Beikost-Einführung

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Beikost-Einführung

Sehr geehrte Ernährungsberaterinnen! Mit großem Interesse verfolge ich schon seit längerer Zeit Ihr Forum und habe großen Respekt vor Ihren ausführlichen und einfühlsamen Antworten! Nun wende ich mich mit meinem Anliegen an Sie: Mein Sohn wird am 24.4. fünf Monate alt und ich ziehe in Erwägung ab dann mit Beikost zu beginnen (bis dahin wird er voll gestillt). Nach Abwägen sämtlicher Für und Wider habe ich mich für den Beginn für Gläschen-Beikost entschieden, genauer gesagt für "Hipp - Reine Pastinaken". Die Beikost ist für mich noch sehr undurchschaubar und nahezu kompliziert wie eine Wissenschaft, ich hoffe, da noch hineinzuwachsen. Nun, ich beginne also mit den Pastinaken, das ist mir klar, ungefähr 5 Tage lang. Kann ich dann mit "Hipp - Pastinaken mit Kartoffeln" weiter machen? Also die ersten 10 Tage sind mir klar, aber was kommt dann? Soll ich dann ein weiteres Gemüse einführen, wenn ja, dieses wieder als einzelne Sorte oder gleich zu Kartoffeln mischen? Oder dann Pastinaken, Kartoffeln und Fleisch? Wie viel Fleisch pro Mahlzeit? Wann kommt ein Nachmittags-Obstbrei dran? Soll ich schon Wasser anbieten oder nur stillen? Welche Temperatur soll das Wasser haben? Lauwarm? Wie kann ich sicher gehen, dass mein Sohn genug Flüssigkeit bekommt? Ab wann gibt es Abendbrei? Und isst mein Sohn den direkt vor dem Schlafengehen oder schon früher und vor dem Einschlafen noch einmal stillen? Sie sehen, ich habe Fragen Fragen Fragen, die Beikost-Einführung ist für mich wirklich ein undurchschaubares Thema (noch), obwohl ich schon so viel gelesen habe. Bitte helfen Sie mir weiter! Vielen Dank!

von huhn80 am 16.04.2012, 14:27



Antwort auf: Beikost-Einführung

Hallo, vielen Dank für Ihr Lob, unser Forum soll ja auch eine echte Unterstützung sein. Aufgrund der vielen Informationen, die überall nachzulesen sind, ist es kein Wunder, dass sich die Ernährung eines Kindes zu einer Wissenschaft entwickelt. Das Wichtigste ist das mütterliche Gespür, denn nur eine Mutter kann die Zeichen ihres Babys richtig erkennen und danach handeln. Jedes Kind ist ein ganz individuelles Persönchen mit seinen Eigenheiten und so gestaltet sich die Beikost ganz auf das jeweilige Baby abgestimmt. Die etwas starren Regeln haben sich mittlerweile gelockert. Nach dem Start ist es zunächst sinnvoll ca. eine Woche (5-7 Tage) bei der ersten Gemüsesorte zu bleiben, eben bis die ersten Hürden genommen sind. Ihr Söhnchen muss mit der neuen Füttertechnik vertraut werden, den ungewohnten Geschmack akzeptieren lernen und das Verdauungssystem braucht ein bisschen um sich auf die neue Kostform umzustellen. Nach diesem ersten Schritt kann alle 3-4 Tage etwas Neues dazu kommen. Das ist die Zeit, in der sich feststellen lässt, ob das Lebensmittel vertragen wird. Zwei Wege sind möglich: entweder Sie nehmen zur Pastinake die Kartoffel dazu oder Sie probieren eine andere Gemüsesorte aus. Gehen Sie hier nach Ihrem Gefühl vor. Nach und nach wird der Speiseplan im Abstand von 3-4 Tagen immer mehr erweitert. Verlassen Sie sich darauf der Kleine zeigt Ihnen was möglich ist. Braucht er etwas mehr Zeit, richten Sie sich nach seinem Tempo, geht alles reibungslos, dürfen Sie relativ zügig vorgehen. Sie können nichts falsch machen. In dritter Stufe kommt dann das Fleisch dazu. Das machen Sie am besten, wenn sich Ihr Junge mit ein paar Gemüsesorten angefreundet hat. Unsere Menü´s enthalten entsprechend Fleisch, um Ihren kleinen Schatz ausreichend zu versorgen. Wenn Sie selbst ein Menü zusammenstellen möchten, können Sie zum Gemüse (1/2 bis 2/3 Gemüsegläschen) ein halbes Fleischzubereitungsgläschen kombinieren. Das sind dann in etwa 25g Fleisch. Sobald Ihr Kind mittags circa ein gesamtes Babygläschen mit Fleisch isst, können Sie die mittägliche Fläschchenmahlzeit wegfallen lassen. Hat sich der Kleine etwas an die Mittagskost gewöhnt, darf er einige Löffel HiPP Früchte als Nachtisch bekommen. Die Vitamin-C-haltigen Früchte fördern die Eisenaufnahme und das ist wichtig, da Eisen im Säuglingsalter vermehrt für ein gesundes Wachstum benötigt wird. Mit der festen Nahrung kommt zusätzliche Flüssigkeit ins Spiel. Nimmt Ihr Junge bei der ersten Breimahlzeit noch keine zusätzliche Getränk (Wasser, Tee) an, kann das daran liegen, dass die restlichen Milchmahlzeiten den Flüssigkeitshaushalt noch abdecken. Bieten Sie immer wieder zwischendurch kleine Mengen Wasser an. Zimmerwarmes bis lauwarmes Wasser wird am liebsten angenommen. An der Windel können Sie am sichersten erkennen, ob der Kleine ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Die Windel sollte immer schön durchnässt und der Stuhl nicht hart und knollig sein. Zusätzliches Trinken muss wie alles andere auch gelernt und eingeübt werden. Als zweite Breimahlzeit stellen Sie das Fläschchen am Abend auf den Milchbrei um. Als gut sättigende Mahlzeit für den Abend bieten wir eine große Auswahl an leckeren Gute-Nacht-Breien und Milchbreien an. Es gibt HiPP Milch – und Gute-Nacht-Breie fix und fertig im Gläschen oder als Instant-Brei, der einfach mit abgekochtem Wasser zubereitet wird. Besonders die Gute-Nacht-Breie von HiPP sind ideal für eine gute Sättigung vor dem Schlafengehen! Als Zeitpunkt wählen Sie am besten eine Zeit, zu der Ihr Kind noch nicht zu müde ist und Geduld zum Löffeln aufbringen kann. Wichtig ist, dass der Kleine im Anschluss an den Brei noch Flüssigkeit bekommt. Das kann ein Getränk oder vorerst auch noch eine kleine Stillmahlzeit sein. Wieder einige Zeit später wird die Milchmahlzeit am Nachmittag durch einen Brei aus Obst und Getreide ersetzen. Von HiPP gibt es dafür Frucht & Getreide-Gläschen oder Sie bereiten aus HiPP Bio-Getreide-Flocken und HiPP Milden Früchten selbst einen Brei zu. Die Anleitung dazu finden Sie auf der Verpackung der Bio-Getreide-Flocken. Der Fruchtbrei ist wichtig für Babys Versorgung mit Vitamin C. Wenn Ihr Baby abends zu müde zum Löffeln ist, dürfen Sie die Reihenfolge der Einführung jederzeit ändern und mit Abschluss des sechsten Monats erst einmal den Getreide-Obst-Brei und dann den Milchbrei einführen. Auch hier gehen Sie am besten nach den individuellen Gegebenheiten. Als Orientierungshilfe zum Start mit Beikost haben wir für Eltern einen Ernährungsplan auf unsere Homepage gestellt. Sie finden den HiPP-Plan unter diesem Link: http://www.hipp.de/index.php?id=180. Starten Sie ganz unverzagt, sollten sich zwischendurch Fragen ergeben, bin ich jederzeit Ihr Ansprechpartner. Viel Spaß und Erfolg mit der Beikost Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 17.04.2012



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