung

Liebe „boona1985“, gerne gebe ich Ihnen zum Speisezettel mein Einschätzung ab. Aus meiner Sicht ist die Ernährung für Ihren Kleinen nicht optimal zusammengestellt. Zum einen wird Ihr Kleiner bei den Breien komplett vegan ernährt, was im ersten Jahr nicht empfohlen wird. Zum anderen. Die Milch im Säuglingsalter durch vegetarische Milchsorten (Hafermilch, Mandelmilch) zu ersetzen, davon wird abgeraten. Es besteht das Risiko eines Nährstoffmangels. Es fehlen ausreichend Eiweiß, Eisen, Kalzium…. Auch eine (egal ob verdünnt oder nicht) Kuhmilch als Trinkmilch ist im ersten Jahr nicht geeignet. Bitte lassen Sie sich noch von Ihrem Kinderarzt gründlich beraten. Es ist wichtig, dass Sie eindeutige Diagnosen bekommen. Es wäre schade, wenn Ihr Schatz umsonst auf irgendwas verzichten müsste, obwohl er es gut vertragen würde. Sie können auch noch eine zweite ärztlich Meinung dazu einholen. Nur, eine Ernährung wie oben beschrieben, kann ich und möchte ich Ihnen aus meiner Sicht nicht fürs erste Jahr empfehlen. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 05.08.2016



Antwort auf: riskieren wir mangelernährung

danke für ihre einschätzung. er wird doch nicht vegan ernährt mit einem gemüsebrei MIT fleisch am mittag. gibt es denn gar keine möglichkeit etwas trinkbares ohne industrie-säuglingsnahrungspulver für morgens und abends herzustellen?

von boona1985 am 05.08.2016, 16:46



Antwort auf: riskieren wir mangelernährung

Liebe „boona1985“, ja, am Mittag ist Fleisch dabei. Entschuldigen Sie bitte, das habe ich übersehen. Dennoch, bitte sprechen Sie auch noch mit einem Arzt über den Speiseplan Ihres Kleinen. Ich kann und möchte Ihnen eine Ernährung ausschließlich mit Mandelmilch als Milchkomponente nicht empfehlen. Lassen Sie bitte noch einmal medizinisch abklären worauf Ihr Junge beim Füttern der Säuglingsmilch konkret reagiert hat. Bzw. durch was die Neurodermitis Ihres Sohnes bedingt wird. Wie Sie bestimmt wissen, ist jede Neurodermitis anders und jeder Neurodermitis-Patient reagiert anders. Neurodermitis ist ein Erscheinungsbild, das meist durch mehrere Faktoren bestimmt wird. Neben Veranlagung und der Ernährung spielt die Umwelt (Kosmetik, Waschmittel, Kleidung, Hygiene, Klima, Zigarettenqualm... etc.) eine Rolle. Auch seelische Anspannung oder Stress können einen Schub auslösen oder die Symptomatik verschlimmern. Deshalb ist es wichtig zusammen mit dem Kinderarzt die jeweils auslösenden Faktoren individuell zu ermitteln und eine geeignete Therapie abzustimmen. Nur bei einem Drittel der Fälle lässt sich ohnehin der Verlauf durch die Ernährung beeinflussen. Wird die Neurodermitis durch eine Allergie beeinflusst, müssen Sie natürlich den/die Auslöser meiden. Pauschale Verbote sind keinesfalls sinnvoll. Auch Kinder mit Neurodermitis brauchen in erster Linie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost. Bitte sprechen Sie noch einmal mit Ihrem behandelnden Kinderarzt. Ihr Kinderarzt kann und wird Ihnen ganz konkret eine Nahrung (Ersatznahrung, Spezialnahrung) für Ihren Kleinen empfehlen, die Sie als Milchersatz verwenden sollen. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 06.08.2016