Brei verweigern

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Brei verweigern

Vielen Dank für Ihre Antwort. Früher haben wir eher Druck ausgeübt, da wir das Gefühl hatten, er müsse doch endlich etwas essen, aber jetzt nehmens wir eigentlich sehr gelassen. Er sitzt auch bei uns am Familientisch und darf von allem probieren und darin mantschen. Das macht er auch und das gefällt ihm. Schlucken kann er solche Sachen aber praktisch noch nicht. Bei dem Brei ists so, dass er nur den Zucceti-Kartoffelbrei isst, bei den Früchten ist er weniger wählerisch. Den Abend Getreidebrei mag er etwas lieber. Aber ohne Ablenkung isst er höchstens einige Löffel, dann ist Schluss. Der Psychologe hier im Forum rät bei solchen Kindern immer wieder zu Ablenkung durch Spiel, da das Essen mit Spass verbunden werden soll. Unser Sohn ist mit seinen knapp 8,5 Kilo mit 1 Jahr eher unter dem durchschnitt. Das stört uns nicht, aber ihm die Brust dann nicht mehr anbieten, kann ich mir nicht vorstellen. Ich will ihn nicht zwinegn, wenn er Hunger hat, den Brei zu essen und die Brust ihm vorenthalten. Ich denke das führt langfristig zu Mutter-Kind-Problemen. Ich möchte ja, dass er ohne Druck Spass am Essen bekommt. Das ist ein guter Tipp mit den Kleinkindergläschen, aber er nimmt nicht mal die 8 Monatsgläschen weil ihm da die Stückchen zu gross sind. Da müssen wir wohl noch etwas warten.... Was haben Sie den für einen tipp wie er ohne Ablenkung isst? Vielen Dank!

von Cahuita am 08.07.2011, 11:36



Antwort auf: Brei verweigern

Hallo, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Nun wird mir die Ernährung Ihres Söhnchens noch etwas klarer. Bei Ihrem ersten Eintrag konnte ich mir nur ein ungefähres Bild machen und bin davon ausgegangen, dass der Kleine Brei zwar nicht unbedingt mit Begeisterung, aber zumindest einigermaßen isst. Manche Kinder brauchen sehr lange Zeit, um neues Essen annehmen zu lernen. Ihr Söhnchen ist sehr lange Zeit mit der Muttermilch vertraut. Neues Essen auf der Zunge zu spüren und der ungewohnte Geschmack sind im fremd und noch unangenehm. Er muss erst Vertrauen aufbauen und das akzeptieren lernen. Ihre Rückmeldung zeigt mir auch, dass Sie ohnehin das Wichtigste tun, um Ihr Kind zu unterstützen: Sie essen viel gemeinsam, Sie geben dem Kleinen die Gelegenheit selbstständig zu essen. Die größten Probleme scheint die Mittagsmahlzeit zu bereiten. Das ist nicht untypisch, denn sie kommt der angeborenen Geschmacksvorliebe (die in Richtung „süß“ geht) am wenigsten entgegen. Nutzen Sie die Vorliebe Ihres Sohnes für den Kartoffelbrei und mischen da geduldig neue Speisen hinein. Die Erfahrung zeigt, dass es zahlreiche Anläufe (sogar 20-30x) dauert und Fremdes immer wieder in kleinen Mengen zur gewohnten Kost kombiniert werden muss. Erst dann gelingt es manchen Kindern einen neuen Geschmack zu akzeptieren. Geduld und Ausdauer zahlen sich aber irgendwann aus. Meiner Meinung nach ist es nicht sinnvoll den Nachwuchs durch Spielsachen, laufende Musik usw. vom Essen ab zu lenken und zwischendurch immer wieder ein Löffelchen „hinein zu schieben“. Ein Kind sollte den Vorgang des Essens wahrnehmen und Vertrauen aufbauen lernen. Bei Kindern, die sehr empfindlich reagieren, hat es sich bewährt einen weichen Löffel oder ein Fingerchen mit Brei zu bestreichen, damit sie den Geschmack selbst erforschen und kennenlernen können. Wichtig ist die Neugier und den Forschergeist eines Kindes zum freiwilligen Probieren zu wecken. Ich verstehe gut, dass Sie sich bei Ihrem eher zarten Kind nur schwer trauen, die Milch weg zu lassen. Das ist nicht leicht, da stimme ich Ihnen zu. Versuchen Sie den kleinen Schatz aber nicht sofort anzulegen, sondern machen eine kleine Pause und starten nochmals einen Versuch mit festem Essen. Auch brauchen Sie keine Angst haben, dass es Ihrem Kind schadet, wenn Sie bei einer Mahlzeit am Tag keine Muttermilch mehr nachfüttern. Das wäre ein Anfang. Bewahren Sie sich weiter Ihre Ruhe und Gelassenheit, Ihr Söhnchen wird Vertrauen zum festen Essen finden. Ich wünsche Ihnen ausreichend mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 10.07.2011



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