Hallo liebe Experten.
Mein Sohn ist knapp 9 Monate alt und ich habe folgenden Essensplan:
Ca. 6:00 Uhr Stillmahlzeit wobei er meist nur nuckelt und nicht trinkt.
Gegen 9:00 Uhr bekommt er einen milchfreien Getreidebrei (Babymüsli von Alnatura mit Fruchtstückchen) ca. 200 g
12:00 Uhr ist dann Mittagessen dran. Hier isst er ca. 220 g verschiedenste Mittagsmenü's (ich koche selbst) und bekommt 2 mal in der Woche Fleisch. Als Nachtisch bekommt er dann ca. 80 g Obst auch selbst gekocht.
15:00 Uhr bekommt er dann einen Getreide-Obst-Brei (Hirse von Hipp) ca. 180g.
18:00 Uhr ist dann der Milchbrei dran. Er bekommt einen Mehrkornbrei mit 200 ml Pre-Nahrung zubereitet und einem Schluck Bio-Apfelsaft. Danach bekommt er nochmal ca. 80 g Obst.
Über den Tag verteilt trinkt er noch ca. 100-150 ml stilles Wasser (Volvic)
Trotz dieser wie ich finde Mengen, nimmt er nicht übermäßig zu. Meine Kinderärztin ist zufrieden mit seiner Entwicklung. Er kam am 09.02.12 auf die Welt mit 4214 g, 53 cm Länge und wiegt jetzt ca. 8780 g und ist 75 cm lang.
Ich mache mir Gedanken, ob ich das alles so richtig mache. Vor allem aber mach ich mir Sorgen, dass er nicht genug Milch bekommt, da er ja früh nicht ordentlich an der Brust trinkt. Die Flasche verweigert er leider. Sollt ich ihm vielleicht einfach das morgendliche Müsli mit Pre-Nahrung zubereiten?
Eine weitere Frage, die ich mir stelle ist, ob er zu viel Obst bekommt? Aber ich hab irgendwo mal gelesen, dass zu jeder Mahlzeit ein Anteil von Vitamin-C-haltiger Nahrung gehört um die Eisenaufnahme im Körper zu fördern, so wie auch zu jeder Mahlzeit ein Teelöffel Öl eingerührt werden soll (außer natürlich in die Gläschen wenn es da schon enthalten ist).
Ist der Essensplan von meinem Kind ausgewogen oder sollte ich da noch Einiges umstellen?
So viele Fragen...aber ich möchte gern alles richtig machen und nur das Beste für mein Kind, wie jede Mutter.
Vorab schon vielen Dank für's Durchlesen und Beantworten.
von
Doreen1711
am 30.10.2012, 09:55
Antwort auf:
Essensplan 9 Monate altes Baby
Liebe Doreen,
es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden. Als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass mir der Speiseplan sehr gut gefällt und Sie wirklich das Beste für Ihr Kind machen. Von der Größe her hat sich Ihr Junge seit der Geburt sehr „gestreckt“, das Gewicht hat hier nicht ganz mitgehalten, liegt aber wunderschön innerhalb des Bereiches, der normal ist. Die Entwicklung verläuft nicht immer geradlinig, sondern kann auch kleine Sprünge machen. Machen Sie sich keine Sorgen das reguliert sich meistens wieder und vielleicht gehört Ihr Spatz ja zu den größeren, schlanken Kindern. Wenn Ihre Ärztin zufrieden ist, sollten Sie ganz beruhigt sein.
Der einzige Punkt der mir auffällt und den Sie soundso schon vermuten, ist die Milch. Da der Kleine morgens nach Ihrem Empfinden meist nur nuckelt, würde ich den Getreidebrei um 9 Uhr mit Milch zubereiten, also zu einem milchhaltigen Müesli wandeln. Wenn Sie möchten, könnten Sie dazu auch eine Folgemilch (2-er) nehmen. Sie hat den Vorteil, dass sie Ihren Schatz noch besser mit Eisen und anderen wichtigen „Wachstumsbausteinen“ versorgt.
Was das Obst anbelangt, darf es ruhig diese Menge sein. Wichtig ist, dass Ihr Junge damit gut zurechtkommt. Sie haben schon Recht, das im Obst enthaltene Vitamin C fördert die Eisenaufnahme. Das ist besonders wichtig, wenn es sich um eine vegetarische Mahlzeit oder die Zwischenmahlzeit handelt. Das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wie z.B. aus eisenreichen Gemüse- und Getreidesorten (Hafer, Hirse) wird deutlich schlechter verwertet als das aus Fleisch. Übrigens Sie dürfen ruhig 5-6 mal pro Woche eine fleischhaltige Mahlzeit geben, so empfehlen es auch wissenschaftliche Gremien wie das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund. Fleisch ist ein wertvoller Eisenlieferant, es enthält Eisen, das der kindliche Körper am besten verwerten kann.
Eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen pflanzlichen Ölen spielt im Säuglingsalter ebenfalls eine wichtige Rolle, da haben Sie Recht. So sollten Babys im Beikostalter entsprechend mit Fett versorgt werden, ohne dass die Fettzufuhr zu groß wird. Außerdem ist die ausreichende Zufuhr essentieller Fettsäuren sehr wichtig. Am besten eignet sich hierzu Rapsöl, es hat einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und ein sehr ausgewogenes Verhältnis der essentiellen Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Alternativ kann hochwertiges Maiskeimöl oder Sonnenblumenöl verwendet werden. Für die Mittagsmahlzeit werden bei der Selbstzubereitung 1 Esslöffel und beim Getreide-Obst-Brei nachmittags 1 Teelöffel Öl empfohlen.
Außer die Milch morgens und der kleine Tipp mit dem Fleisch mittags, gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Ihr Weg ist goldrichtig.
Weiterhin alles Gute und ganz herzliche Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 31.10.2012