Hallo,
ich habe schon öfters ihre Hilfe in Anspruch nehmen müssen, da mein Sohn nie trinken wollte. Mittlerweile trinkt er 200 ml Apfelschorle am Tag, vorher ja nur 20 ml oder gar nichts. Er scheint jetzt auch Durst zu verspüren weil er sich selber seine Flasche nimmt und trinkt.
So nun möchte ich sie gerne nochmals um Rat bitten, nur geht es sich darum das Max sehr wenig isst. Er ist ein sehr aktiver Junge, der eigentlich nie still sitzen kann und fast den ganzen Tag unter Strom steht. Durch seine Aktivität müsste man annehmen, dass er viele Kalorien verbrennt und diese wieder rein holen muss. Aber es ist nicht so und das beunruhigt mich etwas.
Morgens trinkt er 100 bis 150 ml Kindermilch
Frühstück eine kleine Scheibe Brot mit Marmelade, 1 kl. Scheibe Schinkenwurst
Mittags möchte er nie etwas richtiges Essen, mal isst er nur einen kleinen Pudding oder ein Stück Brötchen und ein Stück Banane. Warmes isst er mittags schon lange nicht mehr
Nachmittags einen Keks und zwei oder drei Löffel GOB
Abends zwei Gabeln wenn es hoch kommt von unserem Essen, 2 Löffelchen Obstbrei und ein Stück Brot
vor dem Schlafen trinkt er noch mal 150 ml Kindermilch
Mir kommt die Nahrungsmenge ziemlich wenig vor. Ich weiß, man sollte Kinder nie miteinander vergleichen. Aber Max isst 5 trockene Nudeln und ist satt, andere im seinem Alter essen einen ganzen Teller Nudeln mit Soße. Manchmal habe ich das Gefühl er ekelt sich vor dem Essen. Man darf ihn auch nicht mehr füttern, er möchte alles alleine machen. Aber da spielt er lieber als zu essen. Kinder nehmen sich was sie brauchen, aber kann ein Kind so wenig brauchen?
Er ist 16 Monate und wiegt nur 10 Kilo bei 79 cm. Vor 5 Monaten wog er 9400 g .
Ich habe mal gelesen, dass ein eventueller Eisenmangel sich auf den Appetit auswirken kann.
Vielen Dank und liebe Grüße
Bianca
von
Zaubermäuse
am 08.08.2011, 14:35
Antwort auf:
geringe Nahrungsaufnahme mit 16 Monaten
Liebe Bianca,
prima, dass Max sich mittlerweile mit zusätzlichen Getränken angefreundet hat. Das ist Ihr Verdienst – Geduld und Ausdauer zahlen sich irgendwann aus.
Es stimmt schon, bezogen auf seine Größe dürfte Ihr Söhnchen etwas mehr Gewicht auf die Waage bringen. Deshalb ist es auf alle Fälle sinnvoll, ihm auf lange Sicht zu einem gesunden ausgewogenem Essverhalten zu verhelfen. Einen Eisenmangel kann ich weniger vermuten, denn dieser ist häufig mit Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Blässe etc. verbunden. Das trifft für Ihr kleines Energiebündel nicht zu. Zur Sicherheit könnten Sie das aber beim Kinderarzt nachprüfen lassen.
Ich empfinde Ihr Söhnchen als unheimlich quirliges, aufgewecktes Kind, das sich für alles andere mehr interessiert als für das Essen. Hier ist es besonders wichtig, dass Sie sich immer viel Zeit für die Mahlzeiten nehmen. Halten Sie regelmäßige, gemeinsame Mahlzeiten ab und achten Sie darauf, dass keine Ablenkung wie Spielsachen, laufender Radio, Fernseher etc. stören. Ermuntern Sie den Kleinen möglichst langsam und in Ruhe zu essen. Reißen Sie ihn nicht aus seinem Spiel, sondern geben Sie ihm rechtzeitig Bescheid, dass es bald Essen gibt und holen ihn dann zum Essen ab.
In manchen Fällen bewährt es sich abends ein gemeinsames warmes Familienessen einzunehmen. Ich kann mir vorstellen, dass das den Bedürfnissen von Max sehr gut entgegen kommt. Mittags gibt es dann nur eine kleine Mahlzeit. Eben das, was abends auf dem Speiseplan stehen würde. Natürlich sollte das Essen nicht zu spät stattfinden. Haben Sie denn schon unsere neuen Kleinkindprodukte ausprobiert http://www.hipp.de/index.php?id=1125 ? Vielleicht treffen die den Geschmack Ihres Sohnes.
Lassen Sie Ihr Kind selbstständig essen: Kinder in diesem Alter wollen die Mahlzeiten begreifen, deshalb sollten Sie den Löffel eigenhändig ausprobieren dürfen und auch die Fingerchen zur Hilfe nehmen. Manche Kinder bekommen einen besseren Bezug zum Essen, wenn man sie so gut es geht beim Einkaufen und bei der Zubereitung mit einbezieht.
Lassen Sie sich auch was das feste Essen anbelangt nicht entmutigen. Natürlich dauert es etwas, bis Ihr Kind eine gesunde Essensweise, die ihm vorgelebt wird, übernimmt. Solange Max putzmunter und lebhaft ist, gibt es keinen Grund zu ernster Sorge.
Ich wünsche Ihnen weiter ausreichend mütterliches Durchhaltevermögen
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 09.08.2011