Hallo,
meine 9 Wochen alte Tochter bekam die ersten 2 Lebenswochen PRE-Nahrung davon hatte sie starke Blähungen, nach Absprache mit der Hebamme stellte ich dann auf Comfort-Nahrung um - die Blähungen wurden besser jedoch fing sie dann schlagartig das Spucken im hohen Bogen nach jeder Flasche an und verlor an Gewicht. Der Kinderarzt stellte einen Reflux fest und riet zu AR-Nahrung. (seitdem nimmt sie wieder gut zu) Diese füttern wir nun schon einige Zeit jedoch hat die Kleine nun wieder totale Blähungen meist direkt nach der Mahlzeit und am Abend. Sie schreit bis sie vor Erschöpfung einschläft.
Sab Simplex, Lefax, Bauchmassage... es hilft alles nicht :(
Nun dachte ich an eine Laktoseunverträglichkeit, in der Comfort-Nahrung ist ja weniger Laktose enthalten und die Blähungen liesen damit ja auch nach.
Wenn mein Mäuschen schreit zerreist es einem fast das Herz ich habe noch nie ein Baby so schreien hören (habe schon 2 Söhne und bin Kinderpflegerin). Meine Eltern sagen sogar das sie noch nie ein Baby so schreien gehört haben. Ich selbst litt auch unter starken Blähungen als Baby jedoch meinten meine Eltern das ich nie so sehr geschriehen habe wie meine Tochter.
Ich bin mittlerweile echt ratlos ich möchte das meine Süße am Abend endlich mal normal einschlafen kann und nicht aus Erschöpfung.
Ich freue mich schon auf die Gläschenzeit denn damit sollte es ja dann endlich besser werden aber dies dauert ja noch ein wenig und ich möchte ungern das sich meine Tochter bis dahin so weiter quälen muss.
In in den nächsten Tagen werde ich die Flouretten einmal weglassen um zu sehen ob es evtl. davon kommt.
von
Bauchzwergi2011
am 03.09.2013, 18:48
Antwort auf:
Koliken?Milchunverträglichkeit? Ich weis nicht mehr weiter
Liebe „Bauchzwergi2011“,
ich kann gut verstehen, dass Sie nach Abhilfe suchen. Es ist nicht einfach für Sie als Mama, wenn Ihr kleines Mädchen so viel schreit und sich mit Blähungen rumplagt.
Wenn Babys schreien und/oder Blähungen haben, kann das verschiedene Ursachen haben (organische Ursachen sind bestimmt bei Ihrer Kleinen schon abgeklärt).
Es ist nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist bei Kolikkindern noch übersensibel. Sie können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihre Kleine.
Eines können wir mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließen: eine generelle Lactoseunverträglichkeit.
Wie Sie sicher wissen ist Lactose der Zucker, der natürlicherweise in Muttermilch und Milch vorkommt. Muttermilch enthält als Kohlenhydrat sogar ausschließlich nur Milchzucker, da dieser vom gesunden Säugling bestens verwertet und verdaut wird. Eine Lactoseintoleranz im Säuglingsalter ist - Gott sei Dank - praktisch unbekannt. Verträgt ein Säugling keine Lactose, würde ihm die natürlichste Form der Nahrung, nämlich die Muttermilch, nicht zur Verfügung stehen. Das ist nur sehr, sehr selten der Fall.
Es gibt aber Kinder die zunächst mit einer kleineren Menge an Lactose besser zurecht kommen. Dann kann eine Spezialnahrung mit reduziertem Lactosegehalt helfen. Unsere HiPP Comfort ist solch eine Spezialnahrung.
Ich denke auch nicht, dass die Flouretten die Ursache sind. Bevor Sie diese absetzen, sollten Sie bitte mit dem Kinderarzt darüber sprechen.
Ich kann mich noch an unseren Kontakt vor zwei Jahren erinnern. Auch Ihr kleiner Sohn hatte damals stark mit Blähungen zu kämpfen. Und da Sie selbst auch unter starken Blähungen gelitten haben, scheint in der Familie eine sehr sensible Verdauung vorzuherrschen.
Es fällt mir sehr schwer Ihnen einen konkreten Ratschlag hinsichtlich der Milch zu machen. Hier bitte ich Sie sich noch einmal mit Ihrem Arzt kurz zu schließen. Vielleicht sollten Sie hier abwägen, was für Ihre Kleine und Sie leichter ist, das Spucken oder die Blähungen mit Schreien.
Und es sollte unbedingt abgeklärt werden, dass keine Kuhmilcheiweißallergie vorliegt.
Was Sie bei Blähungen noch tun können:
• "Fliegergriff": Legen Sie Ihre Tochter in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Ihren Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihrer Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.
• Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.
• Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihre Kleine ihr Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, die Kleine auch zwischendurch aufstoßen zu lassen. Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde).
Ihr Mädchen ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie sie in den Arm und wiegen Sie sie sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus.
Mein wichtigster Rat ist mit Ruhe der Kleinen zu begegnen. Das entspannt Ihre Tochter und die ganze Situation.
Ich erkenne aus Ihrer Mail, dass Sie sehr belastet sind. Darum sende ich Ihnen noch zwei Links mit, anhand dessen Sie sich zum Weinen/Schreinen und den Bauchschmerzen Ihres Mädchens informieren können und auch weiterführende Adressen finden:
( http://www.dgkj.de/uploads/media/Mein_Kind_hat_Bauchschmerzen_01.pdf )
( http://www.dgkj.de/uploads/media/Ist_mein_Kind_ein_Schreibaby.pdf )
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Liebling alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 04.09.2013