Hallo, meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt und hat noch keine Zähne. Sie ist sehr kaufaul - Essen am liebsten rein und runter. Sie isst morgens Brot oder Toast, auch mal ein Gläschen mit Müsli. Mittagessen ist auch noch ziemlich püriert, abends gibts noch Brei, weil sie sonst nichts anderes isst im Moment.
Nachts gibt es noch Milchflaschen eine oder zwei - wenn wir Pech haben auch mal vier. Der Kinderarzt meinte wir sollen die Milchflaschen nachts abschaffen, weil das die Zähne kaputt machen würde (auch wenn sie noch nicht draussen sind). Und sie bräuchte die auch nicht mehr. Das wäre nur Kontrolle oder so...
Allerdings schreit sie sich wild wenn sie keine bekommen würde. Meistens trinkt sie zwischen 100-200 ml zweimal in der Nacht. Manchmal will sie vier Flaschen wo sie auch mal nur 30ml trinkt, also wohl eher nur zum Nuckeln, aber ohne krieg ich sie einfach nicht ruhig.
Macht das wirklich die nichtvorhandenen Zähne kaputt? Zum Nuckeln kriegt sie die Flasche ja nicht. Wenn sie anfängt mit der Flasche zu spielen hol ich sie direkt weg. Und normal trinkt sie sie in einem Zug leer und dreht sich rum und schläft weiter.
Soll ich wirklich Schreinächte durchmachen und ihr einfach keine mehr geben? Find ich irgendwie nicht so toll... Ich gehe ja davon aus, dass sie die Milch noch braucht nachts.
Und der Kinderarzt meinte auch, sie dürfe jetzt alles essen. Wir kochen mit ziemlich viel Gewürz, kann mir nicht vorstellen, dass das so gut für ein kleines Kind ist?! Ich habe ihr bisher immer extra gekocht. Oder sie hat nur bisschen was von unserem Essen bekommen so für Zwischendurch (Meine Tochter isst so gegen 12-13 Uhr zu Mittag - wir eher abends)
Danke :)
von
mieze1289
am 17.10.2018, 18:56
Antwort auf:
Milchflasche macht Zähne kaputt?
Liebe „mieze1289“,
ob die nächtliche Milch auch den noch nicht durchgebrochenen Zähnchen schadet, kann ich Ihnen leider nicht sagen, da bin ich kein Experte. Fragen Sie aber mal bei Frau Dr. Esch im Nachbarforum „Kinderzahngesundheit“ nach. Sie kann Ihnen bestimmt weiterhelfen.
Wann und vor allem wie Kinder letztlich lernen nachts ohne Essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben.
Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden.
Denn Durchschlafen hängt nicht nur mit der Ernährung zusammen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes.
Im Alter Ihres Mädchens ist es durchaus möglich sich tagsüber satt zu essen und nachts ohne Nahrung auszuhalten. Es kann auch immer mal wieder bestimmte Phasen wie Entwicklungen, Wachstum, kommende Zähne, kleine Infekte etc. geben, in denen wieder oder auch vermehrt nach Milch verlangt wird.
Das ist schon ok. Die Milch und das Saugen geben einfach altbekannte Sicherheit.
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Ist die Milch in der Nacht eine liebgewonnene Gewohnheit, das vermute ich, könnten Sie versuchen die Milch auszuschleichen. Immer weniger Pulver ins Wasser und, das ist wichtig, auch in der Gesamtmenge zurückgehen. So kann sich Ihre Kleine ganz langsam daran gewöhnen. Geben Sie sich und Ihrer Kleinen dabei ruhig Zeit. Dann erreichen Sie das Zeil gemeinsam. Protest von Seiten Ihrer Kleine kann es schon geben, es ist ja eine Umstellung für Sie, aber „Schreinächte“ müssen nicht sein, das sehe ich wie Sie.
Ein weiterer Aspekt ist auch die Milchmenge. Im zweiten Lebensjahr reichen Ihrer Kleinen 300mL Milch inkl Milchprodukte. Am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Neben den Fläschchen werden in nächster Zeit bestimmt auch immer mehr Käse, Joghurt, Müesli, Milchreis, mit Käse überbackene Aufläufe, Milchshakes, Pürees mit Milch ….in den Speiseplan aufgenommen werden. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Ihre Kleine ist aber eben erst ein Jahr alt geworden, da darf es auch noch etwas mehr Milch sein. Behalten Sie einfach das Ziel im Kopf.
Ihr Mädchen ist nun ein Kleinkind und darf mehr und mehr das bekommen, was es in der Familie gibt (außer scharf, salzig, frittiert und fettig). Nehmen Sie doch einfach eine Portion ab, bevor Sie das Essen für die Familie würzen und gewöhnen Sie Ihre Kleine ganz langsam daran.
Solange Ihre Kleine noch keine Backenzähne hat, kann sie die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kind Zähne hat und gut kauen kann. Oder besser erst mal gedünstet.
Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Mett, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern).
Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Liebe und ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 19.10.2018