Hallo,
erstmal vielen Dank für Ihre Antwort auf unsere vorherige Frage (https://www.rund-ums-baby.de/experten/hipp_elternservice/Brei-mit-drei-Monaten-nach-Empfehlung-vom-Arzt-Schreien-an-Brust-und-Flasche_46802.htm), dieses Forum ist wirklich ganz toll und sehr hilfreich!
Wir geben unserer 15 Wochen alten Tochter jetzt seit etwa einer Woche auf Empfehlung des Arztes Beikost (Birne und Banane wurde empfohlen) und haben uns jetzt auf etwa 30 Gramm Banane gesteigert. Birne nimmt sie leider nicht gut, die spuckt sie wieder aus und reibt sich dann ganz seltsam die Augen dabei. Deswegen gab es fast immer Banane. Jetzt bleibt seit 3 Tagen ihr Stuhlgang aus, den sie sonst mehrfach täglich hatte, ihr letzter Stuhlgang war auch schon recht fest (wobei ich das auch erwartet hatte) und sie hat merklich Probleme mit der Verdauung. Letzte Nacht ist sie extrem häufig schreiend aufgewacht (sonst schläft sie Nachts sehr gut) und war offensichtlich am kämpfen.
Deswegen fragen wir uns:
1. Wie können wir ihr damit jetzt helfen? Wir haben es mit Massagen und Wärme und "Fahrrad fahren" und auf den Bauch legen versucht- bisher erfolglos.
2. Sollen wir mit der Beikost so weitermachen? Gibt es gute Alternativen zu Banane oder Birne? Uns wurde der Rat gegeben, weil sie beim Stillen und an der Flasche trinken tagsüber immer weint und auch nicht so gut zunimmt. Das tut sie bei der Beikost überhaupt nicht- Banane fand sie richtig gut. Aber 30 gramm sind ja auch noch nicht so viel.
3. Wie viel Obst müssten wir ihr geben, damit das eine Mahlzeit ersetzt? Ich nehme an, dieser Obst-Getreide-Brei ist wirklich noch zu früh, oder? Sollte man mit Obstbrei pur überhaupt versuchen, eine ganze Mahlzeit zu ersetzten?
Über ihre Antwort und weitere Ratschläge wären wir sehr dankbar!
Beste Grüße
Andrea
von
JuanaLa
am 06.04.2020, 14:32
Antwort auf:
Beikosteinführung: Verdauungsschwierigkeiten durch Banane
Liebe Andrea,
herzlichen Dank für die schöne Wertschätzung des Forums!
Es stimmt, kommen die Breie dazu, wird der Stuhl meist etwas fester. Das ist auch ganz normal. Natürlich soll sich ein Baby aber nicht plagen müssen.
Sie machen es genau richtig: Bewegung oder sanfte Massagen können die Verdauung unterstützen. Geben Sie Ihrem Baby genug Gelegenheit zum Strampeln und Krabbeln, das lockert die Muskulatur und regt die Verdauung an. Sie können auch etwas Wasser in den Brei geben oder am besten andere Sorten anbieten.
Die Wirkung von Obst und Gemüse auf die Stuhlbeschaffenheit lässt sich wissenschaftlich nicht eindeutig begründen. Es gibt jedoch ein allgemeines Erfahrungswissen zur Stuhlwirkung, das wir aus den Rückmeldungen der Eltern ableiten: Ballaststoffe aus Getreide und Gemüse beispielsweise regulieren den Stuhl. Zusätzlich gibt es Obst- und Gemüsesorten (z.B. Apfel, Birne, Pflaume und Spinat), die erfahrungsgemäß eine eher Stuhl auflockernde Wirkung haben. Einige Sorten (z.B. Banane und Karotte) wirken oft Stuhl festigend.
Selbstverständlich können solche Aussagen zur Stuhlwirkung immer nur als allgemeiner Hinweis gesehen werden, der die Wirkung eines Lebensmittels tendenziell beschreibt. Die individuelle Entwicklung eines Kindes und der Einfluss anderer Nahrungsmittel sowie die Flüssigkeitszufuhr spielen hierbei ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Starten Sie nun gerne mit einem reinen Gemüsebrei, um das herzhafte Menü langsam aufzubauen. So erhält Ihr Schatz wichtige Nährstoffe und die Verdauung kann sich langsam an die neue Kost gewöhnen. Am Anfang eignen sich z.B. Kürbis oder Pastinake ganz gut. Nach und nach kommt dann die Kartoffel und auch das Fleisch dazu. Je mehr Ihr Mädchen isst, desto mehr Stuhl kann sich im Darm ansammeln und ausgeschieden werden. Das Stuhlgeschehen spielt sich dann nach und nach ein.
Im Anschluss an das Menü können Sie dann gerne etwas Obst als Nachtisch reichen. Obst alleine ist aber keine vollwertige Mahlzeit, daher besser als kleiner Nachtisch oder später im Getreide-Obst-Brei oder Milchbrei anbieten. So gewöhnt Ihre Tochter sich auch nicht zu sehr an den doch recht süßen Geschmack der Banane und lernt auf herzhafte Breie zu akzeptieren.
Schauen Sie mal, wie es sich in der nächsten Zeit entwickelt.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Gute und eine sonnige Woche!
Herzliche Grüße
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 08.04.2020