Liebes Expertinnenteam,
mein Sohn wurde gerade 1 Jahr und wird seit etwa zwei Monaten nicht mehr gestillt. Tagsüber isst er sehr brav Brei bzw. feste Nahrung, nachts braucht er aber noch Milch. Und hier zu meinem Problem - mein Sohn trinkt nur zwischen 1 Uhr und 4 Uhr. Davor schläft er von ca. 19:30 durch und danach bis 7 Uhr. Nur in diesen drei Stunden will er wirklich dauernd trinken! Wenn wir ihn lassen würden, würde er locker einen Liter trinken. Wir verdünnen die Milch zwar sehr stark, dass es fast nur mehr Wasser ist, aber auch die reine Flüssigkeitsmenge kommt uns für diesen kurzen Zeitraum enorm vor.
Könnte es denn irgendeinen Grund für dieses Trinkverhalten geben? Oder können wir etwas dagegen tun, außer ihm die Flasche verweigern, was zu bitterlichem Weinen führt, das wir kaum trösten können?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
honeybee00
am 19.08.2020, 08:35
Antwort auf:
Baby trinkt nachts nur zwischen 1 Uhr und 4 Uhr?
Liebe „honeybee00“,
Sie machen es schon ganz richtig und verdünnen das Nachtfläschchen. Nimmt er „pures“ Wasser genauso gut an? Dann würde ich bei Wasser bleiben. Das schont die Zähnchen und die Verdauung kann in der Nacht zur Ruhe finden.
Seit einige Zeit ist es in vielen Regionen sehr warm, das kann auch den Kleinen zu schaffen machen. Wie schaut es denn tagsüber aus? Trinkt er da auch genügend Wasser, ungesüßten Tee oder stark verdünnte Saftschorlen?
Dass die Kleinen nachts aufwachen – das kann auch in dem gleichen Zeitrahmen sein – ist normal. Es gibt auch sogenannte Tief- und Leichtschlafphasen. Meist finden Kinder schnell selbst wieder in den Schlaf. Manchmal gewöhnen sie sich aber auch an ein „neues“ Ritual. So könnte es auch nun der Fall sein. Er hat gelernt, dass er viel Zuwendung bekommt und dann wieder in den Schlaf finden kann.
Haben Sie das Gefühl, es ist wirklich eine Gewohnheit geworden, dann können Sie in der Nacht etwas Wasser mit einem anderen Ritual kombinieren. Spieluhr, Liedchen singen, kuscheln, Schmusetuch mit Geruch von Ihnen etc. Versuchen Sie auch möglichst wenig Licht und Geräusche zu machen. Meist sind das nur Phasen und Ihr Schatz gewöhnt sich bald schon wieder um. Geben Sie sich und Ihrem Sohn dafür etwas Zeit.
Kann er sich tagsüber richtig satt essen und auch genügen Flüssigkeit trinken, dann wissen Sie, er ist gut versorgt. Sollte er auch nach längerer Zeit noch sehr viel nächtliche Flüssigkeit einfordern, besprechen Sie die Situation gerne auch nochmal mit Ihrem Kinderarzt. Er kann die Situation vor Ort am besten einschätzen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute und ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ulrike Kusch
von
Ulrike Kusch
am 21.08.2020