Liebe Frau Claus,
ich stille mein 14 Wochen altes Baby voll. Mein Mann hat Neurodermitis, wir sind somit also "vorbelastet". Er hat auch sehr viele Allergien (Eier, Nüsse, Tierhaare, Hausstaub etc.) Hat es einen Einfluss auf die Ernährung meines Babys? Wann ist denn die Empfehlung bei solchen Erkrankungen eines Elternteils mit Beikost zu beginnen? Soll ich vorher noch hypoallergene Nahrung geben? Lieber länger stillen? Ich würde mich auf eine Antwort freuen, ist noch ein bisschen hin, möchte mich aber rechtzeitig informieren. Danke! S.
von
KyraMarc
am 08.01.2019, 10:04
Antwort auf:
Beikoststart bei Neurodermitisbelastung?
Liebe „Souphia“,
ich kann gut verstehen, dass Sie sich vorab informieren möchten! Gerne helfe ich Ihnen weiter!
Allergiegefährdete Kinder sollten die ersten vier Monate ausschließlich gestillt werden oder kann nicht gestillt werden bzw. reicht die Muttermilch nicht aus, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen wissenschaftlich nachgewiesen das Allergierisiko deutlich zu vermindern.
Sie machen es also genau richtig, dass Sie Ihr Baby voll stillen. Das ist das bestmögliche, das Sie über die Ernährung tun können.
Weitere Empfehlungen fürs Beikostalter nach vier Monaten gibt es nicht mehr. Es gibt hier keine Daten, die belegen, dass im Beikostalter eine spezielle allergenarme Ernährung einen Effekt auf die Allergievorbeugung hat.
Auch für Babys mit erhöhtem Allergierisiko empfehlen Experten, mit Beikost zwischen frühestens 4 (nach etwa 17 Wochen) und spätestens 6 Monaten zu beginnen. Ein späterer Start mit Beikost bietet keinen besseren Schutz vor Allergien. Den richtigen Zeitpunkt wählen Sie individuell nach der Entwicklung und den Bedürfnissen Ihres Babys. Fragen Sie auch Ihren Kinderarzt, er gibt meist grünes Licht für den Beikoststart.
Neuere wissenschaftliche Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen, um das Immunsystem zu trainieren.
Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Weizen, Hafer, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren.
Sie sehen, es ist gar nicht so kompliziert und Sie dürfen Ihr Kleines ganz „normal“ ernähren.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit Ihrem Baby!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 09.01.2019