Hallo,
Heute hat mir eine Freundin gesagt, dass man bei Babys ab dem 6 Monat nicht mehr so viel Milch geben soll. Jetzt bin ich etwas verunsichert ob ich meiner 8,5 Monate alte Tochter richtig ernähre.
Sie bekommt Beikost und ich stille sie auch noch, außerdem bekommt sie abends um 22Uhr ein Fläschchen mit Folgemilch. Unser Ernährungsplan sieht ungefähr so aus:
6:30 Stillen
9:00 Stillen
11:45 GKF Brei ca 120ml und Obstbrei ca 70-90ml
13:30 OGB 50ml
14:00 Stillen zum einschlafen
16:00 OGB 100ml
18:00 Milchbrei 150-190ml
19:00 Stillen zum einschlafen
22:30 190ml Folgemilch
02:00 stillen
04:00 manchmal stillen
Ich habe schon versucht, das stillen vorallem in der Nacht zu reduzieren, deshalb auch das Fläschchen um 22 Uhr. Aber sie wird trotzdem alle 3 Stunden wach. Auch nachmittags versuche ich sie abzustillen, deshalb um 13:30 Uhr schon einmal ein wenig Obstbrei. Leider schläft sie nur sehr schlecht ohne stillen ein.
Ist es denn insgesamt zu viel Milch?
Ich weiß auch nicht wie viel Sie denn trinkt,
wenn ich sie Stille. Insgesamt ist sie nicht zu kräftig. 68cm, 7500gr.
Vielen Dank fürs Helfen!
von
Nicole1878
am 15.10.2018, 21:02
Antwort auf:
Milchmenge und Beikost
Liebe „Nicole1878“,
es ist richtig, den Kleinen reichen im zweiten Lebenshalbjahr 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei aus, um ihren Bedarf zu decken.
Es ist aber, wie Sie schreiben, immer schwierig abzuschätzen wie viel die Kleinen noch an der Brust trinken. Das Fläschchen würde ich daher wegfallen lassen. So kann sich der Appetit mehr und mehr auf den Tag verschieben und die Portionen bei den Breimahlzeiten größer werden. Nuckelt Ihre Kleine beim Einschlafen mehr an der Brust, als dass sie trinkt (non nutritives Saugen= nicht der Ernährung dienendes Saugen), brauchen Sie sich überhaupt keine Gedanken machen. Dann passt die Milchmenge wunderbar!
Wenn sich Ihre Kleine an den Mahlzeiten am Tage richtig satt isst, „braucht“ sie die Stillmahlzeiten zum (Wieder-) Einschlafen zur Ernährung nicht mehr. Das Stillen ist aber nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihre Kleine von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn sie diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Wenn Sie es möchten, kann sie es aber mit Ihrer Hilfe lernen.
Wichtig ist dabei, dass Sie als Mama hinter dieser Entscheidung stehen. Zweifeln Sie, spürt das Ihre Kleine und sie wird verunsichert. Gehen Sie nach Ihrem Bauchgefühl!
Wenn Sie sich für das nächtliche Abstillen entscheiden, versuchen Sie weiterhin mehr und mehr Ihre Kleine anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird bestimmt nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen.
Geben Sie sich und Ihrem Liebling etwas Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrer Tochter, dass Sie bei ihr sind, aber versuchen Sie sie ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen.
Es kann aber auch immer mal wieder bestimmte Phasen wie Entwicklungen, Wachstum, kommende Zähne, kleine Infekte etc. geben, in denen wieder nach Milch verlangt wird.
Das ist schon ok. Die Milch und das Nuckeln an der Brust geben einfach altbekannte Sicherheit.
Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, die Ernährung Ihrer Kleinen passt wunderbar!
Alles Liebe für Sie und Ihre Kleine wünscht
Anke Claus
von
Anke Claus
am 16.10.2018