Mein Kind verweigert auf einmal das Essen was tun?

Frage an Ulrike Kusch Ernährungsberaterin

Frage: Mein Kind verweigert auf einmal das Essen was tun?

Guten Tag, wir haben einen Sohn der 14 Monate alt ist. Bisher war das Essen kein Thema. Jetzt fängt er an und mag viele Sachen auf einmal nicht mehr. Vorn dabei ist unter anderen Gemüse und Obst. Biete ich ihm Gläschen von Hipp an werden diese gegessen. Nur er soll ja mal langsam an den Familientisch sich beteiligen. Haben Sie einen Tipp wie ich das erreichen kann? Wie lange dauert denn so eine mäkeln an allen? Liebe Grüße Lena

von "Sylke" am 07.12.2020, 12:50



Antwort auf: Mein Kind verweigert auf einmal das Essen was tun?

Liebe Lena, ich möchte Sie bestärken – das wird schon wieder! Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Kinder - wie auch wir Erwachsene - entwickeln Vorlieben und es gibt Kinder, die sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Und dennoch gedeihen sie! Diese Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Gerade mit unseren Gläschen ist er auch weiterhin mit wichtigen Nährstoffen gut versorgt. Die Familienkost wird dann sicher bald schon interessanter werden. Kombinieren Sie doch unsere Breie mit etwas Fingerfood, dass er sich selber nehmen kann, weichgekochte Nudeln oder Kartoffelstückchen. Etwas weiches Obst, Gemüse oder Brot. Eben ganz nach seinen Kaufähigkeiten. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden - irgendwann platzt immer der Knoten, das kann aber von Kind zu Kind unterschiedlich lange dauern. Bis dahin ist Ihr Sohn eben mit Breien zufrieden. Meist essen die Kleinen auch mehr als man im ersten Moment denkt. Die Speisenauswahl wird aber wieder umfangreicher und die Familienkost kann dann ausgebaut werden. Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, auch bei Ihrem Schatz. Er hat sich dann an den wenigen Dingen „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Kleiner weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits: Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Versuchen Sie mal die Kombination aus Breien und Fingerfood/Familienkost. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn Ihr Junge wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Appetit zum Gehilfen machen. Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrem Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Ziehen Sie Mahlzeiten auch nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Schatz an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Sie werden sehen, bald spielt es sich wieder ein! Ich wünsche Ihnen und Ihrem Schatz alles Liebe und eine gute Woche! Herzliche Grüße Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 09.12.2020



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