Sehr geehrte Frau Klinkenberg
Ich habe ein Problem. Mein zweiter Sohn ist am 24. 8. 13 geboren und war nur 2770g schwer bei 50cm. Aufgrund einer unerkannten Plazentainsuffiezient war er mangelversorgt. Ich hatte damit grosse Probleme, da mein erster Sohn ein Frühchen war mit 2200g.
Das Stillen hätte nicht schlecht geklappt, aber ich war so verunsichert, dass ich abgepumpt und zufgefüttert habe, damit ich genau sehen kann, wie viel er trinkt. Auch die Flasche nahm er Anfangs gut.
Herzlichen Dank für ihre wertvolle Arbeit.
Nun ist es so, ich habe fast keine Milch mehr und habe mich entschieden nur noch die Flasche zu geben bis das wieder klappt. Und danach morgens und abends versuchen zu stillen.
Im Moment ist jede Mahlzeit eine Tortur. Und das schlimme daran ist, ich weiss, dass ich Schuld bin durch meine Ängste und durch meine negativen Gedanken. Er weiss nicht mal mehr wie saugen. Ich denke er hat die Zunge oben. Wenn dann doch was kommt, schwappt die Hälfte wieder raus beim Schlucken.
Er weint nicht mal, sondern wirkt irgendwie resigniert, sobald er den Sauger im Mund hat. Schaut mich auch mit tausend Fragezeichen in den Augen an.
Ich fühle mich schrecklich und weiss, grad nicht mehr weiter.
Mein erster Sohn war ein Flaschenkind mit Muttermich und Zusatzmilch und nahm super zu. Hatte nie Probleme mit Saugen.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Michelle
von
Jellyfish1980
am 10.09.2013, 13:20
Antwort auf:
Baby kann nicht mehr trinken
Liebe Michelle,
herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihres Sohnes!
Ich kann Sie sehr gut verstehen. Die ganze Situation ist bestimmt belastend für Sie. Aber Sie haben auch schon den größten Schritt in eine Verbesserung getan, in dem Sie erkannt haben, wie wichtig es ist, selbst Ruhe zu bewahren. Ihre Gefühle und Ängste übertragen sich auf Ihren Kleinen. Wenn Sie angespannt und gestresst sind, überträgt sich das unweigerlich auf Ihren Jungen. Sind Sie selbst gelassen, wird sich auch Ihr Sohn und die ganze Situation entspannen.
Auch wenn es leichter gesagt als getan ist, gehen Sie mit Ihrer ganz natürlichen mütterlichen Sicherheit und viel mehr Vertrauen in sich selbst und den Kleinen ans Werk.
Versuchen Sie Ruhe und eine angenehme Atmosphäre in den Alltag zu bringen. Suchen Sie abgedunkelte Räume, keine Geräuschkulissen, die stören.
Einfach ein ruhiges, immer gleich bleibendes Einwirken. Ihre Geduld und Ihre eigene Gelassenheit werden sich auch positiv auf Ihren Jungen auswirken.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, nehmen Sie Beratungsstellen z.B. für Mütter mit Frühgeborenen, in Anspruch. Fragen Sie Ihren Arzt oder Hebamme, damit diese entsprechende Stellen vermitteln können.
Lassen Sie sich baldmöglichst helfen, damit Sie entspannt und fröhlich den weiteren Nachwuchs genießen können.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Liebe & Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 11.09.2013