Hallo,
mein Sohn ist jetzt 10,5 Monate alt. Ist knappe 10,5kg schwer bei ca. 78cm. Er bekommt Beikost seit seinem 6,5. Monat. Er futtert auch brav, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Essverhalten ok so ist.
6:45-7:15 - aufstehen
7:15-8 - 200ml Pre-Nahrung
9-10 - Vormittagsschlaf (ca. 45 min)
10:30 - kleiner Getreide-Obst-Brei (90-120g)
[den Snack bekommt er aber nicht immer, je nach Zeit]
11:30-12:30 - Gemüse-Fleisch-Brei (190-270g) + Obstglas (30-110g)
13:30-15 - Mittagsschlaf (45-90 min)
15:30-16:30 - Getreide-Obst-Brei (jeden Tag mit versch. Getreideflocken und wechselnden Obstgläschen) (160-260g)
18:00 und 19:00 - Milchgetreidebrei (mit Pre und versch. Flocken) (200-250g)
19-20 - Nachtschlaf
Nachmittagssnack bekommt er nicht, evtl. mal Hirsekringel oder Dinkelzwieback, aber oft braucht er das nicht. Er verlangt auch nicht danach.
Nun haben wir 2 Problemchen:
1. trinken
Wir bieten ihm immer wieder Getränke an, haben Wasser, ungesüßten Tee und stark verdünnte Saftschorlen (1:4/1:5) versucht. Auch verschiedene Trinkgefäße (Lernflasche, Lernbecher, normaler Becher/Glas) haben wir probiert. Er findet es auch super, allerdings schluckt er nichts runter. Er scheint ja genug Flüssigkeit über die Nahrung zu bekommen, da er immer gut nasse Windeln hat. Allerdings mach ich mir schon Gedanken, dass er jetzt mit fast 11 Monaten noch keinen Durst verspürt.
2. Thema essen
Wir bieten zu Breimahlzeiten immer gegarte Kost an, auch von unseren Tellern bekommt er geeignete Dinge zum probieren. Außer harte Sachen (Kringel, Brotkanten etc.) wird alles zermatscht und nix landet im Mund. Klar er soll alles erfühlen, aber auch im Mund sollte was landen. Mit dem Löffel essen kann er noch nicht, auch das haben wir probiert. Als Snack gibts auch schonmal Brot mit Butter oder Frischkäse, aber nix nimmt er selbst in die Hand, lässt sich nur füttern.
Wie soll so der Übergang zur Familienkost klappen?
Wie könnten wir ihn unterstützen?
Danke
Xeliara
von
xeliara
am 08.11.2017, 09:29
Antwort auf:
Essen/trinken und selbst essen???
Liebe Xeliara,
der Speiseplan Ihres Kleinen klingt wunderbar! Er ist bestens mit allem versorgt!
Zu 1.) Auch da machen Sie und Ihr Junge alles richtig. Bieten Sie ihm weiterhin – zwanglos! – etwas zu trinken an und vertrauen Sie weiter auf Ihren Kleinen. Er wird es annehmen, wenn er durstig ist. Auch das Wasser.
Machen Sie weder sich noch Ihrem Kleinen „Stress“ mit dem Trinken. Dieses Thema wird oft viel zu streng verfolgt.
Üben Sie weiter den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und der Stuhl weich geformt, dann passt alles.
Ihr Junge ist ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Sie können sich da ganz auf Ihren Sohn verlassen, er weiß was er braucht.
Zu 2.) Haben Sie noch Geduld mit Ihrem kleinen Schatz. Auch wenn es jetzt noch nicht so aussehen mag, das wird ganz bestimmt klappen und Ihr Junge wird beim Essen selbstständiger werden. Der natürliche Drang zu lernen und die Neugierde der Kinder sind hier die starken Motoren.
Ihr Sohn ist noch nicht mal ein Jahr. Er hat noch viiiel Zeit. Noch mag er es lieber, wenn Mama mithilft.
Wie bei jedem Entwicklungsschritt verläuft das selbstständigere Essen von Kind zu Kind ganz unterschiedlich ab. Jedes Baby legt ein anderes Entwicklungstempo vor. Einige Kinder beginnen ca. mit dem 9. Monat damit ihre ersten eigenen Versuche mit dem Löffel zu unternehmen. Die meisten versuchen es zwischen 12 und 18 Monaten.
Das selbstständige Essen und den Gebrauch des Löffels können Sie Ihrem Kleinen nicht wirklich „beibringen“ - das ist ein Entwicklungsprozess. Sie können aber Hilfestellungen geben. Lassen Sie Ihren Kleinen weiter spielerisch üben und das Essen mit allen Sinnen „erfahren“. Legen Sie Ihrem Jungen auch immer wieder ein Löffelchen hin. Zeigen Sie ihm zwanglos wie man damit umgeht. Zwingen Sie ihn aber zu nichts. Sich beim Essen nach und nach entsprechende Fertigkeiten anzueignen, geschieht hauptsächlich durch Nachahmen. Bleiben Sie ihm weiter ein gutes Vorbild.
Sie tragen am meisten zu diesem Lernprozess bei, wenn sie sich weiter viel Zeit nehmen und die Esssituation so gestalten, dass Sie sich über ein Geklecker nicht ärgern.
Viel Spaß auch bei diesem spannenden Schritt wünscht
Doris Plath
von
Doris Plath
am 08.11.2017