Guten Tag, Frau Klinkenberg!
Wie schon so oft wende ich mich ein weiteres Mal vertrauensvoll an Sie:-).
Mein Sohn ist nun 14 Monate jung und nachdem er bisher mit stückiger Kost so seine (Kau)-Probleme hatte, scheint er nun mehr und mehr bereit zu sein an der Familienkost mitzuessen und zeigt dabei auch eine gewisse Begeisterung. Nun fallen mir aber folgende Dinge auf und ich ersuche um Ihre Einschätzung:
1) Von der Familienkost (z. B. Pute mit Saft und Nudeln) würde er nie die 200 g essen, die er in Breiform verdrückt hat (oder sogar 220g). Zum Einen würde es vermutlich über eine Stunde dauern, zum Anderen würde er die Lust am Essen verlieren. Ist es normal, dass die Kinder von der Familienkost weniger essen?
2) Ein Hipp-Brei mit Stücken geht nach wie vor gar nicht, denn offensichtlich legt sich beim Anblick des Breis ein Schalter auf "nicht kauen" sondern gleich schlucken um. Und dann folgt natürlich das Gewürge...finde ich grundsätzlich nicht weiter schlimm, frage mich nur, ob das irgendwann gehen wird.
Mehr beschäftigt mich allerdings die Essensmenge von der Familienkost. Abgewogene 220 g sind da wirklich sehr viel im Gegensatz zum Brei.
Vielen Dank und liebe Grüße
Huhn80
von
huhn80
am 22.01.2013, 17:54
Antwort auf:
Ist es normal das bei der Familienkost weniger gegessen wird?
Liebe Huhn80,
gerne bin ich heute anstelle von Frau Klinkenberg wieder mal zur Stelle.
Es freut mich, dass Ihr Kleiner sich nun mehr für die Familienkost öffnet und mit Begeisterung dabei isst.
Dass die Verzehrsmengen vom Familienessen oft geringer ausfallen, als bei der fertigen Babykost ist üblich. Konsistenz und Geschmack sind einfach anders. Geben Sie Ihrem Kleinen so viel er mag und schafft. Er bestimmt die Mengen und weiß, wie viel er braucht.
Kinder gewöhnen sich einfach unterschiedlich schnell an die gröbere oder stückige Kost. Vielen macht das gar nichts aus, Ihr Kleiner scheint sich damit schwerer zu tun. Geben Sie ihm die Zeit dazu, die er benötigt. Er geht da eben sein ganz eigenes Tempo. Denken Sie daran, Babys entwickeln sich nicht nach Lehrbuch. Sie beginnen in unterschiedlichem Alter zu laufen, zu sprechen, zu beißen und auch zu kauen. Jedes Kind braucht seine Zeit für bestimmte Entwicklungsschritte.
Auch haben Kinder nun mal einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei oder Brot bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen.
Sie machen es ganz richtig, wenn Sie immer wieder stückiges oder grobes Essen anbieten. Mischen Sie halt zunächst mal ein bisschen was von den älteren Menüs unter die jüngeren Breie. Nur so wenig, dass Ihr Schatz das akzeptiert. Klappt das, dann können Sie hier immer mehr vorangehen.
Versuchen Sie einfach kleinere Übergänge zu schaffen. Auch das Zerdrücken mit einer Gabel ist hilfreich.
Machen Sie sich da nicht zu viele Gedanken. Das Verhalten Ihres Kleinen ist nicht ungewöhnlich. Er wird es bestimmt noch lernen mit fester, grober Kost umzugehen. Geben Sie ihm die Zeit dafür, die er dazu braucht.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 23.01.2013