Mein Sohn isst von Tag zu Tag weniger

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Mein Sohn isst von Tag zu Tag weniger

Ich gebe meinem Sohn seit 4 Wochen Beikost. Angefangen habe ich mit Karotte in ganz kleinen Mengen und dann mit Pastinake, Kartoffelbrei und Spinat gesteigert. Bisher hat er immer gut gegessen und sich über den Brei gefreut. Ich habe aber gemerkt, dass er seit vorgestern weniger isst, erst war es weniger, gestern hat er sogar das Gesicht verzogen, bis er fast gewürgt hat. Seit gestern habe ich nur ganz wenig Spinat zugegeben, es war mehr Kartoffelbrei drin. Ich stille zwar noch aber andere Flüssigkeiten nimmt er gar nicht, er trinkt nichts anderes. Was ist, wenn er den Brei ganz und gar verweigert? Liegt es am Spinat? Soll ich den weglassen und was anderes probieren? Ich kenne diese Essensprobleme nicht, bei meiner Großen lief alles ganz reibungslos ab... Danke für Ihren Rat! Emma

von KyraMarc am 05.06.2019, 10:57



Antwort auf: Mein Sohn isst von Tag zu Tag weniger

Liebe Emma, bisher hat das Breiessen super geklappt – da darf es auch mal eine kleine „Flaute“ geben. Die Kleinen sind einfach so verschieden. Gerne können Sie bei den Gemüsesorten auch abwechseln. Vielleicht schmeckt Ihrem Kleinen der Kürbis gut. Probieren Sie es einfach mal aus. Oder kommt gerade ein Zähnchen? Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken. Vielleicht kann es auch daran liegen. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen. Sie können das Trinken noch ganz entspannt sehen. Ihr Kleiner hat einfach noch keinen Durst – er stillt seinen Flüssigkeitsbedarf noch über die Milch. Zusätzliche Flüssigkeit wird erst dann notwendig, wenn mal zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Also ab der dritten Beikostmahlzeit. Gerne können Sie aber mit Ihrem kleinen Schatz schon üben – sehen Sie es aber gelassen, wenn er noch nichts bzw. nicht viel trinken möchte. Ein Blick in die Windel gibt Ihnen als Mama Sicherheit: ist sie regelmäßig gut nass und schwer und der Stuhl weich, geformt ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Bestimmt wird Ihr Junge bald wieder Freude am Breiessen haben. Alles Liebe und sonnige Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 05.06.2019