Sehr geehrte Frau Klinkenberg,
in verschiedenen Foren bin ich darauf gestossen, dass Obst immer zuvor gekocht werden sollte. Mein Kleiner ist heute 7 Monate alt geworden und ich habe ihm von Anfang an nur rohes Obst (Birne, Nektarine) gegeben. Er hatte keinerlei Beschwerden, weder Allergien noch Bauchschmerzen etc.
Habe jetzt aber doch Zweifel, inwiefern hat ihm das rohe Obst schaden können? Kann die Säure seine Magenwand angegriffen haben, sich irgendwelche Schadstoffe dauerhaft in seinem Darm angesiedelt haben etc?
Soll ich von nun an doch lieber Obst vorher abkochen oder kann ich ihm weiterhin das Obst roh geben, weil er keine Beschwerden hat?
Eine weitere Frage die ich habe ist, ab wann kann man Nudeln in die Beikost einführen, und welche Art von Nudeln?
Kann ich statt Kartoffeln auch herkömmlichen (natürlich pürierten) Reis in den Brei mischen?
Vielen Dank Für Ihre Hilfe!
Mitglied inaktiv - 23.08.2011, 14:26
Antwort auf:
Habe ich meinen Kind mit dem rohen Obst geschadet?
Hallo,
es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden.
Ab dem Beikostalter, also nach dem 4. -6.Monat ist es möglich einem Baby rohes Obst zu füttern. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt dann kleine Mengen als Zutat zu einem Brei zu geben.
Rohes Obst kann weniger gut verträglich sein, als gekochtes Obstpürees. Das liegt daran, dass die Allergene des rohen Obstes beim Kochen größtenteils zerstört werden. Viele Allergiker reagieren auf rohes Obst, das gekochte Obst wird aber sehr gut vertragen. Frisches Obst ist gegen Ende des ersten Lebensjahres mit dem Übergang zur Familienkost besser geeignet, wenn die Kinder das Obst direkt in kleinen Stückchen essen können.
Sicher haben Sie mit kleinen Mengen begonnen. Und da Ihr Söhnchen bisher alles gut vertragen hat, sollten Sie sich nicht „verrückt“ machen. Etwas rohes Obst im Brei ist aus meiner Sicht weiterhin kein Thema, geben Sie Ihrem Kleinen darüber hinaus Obst, sind die gekochten Pürees der sichere Weg.
In diesem Alter kann der Speiseplan um neue Lebensmittel erweitert werden, denn es ist sinnvoll den Nachwuchs rechtzeitig an möglichst viele verschiedene Geschmacksrichtungen heranzuführen. Nur so fällt es einem Kind leicht im Kleinkindalter eine abwechslungsreiche Mischkost zu akzeptieren. Breie mit Kartoffel sind wegen ihrer guten Nährstoffzusammensetzung erste Wahl. Geben Sie aber jetzt ruhig immer wieder einmal eine Mahlzeit mit Nudeln oder Reis. Achten Sie auf gute Qualität und greifen am besten auf normale Nudeln und Reis in Bio-Qualität zurück.
Viele Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 24.08.2011