guten Abend. ich habe ein kleines Problem.
Seit etwas mehr als einer Woche will mein Sohn nicht mehr essen.
Er hat immer gut und viel gegessen. und bis auf Spinat konnte man ihm alles auftischen, er hate immer alles mit großem genuss verspeist. Süßigkeiten bekommt er von uns nicht, denn ich halte das für überflüssig und absolut gesundheitsgefährdend (wenn man mögliche Spätfolgen beachtet) in einem alter unter 3 Jahren. Er war die art Kind, das in der Obst und gemüserabteilung böse wurde, wenn er die Tomaten und Pfirsiche nicht essen durfte und im Süßkramregal nur an den Etiketten interessiert war.
jetzt will er seit fast 2 wochen nicht mehr essen. er will kein Brot mehr, er beißt wenn überhaupt nur 2 oder 3 mal rein und meckert dann. am Mittagstisch will er gar nicht mehr essen, außer papas fleisch. ich gebe ihm wenn überhaupt nur 2mal die woche fleisch und ein bis 2mal im Monat fisch, sonst besteht sein Teller mindestens zur Hälfte aus GEmüse und der rest sind verschiedene Kohlenhydrate wie Kartoffel und so weiter.
da mein mann und ich seit unseerer Kindheit wegen falscher ernährung an übergewicht leiden, achte ich bei meinem sohn sehr darauf, was er isst, und wieviel davon.
was besonder war in der letzten zeit, ist dass er über einen Monat lang sehr weichen Stuhl bis hin zu durchfall hatte, wegen der schlimmen hitze und seinen backenzähnen. dieses Problem hatte ihn allerdings nie vom essen abgehalten. mit den Zähnen arbeitet er immer noch
Kekse (ohne Zucker) und bananen und Tomaten und Fleisch ist das einzige was er noch essen will und nur außerhalb der essenszeiten. Bei tisch will er nur trinken, am liebsten seine kinder-Sojamilch von alpro (wollte nie Kuhmilch, hat sie abgelehnt)
das einzige, was sich sonst sein letzter woche geändert hat, ist, dass wir jetzt in der küchentür ein Gitter angebracht haben (weil wir keine Tür hatten) damit er nicht immer am herd spielt und an der Spülmaschine, da er sich bereits einmal mit einem Messer verletzt hatte, und er in der Küche immer die Schränke aufgemacht hat und mich beim zubereiten der Mahrzeiten gestört hat, da ihn die Küche unglaublich nervt. (am anfang als wir im januar hier eingezogen sind, hatten wir 4 monate keine küche, alles stand auf dem Boden und er konnte an allem zumspielen. deit die küche da ist, machte er einen riesen tamtam, wenn ich kochte)
kann seine Essensverweigerung etwas mit dem "verbot" der küche zu tun haben? ich kann kochen was ich will, er mag nichts mehr essen, habe schon versucht müsli statt brot, davon isst er auch nur ein paar löffel.
grundsätzlich isst er ganz normal von uns mit, bekommt seit 5 monaten keine gläschen oer fertige mahrzeiten (die ich eh nur gegeben habe, wenn ich unter zeitdruch oder mti ihm über mittag weg war) er isst eigentlich nichts warmes mehr. Ansonsten geht es ihm blendent, er nörgelt Abends rum oder hat seine Motztage was ganz normal ist in dem Alter, aber er ist quick lebendig und kerngesund
ich würde mich sehr um eine Antwort freuen, da ich mir gedanken mache, was da nicht stimmen könnte
von
Mama-Myra-91
am 27.08.2013, 20:13
Antwort auf:
mein 17monate alter Sohn will nicht mehr essen
Liebe „Mama-Myra-91“,
es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden.
Um Kindern möglichst viel Bezug zum Essen zu vermitteln hilft es schon sie möglichst oft bei der Zubereitung, dem Einkauf, dem Tischdecken etc. teilhaben zu lassen, sie mit ein zu binden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das der Hauptgrund dafür ist, dass der Kleine seit zwei Wochen sein Essverhalten so geändert hat. Vielleicht können Sie das „Verbot“ ein wenig lockern und nicht ganz so streng nehmen.
Zu einem gewissen Anteil spielen sicher auch die Zähnchen eine Rolle – wie Sie ja schreiben machen ihm die Zähnchen immer noch zu schaffen.
Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken oder gar große Sorgen, mit diesen kleinen Essensverweigerern haben viele Eltern mit Sprösslingen im Kleinkindalter zu tun. Dieses Verhalten ist in der Regel eine Begleiterscheinung der ganz normalen Entwicklung. Solche Phasen kommen und gehen auch wieder. Ein Blick auf Ihren Spatz zeigt Ihnen, dass es ihm gut geht, dass er quicklebendig und kerngesund ist.
Ich weiß, dass diese Situationen viel Geduld benötigen, die jedoch immer belohnt wird! Bleiben Sie dran, bieten Sie weiterhin zu festen, regelmäßigen Mahlzeiten gesundes ausgewogenes Essen an. Ihr Kind wird wieder mehr und ausgewogener essen. Ganz wichtig ist es, dass auch Sie eine abwechslungsreiche Kost bei regelmäßigen Mahlzeiten am Tisch einnehmen. Sie sind das Vorbild.
Ihr Junge scheint ein sehr willensstarkes Kerlchen zu sein. In diesem Alter sind kleine Löwenkämpfe, Trotzreaktionen, Grenzen ausloten an der Tagesordnung. Die Kleinen wollen ihre Kräfte mit den Eltern messen. Sehr schnell entwickeln sie ein Gespür für die „Schwachstellen“ der Eltern. Die Mahlzeiten eignen sich besonders gut für kleine Kämpfe, denn hier haben Eltern ihre besondere Schwachstelle. Da haben Sie keine leichte Aufgabe.
Sicher hat Ihr Söhnchen bemerkt, dass er mit dieser ablehnenden und wählerischen Verhaltensweise die Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama und Papa alles tun, dass wenigstens etwas gegessen wird.
Ich kann Sie nur ermuntern gelassen zu bleiben und sich nicht einwickeln zu lassen. Stellen Sie den Kleinen und sein Essverhalten nicht in den Mittelpunkt, machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Sohn etwas isst oder nicht. Sagen Sie ihm mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Bieten Sie was an und warten Sie erst einmal etwas ab. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über.
Dann gibt es aber auch bis zum nächsten Essen nichts, keine Milch und auch nicht die besonders beliebten Sachen wie Kekse, Bananen, Tomaten und Fleisch. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Achten Sie auch darauf, dass der Kleine nicht zu viel trinkt. Schnell ist das Bäuchlein gefüllt und fehlt der Appetit für festes Essen.
Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie ihm Aufmerksamkeit schenken, umso mehr wird sich Ihr Kleiner wieder für das Essen interessieren.
Das alles braucht bestimmt einige Zeit, aber ich bin mir sicher, wenn Ihr Kleiner merkt, dass Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und nicht ausschließlich auf ihn und seine Sonderwünsche eingehen und dem kleinen ein gesundes Essverhalten vorleben, wird das bald besser werden. Diese Phasen unserer Kleinen kosten Nerven, aber Sie sind „normal“ und Gott sei Dank, sie gehen auch vorbei.
Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Geduld und Durchhaltevermögen!
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 28.08.2013