festen Stuhl

Frage an Ulrike Kusch Ernährungsberaterin

Frage: festen Stuhl

Liebe Frau Plath, mein Sohn ist 8 Monate alt und bekommt seit zwei Wochen tagsüber nur noch Brei und lediglich vor dem Schlafen gehen und morgens die Flasche.Er leidet seit Beginn an einem festen Stuhl und muss immer ziemlich drücken und bekommt einen roten Kopf.Schmerzen verspürt er aber nicht. Ist dies besorgniserregend oder normal, dass Baby so drücken? Ich gebe ihm Pflaumenmus von Hipp und geschälten Pfirsich und verzichte auf Karotten. Er trinkt ausreichend, die Windel ist immer gut gefüllt. Können Sie mir noch einen Tipp geben, wie ich den Stuhl etwas weicher bekommen kann ? Am liebsten würde ich es auf natürliche Weise probieren. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Liebe Grüße, Elisabeth

von Elisa91 am 12.08.2019, 11:49



Antwort auf: festen Stuhl

Liebe „Elisa91“, immer vorausgesetzt, Ihr Kleiner fühlt sich wohl (keine Tränen oder quälenden Schmerzen), hat reichlich Urin in der Windel ist und das Bäuchlein ist nicht hart, können Sie die Situation mit Geduld und Gelassenheit angehen. Festes, angestrengtes Drücken und ein roter Kopf sind beim Stuhlgang ok, aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht. Die Wirkung von Obst und Gemüse auf die Stuhlbeschaffenheit lässt sich wissenschaftlich nicht eindeutig begründen. Es gibt jedoch ein allgemeines Erfahrungswissen zur Stuhlwirkung, das wir aus den Rückmeldungen der Eltern ableiten: Ballaststoffe aus Getreide und Gemüse beispielsweise regulieren den Stuhl. Zusätzlich gibt es Obst- und Gemüsesorten (z.B. Apfel, Birne, Pflaume und Spinat), die erfahrungsgemäß eine eher Stuhl auflockernde Wirkung haben. Einige Sorten (z.B. Banane und Karotte) wirken oft Stuhl festigend. Sie machen es daher schon richtig. Selbstverständlich können solche Aussagen zur Stuhlwirkung immer nur als allgemeiner Hinweis gesehen werden, der die Wirkung eines Lebensmittels tendenziell beschreibt. Die individuelle Entwicklung eines Kindes und der Einfluss anderer Nahrungsmittel sowie die Flüssigkeitszufuhr spielen hierbei ebenfalls eine entscheidende Rolle. Auch Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Baby genug Gelegenheit zum Strampeln und Krabbeln, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an. Auch Babygymnastik kann helfen und macht Ihrem Liebling sicher Spaß! Streicheln oder massieren Sie sanft das Bäuchlein im Uhrzeigersinn. Ich sehe es wie Sie und würde versuchen, möglichst wenig „einzugreifen“ bzw. nachzuhelfen. Der Darm kann das alleine und muss das auch lernen. Sie machen es richtig, ihm auch zusätzlich Obst zu geben. Achten Sie auch darauf, dass der Brei nicht zu „kompakt“ ist. Lieber etwas Flüssigkeit in den Brei geben. Versuchen Sie auch möglichst entspannt mit der Verdauung und dem Stuhlverhalten Ihres Sohnes umzugehen. Legen Sie nicht so sehr den Fokus darauf. Ihr Kleiner hat ganz feine Antennen und merkt, wie wichtig der Mama der Stuhlgang ist und wenn Sie besorgt sind. Da läuft viel unbewusst ab. Solange er sich wohl fühlt, nicht quengelig ist, ist alles in Ordnung. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen alles Gute! Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen Ulrike Kusch

von Ulrike Kusch am 13.08.2019