Muss mein Kind nach der Beikostgabe gestillt werden?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Muss mein Kind nach der Beikostgabe gestillt werden?

Meine Tochter ist jetzt 6,5 Monate alt und bekommt 3x täglich Brei (Mich-Getreidebei, Obst/Gemüse- Getreide Brei, Gemüse-Fleisch/Ei/Fisch-Brei) als Beikost. Sie isst mit Begeisterung und auch viel, dazu trinkt sie Wasser. Mit dem ersten Brei haben wir Anfang Jänner angefangen. Darüber hinaus wird sie abends, nachts und vormittags noch gestillt. Also unser Tag sieht so aus: Vormittags um 7 Uhr stillen, um ca. 10 wieder stillen, um ca. 11:30 Brei, um ca. 14:30 Brei, um ca. 16 Uhr stillen, um 19 Uhr Brei um 20 Uhr zum zu Bett gehen wieder stillen und dann nachts eben noch 2-4 Mal stillen. Nach den Beikost Mahlzeiten verweigert sie gestillt zu werden. Jetzt hab ich aber gelesen, dass Beikost ja deshalb Beikost genannt wird, weil sie die Stillmahlzeiten nicht zur Gänze ersetzen sollen. Muss ich versuchen etwas zu ändern oder ist es ok, wenn meine Tochter nach den Breien nicht gestillt werden will? Sie wirkt in letzter Zeit auf mich als würde sie die Stillmahlzeiten sowieso gerne ausfallen lassen, was vor allem meine Brust sehr merkt. Sie ist wirklich sehr an anderer Nahrung interessiert und würde wahrscheinlich noch viel mehr essen, ich versuche mich allerdings an die langsame Einführung der Beikost zu halten. Ist das in dem Fall sinnvoll, oder soll ich mit dem Tempo des Kindes mit auch wenn das heißt, dass sie sich selbst gerade abstillt? Flaschennahrung bekommt sie nicht (nimmt ja auch keine Flasche!). Danke für die Hilfe und liebe Grüße.

von SonjaQu am 13.02.2017, 08:36



Antwort auf: Muss mein Kind nach der Beikostgabe gestillt werden?

Liebe „SonjaQu“, das ist vollkommen in Ordnung so. Ziel der Beikost ist es, nach und nach (alle vier Wochen eine weitere) Milchmahlzeiten vollständig durch einen Brei zu ersetzen. Wenn Ihr Mädchen also eine Breiportion schafft, benötigt Sie anschließend keine Milch mehr. Sie können etwas Wasser oder Tee anbieten. Seien Sie aber nicht enttäuscht, wenn Sie nichts trinken mag, noch erhält Ihre Kleine ausreichend Flüssigkeit über die Stillmahlzeiten. Als Orientierungshilfe finden Sie auf unserer Homepage unter diesem Link http://www.hipp.de/index.php?id=180 einen Ernährungsplan. Eine Sache fällt mir auf: Die einzelnen Mahlzeiten liegen oft sehr eng beieinander. Vormittagsmilch und Mittagessen trennen nur anderthalb Stunden und Nachmittagsbrei und Nachmittagsmilch ebenfalls nur anderthalb Stunden. Die meisten Kinder kommen mit einem Mahlzeitenabstand von etwa drei bis vier Stunden sehr gut zurecht. Schieben Sie doch noch einmal ein bisschen um. So könnten Sie vielleicht auch die Mahlzeitenanzahl etwas reduzieren (von 7 auf 6 oder 5 tasgüber). Achten Sie auf die Signale Ihrer Tochter. Sie schreiben ja: „Sie wirkt in letzter Zeit auf mich als würde sie die Stillmahlzeiten sowieso gerne ausfallen lassen“ - vielleicht hat Sie zu diesen Zeiten z.B. anderthalb Stunden nach einem sättigenden Brei einfach keinen Hunger. Es gibt auch Babys, die sind so begeistert vom Löffel essen, dass Sie ihre Milch eine Weile nicht mehr so gerne annehmen. Ihre Kleine erhält bereits drei Mahlzeiten vom Löffel. Warten Sie mit dem vierten (Vormittagsbrei) doch noch ein paar Wochen. Ihr Mädchen ist noch sehr klein und Milch ist in diesem Alter noch ein sehr wichtiges Lebensmittel. Deshalb rate ich Ihnen die Milch immer wieder geduldig, aber ganz ohne Zwang und Druck anzubieten. Nichts aufdrängen. Bleiben Sie geduldig am Ball. Diese Phase geht bald vorüber. Ihre Kleine wird lernen, dass es beides gibt: feste Kost und Milch. In diesem jungen Alter ist die Milch noch sehr, sehr wichtig. Und oft sind diese Phasen nur kurze Launen, die sich wieder legen. Und noch eins: Ihr Mädchen benötigt bis zum ersten Geburtstag noch täglich 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche, Annelie Last

von Annelie Last am 13.02.2017



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