Milchersatz

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Milchersatz

Hallo:-) Mein Kleiner (bald 13 Monate) war immer ein schlechter „Trinker“ – wir hatten ständig Stillprobleme, bis ich es dann, als er 10 Monate alt war und dauergestreikt hat, endgültig aufgegeben habe. Solange ich ihn gestillt habe, hat er es verweigert aus der Flasche zu trinken. Mit dem „Milch-Getreide-Brei“ hat sich dann herausgestellt, dass er keine Milch verträgt (Keine Folgemilch, keine Kuhmilch, keine Ziegenmilch…) – der Arme hat Ausschläge bekommen und sich fürchterlich erbrochen. Ich habe mit der Beikost wegen Neurodermitis erst mit 6 Monaten gestartet. Nach dem Abstillen habe ich damit begonnen ihm eine Flasche mit Mandelmilch, Gries und Obst (Hipp Obstglas) in der Früh und am Abend zu geben – die er liebt. Wenn ich aber versuche, hier Milch hineinzuschummeln (mittlerweile verträgt er Milch, zumindest erbricht er nicht), verweigert er. Auch Brei mit Milch verweigert er. Sonst ist er ein braver Esser – überhaupt nicht heikel, isst fast alles. Nur eben keine Milch und auch nicht gerne und selten Milchprodukte. Am ehesten noch ab und zu ein bisschen Käse. Auch wenn die Milch im Essen „versteckt“ ist (zB im Kartoffelpürree) ist die Begeisterung nicht groß – und auch die gegessene Menge gering. Tja, und das ist mein Problem – ich habe wirklich bedenken, dass ihm die Nährstoffe aus der Milch fehlen. Haben Sie eine Idee? Danke und liebe Grüße Ulli

von Ulli_Paul am 04.10.2012, 10:56



Antwort auf: Milchersatz

Liebe Ulli, ich verstehe Ihre Bedenken gut, denn Milch und Milchprodukte sind sehr wertvolle Lebensmittel, die Ihr Söhnchen mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Vor allem das enthaltene Calcium ist für einen starken Knochenaufbau und gesunde Zähne wichtig. Aufgrund seiner Unverträglichkeit haben Sie über lange Zeit Milch und Milchprodukte aus dem Speiseplan Ihres Spatzes streichen müssen. Geschmacksempfinden und das Akzeptieren neuer unbekannter Lebensmittel wird in großem Maße im ersten Lebensjahr geprägt. Ihr Kleiner kennt den Geschmack von Milch- und Milchprodukten einfach nicht, er muss sicher Vertrauen dazu entwickeln und diese Lebensmittel erst richtig kennenlernen. Bleiben Sie geduldig dabei und bauen Sie immer wieder kleine Mengen Milch und Milchprodukte in den Speiseplan. Mehlspeisen, Gemüsecremesuppen, Pürees, Aufläufe, Milchshake´s das sind alles Möglichkeiten. Nutzen Sie es, dass der Kleine Käse recht gerne isst. Vielleicht können Sie ihn für Joghurt, Quark oder Dickmilch gewinnen. Ein Müesli aus Joghurt, Getreideflocken und Obst wäre eine gesunde Frühstücksvariante. Pellkartoffeln mit Quark sind eine leckere Abendmahlzeit. Etwa 300ml/g an Milch und Milchprodukten sollten es am Tag sein, damit Ihr Junge mit allem gut versorgt wird. Dieses Ziel zu erreichen ist nicht schwer. Bedenken Sie der Kleine ist ja auch in einer Umstellung von Babynahrung auf Familienessen. Das nimmt natürlicherweise ebenfalls eine gewisse Gewöhnungsphase in Anspruch. Sollten Sie in der nächsten Zeit nicht auf die empfohlene Menge kommen, würde ich das noch einmal mit Ihrem Arzt besprechen. Hier noch einige Tipps wie Sie die Calciumversorgung unterstützen können. Grünes Gemüse wie Spinat und Brokkoli liefern zwar nicht genug Calcium um die Calcium-Empfehlungen für den Tag abzudecken, sie tragen aber zur Calciumversorgung mit bei. Also viel grünes Gemüse in den Speiseplan einbauen. Geben Sie Ihrem kleinen Schatz calciumreiches Mineralwasser zum Trinken. Und wir haben einen Früchteriegel, der mit Calcium angereichert ist: Früchte-Freund Banane-Apfel. Gehen auch Sie mit gutem Beispiel voran und langen bei Milch und Milchprodukten mit Appetit zu. Das ist ein sicherer Weg, dass sich Ihr Kleiner mit der Zeit mit Milch und Milchprodukten anfreundet. Kinder übernehmen die Essensweise, die ihnen vorgelebt wird. Alles Gute und ganz herzliche Grüße Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 04.10.2012



Antwort auf: Milchersatz

VIELEN DANK!!

von Ulli_Paul am 05.10.2012, 08:13