Reicht die Nahrungsmenge meinem Kind?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Reicht die Nahrungsmenge meinem Kind?

Hallo liebes Expertenteam, ich wende mich an Sie, denn ich bin etwas verunsichert was das Essverhalten meiner Tochter betrifft. Sie ist jetzt 9 Monate und wiegt 7 kg. Sie bekommt morgens gegen 8 Uhr ein Fläschchen Milupa 1, trinkt aber sehr wenig (20-30ml). Auf Empfehlung meines Kinderarztes soll ich ihr auch Brei geben, damit sie was im Magen hat. Da isst sie mal mehr, mal weniger. Beim Mittagsbrei gegen 12 Uhr nimmt sie 4-5 Löffel. Vormittags trinkt sie manchmal noch 100 ml Milupa 1. Beim Nachmittagsbrei ist es ähnlich wie mittags und abends kann sie eine größere Portion Grießbrei durchaus essen. Über den Tag trinkt sie wenig Milch, dagegen kann sie nachts große Mengen trinken. Ich habe das Gefühl dass sie nach 1 - 2 Löffel Brei das Interesse verliert. Aber reicht ihr wirklich diese kleine Menge aus um ihren Tagesbedarf zu decken? Biete ich ihr statt des Breis ein Stück Brot an geht ihr Mund auf. Das Essverhalten war nicht immer so. Bei ihren Großeltern vor 8 Wochen hat sie 4 x tgl. gut gegessen und dann auch durchgeschlafen. Vielleicht können Sie mir Tipps geben, damit sie wieder mehr Spaß am Essen hat. Vielen Dank!

von Passionsblume am 04.08.2016, 12:53



Antwort auf: Reicht die Nahrungsmenge meinem Kind?

Liebe „Passionsblume“, da Ihre Kleine nachts große Mengen Milch trinkt, reichen ihr diese kleinen Mengen an Breien tagsüber aus. Ihr Mädchen isst/trinkt sich momentan noch vornehmlich nachts satt. Versuchen Sie den Spieß nun umzudrehen. Dazu die Milch nachts ausschleichen oder deutlich weniger werden lassen. Die Erfahrung zeigt, wenn Kinder sich nachts nicht so mit der Milch sättigen, dass der Appetit am Tage automatisch ansteigt. Das ist ja genau das, wo Sie hinwollen. Das kann Geduld erfordern und auch Protest bei Ihrer Tochter hervorrufen. Gehen Sie hier aber konsequent weiter. Dann klappt das über kurz oder lang genauso wie bei den Großeltern, dass Ihr Schatz sich am Tage bei den festen Mahlzeiten gut sättigt und die Nacht zum Schlafen nutzt. Gerne dürfen Sie den Speiseplan nun mit Brot erweitern. Versuchen Sie es auch mit fingerfood, das Ihre Kleine selbst essen kann. Das macht Spaß. In dem Alter dürfen Sie mal ungewürzte gedünstete Gemüse und weiche, reife oder ggf. zunächst gedünstete Obststücke als fingerfood anbieten. Auch ungewürzte Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie alles gemäß den entwickelten Fähigkeiten und der Reife Ihres Kleinen sorgfältig aus. Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihre Tochter merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig oder auch verzweifelt sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Bieten Sie Ihrem Mädchen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihr mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 05.08.2016