Breikostbeginn

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Breikostbeginn

Hallo, unser damaliges Frühchen (6 Wochen zu früh mit 1.590g) ist jetzt am 5. Sept 6 Monate geworden und wir wollen die Tage mit Brei versuchen. Unser Kinderarzt gestern meinte man dürfe mit Obst und Gemüse starten (ohne auch 3-4 Tage warten und die nächste Sorte ausprobieren). Was meinen Sie dazu ist das wirklich ok beides von Anfang anzubieten ohne Pause zwischen den neuen Sorten? Er meinte Obst wäre sehr gut zum Beginn da es sehr fein ist. Außerdem hat er vermutet das sie Eisenmangel hat da sie helle FIngernägel hat. Wieviel sollte sie von Obst und Gemüse gegessen haben bis man ihr Fleisch anbieten kann? Rind am Besten zum Fleischstart? Die ersten Breiversuche sollte man am besten Mittags versuchen oder? Wie geht es weiter wenn sie mittags gut ißt mit welchen Breien und zu welcher Zeit? Ab wann soll ich ihr Flüssigkeit (Wasser oder Säfte oder gemischt?) anbieten? Müssen es Babysäfte und Tees sein oder können es auch andere sein? Momentan wird sie voll gestillt. Ich weiß sehr viele Fragen aber ich will den otpimalen Start für unsere kleine (jetzt 6kg) Maus :-). Vielen lieben dank!

von Angel82 am 10.09.2013, 13:26



Antwort auf: Breikostbeginn

Liebe „Angel82“, es freut mich, dass Sie uns wieder um Rat fragen. Ich würde Ihnen empfehlen erst mal behutsam mit Gemüse zu beginnen und nach und nach einen Gemüse-Fleisch-Brei aufzubauen. Wenn das gut klappt, kann das Obst als Nachtisch dazukommen. Der Start der Löffelkost sollte so einfach wie möglich sein. Einfache Gemüse wie HiPP Früh-Karotte, Pastinake oder Kürbis bieten sich bevorzugt an. Wählen Sie einen Zeitpunkt, zu dem Ihre Kleine munter und ausgeschlafen ist. Müde Babys sind meist weniger experimentierfreudig und geduldig. Fangen Sie mit 3-4 Löffelchen Gemüse vor der Milchmahlzeit am Mittag an und gehen Sie einfach in der Menge langsam vorwärts. Die Menge können Sie täglich steigern, je nachdem wie Ihr Kind den Löffel akzeptiert, den neuen Geschmack annimmt und das Gemüse verträgt. Um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen drei Tage aus. Das heißt, Sie könnten also alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen. Dann dürfen Sie auch schon zum gemischten Gemüse übergehen. Wird auch das gut angenommen, bereits als nächstes zum Menü (Rind ist hier zunächst sehr gut geeignet) umsteigen und dabei abwechseln. Sie müssen dann nicht immer wieder von vorne anfangen, sondern können gleich zu einem anderen Menü übergehen und so viel reichen wie Ihr Mädchen möchte. Auch muss Ihr Schatz nicht erst eine Portion Gemüse essen, damit es mit Flsich ergänzt werden darf. Gehen Sie hier auch nach Ihrem Gefühl und dem Bedarf Ihrer Tochter vor. Sehen Sie es alles nicht zu streng wissenschaftlich. Das Essen soll auch Freude bereiten! Sie können sich bei allem auch etwas Zeit lassen und zunächst zwischen verschiedenen Gemüsen hin und her gehen. Ganz nach Vorlieben und je nachdem wie Ihr Schatz das Löffeln mitmacht. So lernt Ihre Tochter bereits früh verschiedene Geschmacksrichtungen kennen und akzeptieren. Das ist gut für ihr späteres Essverhalten. Auch das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt angehen. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Baby noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Zusätzliche Flüssigkeit wird dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Sie können also langsam beginnen, Ihr Baby an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Aber richtig notwendig ist das noch nicht. Vermutlich hat Ihr Kleines noch gar keinen Durst. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn das Trinken nicht gleich so klappt. Das Trinken muss Ihr Kind wie auch das Essen erst erlernen und immer wieder üben. Da heißt es einfach immer wieder mal geduldig etwas anbieten. Manchmal klappt es recht gut, mit dem Löffel etwas Wasser oder Babytee zu reichen. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Ein paar Schlückchen reichen schon aus, das müssen noch keine riesen Mengen sein. Am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein. Bei den Getränken ist Wasser nach wie vor der beste Durstlöscher. Leitungswasser als Getränk muss im Beikostalter nicht mal mehr abgekocht werden. Das Wasser muss nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung. Aber auch Tees sind geeignet. Da Babys noch sehr empfindlich sind, würde ich im ersten Lebensjahr einen Tee verwenden, der speziell für Säuglinge und Kleinkinder angeboten wird. Diese Tees erkennen Sie daran, dass sie eine Altersangabe tragen. Für diese Lebensmittel gelten nämlich sehr strenge Regelungen und sie sind praktisch schadstofffrei. Herkömmliche Tees können z.B. mit Pestiziden belastet sein. Bei HiPP können Sie ganz sicher gehen, dass der Tee entsprechend den gesetzlichen Vorgaben so zusammengesetzt ist, dass er genau den Bedürfnissen eines Babys entspricht. So liegt das Hauptaugenmerk bei uns auf der Rohstoffauswahl: Es werden ausschließlich Kräuter und Früchte verwendet, die sich für die Babys eignen, keine Allergien fördern und auch keine natürlich vorkommenden Begleitstoffe enthalten, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Ich empfehle Ihnen deshalb im ersten Lebensjahr nur Tees zu verwenden, die speziell für die Babyernährung geeignet und mit einer Altersangabe auf dem Etikett gekennzeichnet sind. Nur dann können Sie sicher sein, dass er für Ihr Kind geeignet und gut verträglich ist. Hat sich bei Ihrem Mädchen das Mittagsmenü gut gefestigt und schafft sie in etwa eine Portion, steht einem weiteren Brei wie dem Abendbrei nichts im Wege. Milch und Getreide (= Milch-Getreide-Brei = Milchbrei) sind dabei eine ideale Kombination für die letzte Mahlzeit am Abend. Starten Sie zunächst (2-3 Tage) mit einer Teilportion Milchbrei plus Milch zum satt trinken. Verträgt Ihre Tochter das gut, steigern Sie die Breimenge beliebig. So wird etwa Monat für Monat eine Milch durch feste Kost ersetzt. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 11.09.2013