Mit welchen Lebensmitteln anfangen bei Baby-led Weaning

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Mit welchen Lebensmitteln anfangen bei Baby-led Weaning

Hallo! Ich habe mich erstmals in dieses Thema etwas eingelesen und finde es eine gute Alternative zum Brei....mein Sohn ist jetzt 5,5 Monate alt und sehr an meinem Essen interessiert. Letztens hat er mir mein Brot vom Teller gezogen und daran genagt. Bislang stille ich ihn voll und möchte auch noch nicht unbedingt abstillen wenn er sechs Monate alt ist. Vielleicht haben Sie Erfahrung mit diesem Thema und können mir sagen welche Lebensmittel ich ihm geben könnte. Danke! LG Sandra

von feebunny am 11.02.2016, 12:14



Antwort auf: Mit welchen Lebensmitteln anfangen bei Baby-led Weaning

Liebe Sandra, immer wieder hört man von der Methode des Baby-led-weanings - Babys selbst entscheiden zu lassen - was sie essen. Die Methode des Baby-led-weanings verweist auf interessante Aspekte der Fütterung im Beikostalter. Hier steht mehr das spielerische Entdecken von Lebensmitteln und Essen im Vordergrund. Ein starres Einführen verschiedener Breikomponenten, wird manchmal als recht verkrampfte „Abfütterung“ empfunden. Die Einführung der festen Nahrung muss grundsätzlich nicht nach strengen Vorgaben erfolgen, sondern sollte möglichst die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen. Es ist sinnvoll, Säuglingen im Beikostalter auch Fingerfood - also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann - anzubieten. Dadurch lernen sie zu knabbern, schmecken den puren Lebensmittelgeschmack und können sehr selbstbestimmt essen. Gegen ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke ist nichts zu sagen. Auch Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie Lebensmittel dafür gemäß den entwickelten Fähigkeiten Ihres Babys sorgfältig aus, um ein Verschlucken mit ggf. lebensgefährlichen Folgen zu verhindern. Für Brot als Mahlzeit ist es noch zu früh. Brot enthält relativ viel Salz (im Teig und z.T. obendrauf) und kann die Nieren des Babys belasten. Ab dem 10. Monat kann Brot in den Speisplan mit aufgenommen werden. Meiner Meinung nach bleibt pürierte und grob-pürierte Kost mit feinen Stückchen unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt. Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen. Zusammenfassend: Wenn man als Mutter das Gefühl hat, dass der kleine Schatz durch spielerisches Erforschen mehr Bezug und somit auch Spaß und Freude am Essen entwickelt, darf es im Beikostalter gerne sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen etc. geben. Zusätzlich würde ich aber Brei zufüttern, denn nur so kann ein Baby eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung und somit ausreichende Nährstoffe aufnehmen. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 12.02.2016