Hallo liebes Team,
wir haben vor kurzem den Abendbrei mit Kuhmilch eingeführt (vorher mit Muttermilch angerührt). Gestern Nacht hatte unsere Tochter, jetzt 7 Monate alt, 2-3 Stunden schubweise Schreiattacken. Den Abendbrei habe ich mit Vollmilch, Haferflocken, Mandelmus und Apfelbrei gemacht. Kann irgendetwas davon das Unwohlsein ausgelöst haben? Sollte ich lieber wieder Halbmilch bzw. Muttermilch verwenden? Seit zwei Tagen verwende ich 200 ml Vollmilch.
Sie ist nachts auch sehr unruhig und wacht oft auf.
Sie hat auch mit dem Gemüsebrei Schwierigkeiten beim Stuhlgang, der sehr hart und kugelig ist. Sie weint sehr oft, drückt und presst sehr und hatte auch schon ein bisschen Blut in der Windel, vermutlich von einer kleinen Fissur.
Können Karotte, Kartoffel, Süsskartoffel, Brokkoli, Kohlrabi Verstopfung auslösen, welches Gemüse nehme ich besser?
Vielen Dank für die Hilfe.
Herzliche Grüsse,
Anitjes
von
Anitjes
am 21.08.2015, 07:46
Antwort auf:
Nächtliche Schwierigkeiten nach Abendbrei was kann der Grund sein?
Liebe Anitjes,
ich kann Sie gut verstehen, dass Sie die Ursachen für ide nächtlichen Schreiattacken ausfindig machen wollen. Das ist natürlich für mich sehr schwer aus der Ferne. Es kann die Ernährung gewesen sein, es kann aber auch an ganz anderen Faktoren liegen (Entwicklungsschübe, kommende Zähne, Träume…). Oder eine Kombination davon.
Ich würde Ihnen zu einem Milchbrei raten, den Sie mit einer Folgemilch anrühren. Die Folgemilch ist genau auf das Alter abgestimmt, die Nährstoffe sind passender und die Milch ist erfahrungsgemäß gut verträglich. Falls Sie bei der Kuhmilch bleiben möchten, dann versuchen Sie es mal mit der Halbmilch aus. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt (dieser könnte auch die Verstopfung bedingen) der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Um den Energiegehalt auszugleichen, sollte dem Brei noch ein Teelöffel z.B. Rapsöl beigefügt werden. Das Mandelmus können Sie weglassen. Das ist im Abendbrei nicht notwendig und macht auch keinen Sinn.
Jedes Kind (wie auch jeder Erwachsene) reagiert immer ganz verschieden auf bestimmte Lebensmittel. Die Karotte oder seltener die Kartoffel kann eine eher Stuhl festigende Wirkung haben. Dies bedeutet aber nicht, dass ein Baby in jedem Fall darauf mit Verstopfung reagiert. Das Gemüse bringt ja auch verdauungsfördernde Ballaststoffe mit.
Falls Sie selber kochen, achten Sie darauf, dass der Brei nicht zu kompakt wird. Lieber noch etwas Flüssigkeit beigeben. Und zum Gemüse/Menü sollte auch ein Löffel Rapsöl dazu.
Als Beikost können Sie verschiedenste Gemüse anbieten. Am besten ist für den Säugling Gemüse, das nicht zu viel Nitrat speichert und mild genug ist, damit das kleine Baby dieses Gemüse auch akzeptiert. Besonders gut verträgliche Gemüsesorten sind Möhren, weiße Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinaken, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Fenchel und Spinat, Süßkartoffeln, Kartoffeln.
Ich kann mir gut vorstellen, wenn Sie den Abendbrei etwas umgestalten, dass dann auch der Stuhl Ihrer Tochter wieder weicher wird.
Viele liebe Grüße zum Wochenende!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 21.08.2015