Guten Tag, mein Sohn ist nun 8 Monate alt, er wurde 6 Monate voll gestillt und danach hab ich langsam begonnen ihn ans Breiessen zu gewöhnen. Er zeigt absolut kein Interesse am Essen, will nichts in den Mund nehmen und verliert nach ein paar Löffeln Brei die Lust. Manchmal scheint mir wirklich er verspürt kein Hungergefühl! er war nie ein großer Esser, auch beim Stillen war er immer recht flott und nach ein paar Minuten fertig. Ich versuche, ihm das Intersesse am Essen zu wecken, wir essen gemeinsam mit ihm am Tisch, geben ihm Essen (zb Brotstück, Banane...) in die Hand aber nichts davon interesssier ihn. Er wird noch gestillt nach Bedarf, troztdem hab ich langsam Sorge dass er zu wenig Nährstoffe zu sich nimmt, da er von den Brei-Mahlzeiten (morgens und abends Getreide-Milch-brei, mittags Fleisch-Gemüse Brei, ab und zu nachmittags Obst-Getreidebrei) teilweise nur sehr sehr wenig zu sich nimmt...
ist es normal, dass ein Kind in diesem alter kein Bedürfnis hat, sich Essen in den mund zu stecken bzw dass sich ein Kind absolut nicht fürs Essen interessiert? ich bin langsam am verzweifeln weil ich nicht weiß welche Tricks ich noch anwenden kann um das Interesse wenigstens ein bisschen zu wecken. Außerdem muss ich noch erwähnen dass er eher zu den zierlicheren Babys gehört und wenig zunimmt sich jedoch sehr sehr viel bewegt, krabbelt und schon erste Schritte macht. Deshalb auch meine Sorge, er könnte zu wenig Kalorien und Nährstoffe zu sich nehmen bei seinem hohen Enegieverbrauch...
Ich hoffe,Sie haben ein paar Tipps für mich wie ich in dem Fall am besten vorgehen soll...Es ist immer so depremierend von anderen Müttern zu hören welche Sachen ihre Kinder schon essen und mein 8 Monate alter Sohn würde sich am liebsten nur von Muttermilch ernähren...Das macht mir innerlichen Druck und Stress, was sich aber wahrscheinlich auch nur negnativ auswirkt...
Vielen Dank,
lg,
von
christine1812
am 03.11.2014, 19:54
Antwort auf:
Ist es normal das sich ein Kind nicht für das Essen interessiert?
Liebe christine1812,
zunächst einmal kann ich Sie von Ihren Sorgen befreien, Ihr Kleiner könnte einen Mangel erleiden. So schnell passiert das nicht.
Ihr Kleiner holt sich schon – halt auf seine Art und Weise – das was er braucht. Sie beschreiben Ihren Junge als aktives Kind, das sich viel bewegt. Das allein zeigt Ihnen schon, dass er gut versorgt ist. Wenn er auch zu „Milchzeiten“ nie zu den „großen Essern“ zählte und ein eher zierliches Baby ist, wird er dies auch im Beikostalter bleiben.
Mein oberster Tipp: Versuchen Sie selbst gelassen zu bleiben, nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch von Ihrem Jungen. Gucken Sie nicht auf andere. Jedes Kind ist anders. Sie können hier nichts „erzwingen“. Manche Kinder brauchen einfach etwas länger bis sie sich mit der festen Kost richtig gut angefreundet haben. Aber es klappt immer!
Drängen Sie Ihren Kleinen zu nichts. Bleiben Sie bei den wenigen Löffeln und Häppchen die klappen.
Es kann manchmal für einen „Neustart“ helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann auch oft für Entspannung sorgen.
Ganz wichtig: Versuchen Sie die Mahlzeiten auf etwa drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann. Snacks und Milch zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten.
Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Setzen Sie weder sich noch Ihren Sohn unter Erfolgszwang. Dazu besteht kein Anlass. Bleiben Sie frohgemut und mit Geduld am Ball. Leben Sie ihm Ihre Freude am gemeinsamen Esstisch vor.
Ich bin mir sicher, das spielt sich alles noch ein. Freude am Essen ist der beste Appetitbringer.
Viele liebe Grüße
Annelie Last
von
Annelie Last
am 05.11.2014