Hallo :)
Meine Tochter, jetzt 10 1/2 Monate alt, veranstaltet zur Zeit beim Essen einen Circus! Eigentlich war sie immer eine sehr gute Esserin u hat ihren abendbrei regelrecht reingehauen ;) Seit ca. 4/5 Tagen hat sich das aber geändert. Zunächst war es so, dass sie um halb 8 zu früh ihre Flasche mit folgemilch 2,jetzt 3 bekommen hat, um 11:30 Uhr gab es dann Mittag, gemüsebrei ( Karotte o. Brokkoli o. Spinat mit kartoffel oder Reis oder Nudeln püriert u 2x die Woche hähnchenfleisch dazu. Um 15:15 Uhr bekommt sie an heißen Tagen Obst u an nicht so heißen Tagen Getreide mit Obst(köllnflocken,Getreidekeks etc.) und um 19:00 Uhr oder eher, bekommt sie Abendbrei mit folgemilch verschiedene Sorten von Hipp. Das hat alles immer super geklappt. Schon zur Einführung von beikost mit 4 1/2 Monaten hat es ihr total getaugt. Mit 7 Monaten hatte ich sie dann komplett abgestillt.
Gut, weiter zum Thema:
Also, seit paar Tagen verweigert sie nun ihren Brei, erst nur Abends, jetzt auch mittags, komischerweise Nachmittag nicht. Zudem schläft sie seit ca 1 Woche auch schlecht zur Nacht, wird oft wach u weint. Anfangs war sie dann schon immer um 6 Uhr wach u wollte ihre morgenmilch, eher war keine Ruhe. Ich habe sie ihr dann gegeben, fand aber, dass dann bis zum Mittag zu viel Zeit dazwischen war, so habe ich ihr um halb zehn ein vollkorntoast ohne Rinde mit frischkäse angeboten, was sie auch super gegessen hat. Demzufolge hat sie zwar dann nicht soooo viel Mittag gegessen, das hatten wir auf 12 Uhr verlegt, aber das fand ich jetzt nicht so schlimm. Ja, seit 4 Tagen dann abendliches Drama! Sie sieht scho nur ihren Brei u fängt das weinen an, dreht sich weg u fuchtelt mit ihren Händen den Löffel weg! Vorgestern ging dann garnix mehr, also habe ich ihr 150ml Milch u 2 kleine Scheiben Brot mit Butter u frischkäse angeboten u es war Ruhe! Absolute Konzentration! Sie hat zwischendurch auch Tee getrunken u ihr brot ganz allein gegessen. Jetzt schaut es also wie folgt aus: früh 7 Uhr 150ml 3er Milch, 9:30 Uhr Häppchen Toast mit frischkäse u Obst(Banane,pfirsisch, was halt da is, ca 8 Häppchen) 12 Uhr Mittag(gemüsebrei)-das is aber jetzt auch ein Kampf! Eher trinkt sie 150ml karottensaft mit Wasser aus u isst 6 Löffel, dann Drama, um 15:15 Getreide+obst u 19 Uhr 2 kleine Scheiben Brot u 150ml Milch u Tee nach bedarf. Nachts trinkt sie auch nochma 150 ml Tee. Jetzt zu meiner Frage: kann ich das denn jetzt so fortführen? Soll ich lieber die vornittagsmahlzeit weglassen u eher Mittag mit ihr essen, damit sie den Brei isst? Was kann ich ihr alternativ zum mittags"Brei" anbieten? Bekommt sie ausreichend Folgemilch? Wissen sie, es ist nicht so, dass ich nicht schon viel probiert hätte, ich versuche meine Tochter abwechslungsreich zu ernähren, ich denk halt immer, sie will ja a nicht immer es gleiche essen. Ist das Toast denn okay? Oder soll ich ihr lieber Weisbrot oder anderes anbieten? Zum Abend hat sie jetzt krustenbrot, natürlich ohne Kruste bekommen. Kann sie davon Probleme mit dem Bäuchlein bekommen? Vorgestern Nacht hatte sie dann auch einigermaßen gut geschlafen, wollte nur 2/3 mal Tee, die Nacht widerrum war sie öfters wach, gute 6 mal, wie zuvor halt auch! Es is immer phasenweise bei ihr, mal schläft sie super durch, mal ist sie sehr oft wach. Das ist aber schon immer so bei ihr. Was noch zu erwähnen wäre: meine Tochter hat auch noch keine Zähne. Oft nun hat es schon den Anschein gemacht, als würden sie kommen, angefangen mit erhöhter Temperatur, Wunden Po u extremen sabbern im 5. Monat bis hin zu alles innMund stecken, sich nicht in den Mund schaun lassen im nun fast 11. Monat. Wenn ich dann doch mal hereinfassen darf, merke ich nix. Ich habe scho die Hoffnung aufgegeben ;) Aber Spaß bei Seite. Was is nun eigentlich los? Warum mag sie ihren einst so geliebten Brei nicht mehr, aber isst den zu Nachmittag(den erwärme ich auch leicht)? Ich kann ihr doch nicht nur noch Brot geben?!
So, das war jetzt ein langer Text :)
Danke schon mal fürs lesen :)
Lg Cat
von
Cat_Loosun
am 09.08.2012, 01:05
Antwort auf:
Baby verweigert Brei
Liebe Cat,
ich kann mir vorstellen, dass Sie durch diese plötzliche Veränderung irritiert sind. Aber Ihr Töchterchen verhält sich für ihr Alter nicht untypisch. Sie mausert sich zu einem Kleinkind und da machen viele Kinder einen großen Schritt. Je nach Temperament und Lerntempo passiert das schleichend kaum wahrnehmbar, in manchen Fällen aber auch von einen auf den anderen Tag ganz abrupt. Lassen Sie sich nicht verunsichern und unterstützen Ihre Maus ganz in Ruhe bei dieser Entwicklung.
Ihr Mädchen gehört offensichtlich zu den besonders Neugierigen auf „richtiges“ Essen und möchte nun endlich selber aktiv werden. Sie haben ganz richtig reagiert und mit normaler gut verträglicher Tischkost begonnen. Bauen Sie diese „Notlösung“ ruhig immer mehr aus. Ihr Kind darf nun schrittweise ans Familienessen herangeführt werden. Morgens und abends ist eine Kombination aus Milch und Brot ideal. Vielleicht können Sie das Brot im Rahmen eines gemeinsamen Frühstückes ein bis zwei Stunden nach der Frühmorgenmilch geben, so dass es nicht zu sehr gegen mittags rückt und den Appetit auf die Mittagsmahlzeit nimmt. Berücksichtigen Sie auch die Menge an Brot. Das Mittagessen bleibt weiter eine sehr wichtige Mahlzeit, da haben Sie Recht. Nur noch Brot ist nichts. Als Alternative zur Brot-Milch-Mahlzeit morgens und abends dürften Sie auch ein etwas griffigeres Müesli aus Milch, Getreide und Obst versuchen. Das wäre eine gute Variante und kommt bei manchen Kindern ebenfalls gut an. Wir führen ein „Kinder-Bio-Müesli“ in den Sorten „Früchte“ und „Schoko“.
Was die Brotsorten anbelangt, wählen Sie am besten ein feingemahlenes weiches Brot von dem Sie vorerst die Rinde entnehmen. Das kann Mischbrot, Graubrot, Toast etc. sein. Variieren Sie zwischen den Sorten und beobachten womit Ihre Kleine am besten zurechtkommt.
Auch mittags darf es jetzt weich gekochtes, möglichst mild gewürztes Gemüse und verträgliche Beilagen in mundgerechten Stückchen oder lediglich mit einer Gabel zerdrückt geben. Am besten Sie entnehmen die Portion für Ihr Kind bevor Sie für den Rest der Familie salzen und würzen. Geben Sie Ihrem Töchterchen einen eigenen Teller und ein eigenes Löffelchen. Lassen Sie sie das Essen erforschen, kleine Lebensmittel greifen und zum Mund führen und mehr oder weniger gut mit dem Löffel umgehen. Es ist ganz klar, dass das am Anfang alles noch etwas Zeit braucht und nicht so richtig klappt. Ungeduld, wenige bzw. fehlende Zähnchen, ein empfindlicher Mundbereich und die noch nicht angepassten Fertigkeiten erschweren dies natürlich. Aber keine Sorge bei dem Ehrgeiz Ihres Mädchens und viel Gelegenheit zum Üben, wird es sicher sehr schnell Fortschritte geben. Zumindest macht es die Kleine stolz und zufrieden, wenn Sie „mitarbeiten“ und zumindest einen Anteil des Essens selbstständig essen darf. Sicher gelingt es Ihnen sie, während sie sich mit dem Selberessen abmüht, zusätzlich zuzufüttern.
Was das Nachmittagsobst anbelangt scheint sich Ihr kleiner Schatz mit der breiigen Konsistenz noch zufrieden zu geben. Sehen Sie das ganz gelassen und richten sich nach den Bedürfnissen Ihres Schatzes. Ich bin mir sicher das kommt bald wieder in geregelte Bahnen. Übergangszeiten sind immer etwas schwieriger und machen es notwendig, dass man flexibel vorgeht. Gemeinsam schaffen Sie das aber bald und finden einen Weg der passt.
Viel Erfolg und Spaß bei diesem neuen Entwicklungsschritt
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 09.08.2012
Antwort auf:
Baby verweigert Brei
Vielen lieben Dank für ihre schnelle Antwort :)
Ich bin sehr beruhigt, dass ich das alles weitgehend richtig mache. Lilly ist mein erstes Kind u natürlich will ich nur das beste für meinen Engel.
Wie sie schreiben, kommt es mir so vor, als würden sie Lilly kennen ;) Sie haben in allen Sachen recht! Lilly is erstens sehr aktiv u wir merken schon von Anfang an, wann sie einen neuen Wachtumsschub hat, sie etwas neues verarbeitet oder Ähnliches. Das alles geht an Lilly u uns natürlich nicht spurlos vorbei. Schlaflose Tage u Nächte haben wir schon hinter uns aber gut gemeistert! Ich merke, dass sie sich sehr bemüht ihr essen mit den Händen aufzunehmen u in den Mund zu führen, sie ist sehr konzentriert bei der Sache u auch wenn ihr etwas auf den schoß fällt nimmt sie es wieder auf. Ich denke mit der Umstellung können wir leben ;) Heute habe ich ihr auch zum Mittag keinen Brei gemacht sondern Kartoffeln u Karotten mit brokolie klein geschnitten. Anfangs hat sie sich das essen mit der Gabel geben lassen. Nach einer Weile verweigerte sie dies wieder, woraufhin ich ihr das essen auf einen kleinen kinderteller geben habe u sie habe machen lassen u siehe da, sie hat wieder die Häppchen genommen u gegessen. Als sie satt war, hat sie natürlich das spielen angefangen, aber irgendwo gehört das ja auch dazu u da wir eh schon aussahen wie kleine schweinchen fand ich das jetzt auch nicht schlimm. Ich werde es weiterhin so gestalten u nach u nach weiterhin Besteck wie Gabel u Löffel einführen :) Heute morgen habe ich ihr zum Frühstück auch überwiegend Obst angeboten u einen kleinen Kinderkeks, dass sie nicht allzu geplättet u voll ist. Ich denke wir werden uns an die neue Situation schnell gewöhnen, denn insgeheim habe ich schon den Moment herbei gesehnt, gemeinsam mit ihr die Mahlzeiten zu sich zu nehmen :)
Also, nochmal vielen Dank für ihre Antwort. Das hat mir sehr weiter geholfen!
Lg Cat
von
Cat_Loosun
am 09.08.2012, 14:49
Antwort auf:
Baby verweigert Brei
Liebe Cat,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ihre Schilderungen sind sehr treffend und so fällt es mir nicht schwer Ihr Kind "vor mir zu sehen" und die Situation richtig einzuschätzen :)
Prima dass Sie die Zeichen von Lilly so gut verstehen und richtig auf Ihr Mädchen eingehen können. Sie sind auf dem richtigen Weg. Lassen Sie sich weiter von Ihrem kleinen Engel leiten und folgen Ihrem mütterlichem Gespür.
Dass alles nicht so ordentlich verläuft und alle wie kleine Schweinchen aussehen ist erst einmal zweitrangig und wird sich schnell ändern.
Genießen Sie den Ausblick, dass sie bald so richtig die gemeinsamen Mahlzeiten einnehmen und genießen können.
Viel Spaß dabei und ein sonniges Wochenende
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 10.08.2012