Baby ist kein Brei was tun?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Baby ist kein Brei was tun?

Hallo, meine Kleine wird in 2 Wochen 10 Monate alt. Mittags isst sie nur Karotte-Kartoffel Brei, alle 2 Tage mach ich Fleisch mitdrunter. Davon isst sie aber nur ein halbes Gläschen. Mit Obst sieht es am Nachmittag genauso aus. Wasser trinkt sie ganz gerne. Ansonsten wird sie voll gestillt. Vor einiger Zeit hab ich mit Fingerfood angefangen, das macht Ihr auch Spaß. Aber sie bevorzugt am liebsten Wurst, Brot und Tomate. Gurke hat sie auch mal gern gegessen. Das bekommt sie am Abend wenn wir zusammen am Tisch sitzen. Morgens geb ich Ihr mal Banane, Birne, Apfel etc. mag sie aber nicht so gerne. Aber wenn ich Ihr Brot mit Mandelmus gebe dass isst sie wieder gerne. Meine eigentliche Frage ist ob ich irgendwas falsch mache dass sie so ein Essverhalten hat?? Muß dazu sagen dass sie eine Kuhmilchallergie hat und die Breie davon nicht mal probieren will. ( was ich gut verstehen kann, die riechen schon schrecklich) LG

von Jolina81 am 26.04.2012, 19:28



Antwort auf: Baby ist kein Brei was tun?

Liebe Jolina, Ihr Töchterchen scheint zu den Kindern zu gehören, die sich etwas schwerer tun, um sich mit fester Kost an zu freunden. Dazu kommt die Kuhmilchallergie, die es zusätzlich erschwert für die Morgen- und Abendmahlzeit eine gesunde altersgerechte Alternative zu finden. Eine Basis auf der Sie aufbauen können ist da. Auch ist Ihr Töchterchen in einem Alter, in dem es nicht mehr breiige Kost sein muss, die Liebe zu Fingerfood wird Ihnen helfen. Mit Ihrer Unterstützung wird Ihr Mädchen Schritt für Schritt immer mehr feste Nahrung und ausgewogenere Mahlzeiten zu sich nehmen. Versuchen Sie regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten ein zu halten. Drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten sind ideal. Morgens und abends ist eine Kombination aus Milch und Getreide ideal. Prima, dass die Kleine Brot sehr gerne isst. Da haben Sie schon einen Bestandteil der Mahlzeit. Als Brotbelag eignen sich „HiPP Fleischzubereitungen“, „HiPP Frucht-Pause“, Frischkäse, milder Kochschinken, milder Schnittkäse. Dazu dürfen Sie etwas frisches Gemüse bzw. Obst wie Gurke, Tomate, Banane, reife Birne geben. Was die Milch anbelangt, brauchen Sie sich solange Sie Stillen keine Sorgen machen. Ich weiß Spezialnahrungen schmecken meistens nicht gut, aber fällt das Stillen irgendwann weg, ist es notwendig eine Alternative zu finden. Kinder gewöhnen sich meistens nach der Zeit daran. Gut möglich, dass die Kleine irgendwann einmal eine Tasse „Milchersatz“ zum Brot akzeptiert. Vielleicht sprechen Sie auch einmal mit dem Arzt, ob eine calciumangereicherte „Sojanahrung“ eine Möglichkeit wäre. Haben Sie schon einmal versucht die „Spezialmilch“ mit etwas Obst/ Karotte oder einer kleinen Menge Kakao zu verfeinern? Nach dem ersten Geburtstag würden etwa 300ml/g an Milch und Milchprodukten pro Tag ausreichen, um den Bedarf zu decken. Übrigens: eine Kuhmilcheiweißallergie ist keine „endgültige Diagnose“. In den meisten Fällen verliert sich diese in den ersten zwei Jahren. Hier ist es sinnvoll im engen Kontakt mit dem Kinderarzt zu bleiben. Mittags sollte eine warme Mahlzeit aus Gemüse, Kartoffel und Fleisch auf dem Speiseplan stehen. Nehmen Sie als Basis Karotte-Kartoffel-Brei und kombinieren hier weich gekochtes, ungesalzenes Gemüse und verträgliche Beilagen (Nudeln, Reis etc) vom Familienessen dazu. Geben Sie Ihrem Töchterchen einen eigenen Teller, lassen Sie sie das Essen erforschen und füttern Sie sie während sie beschäftigt ist, zu. Sie hat ja Spaß an Fingerfood und wird sicher den Speiseplan erweitern. Immer erst das Neue mit dem Gewohnten mischen. Ich bin mir sicher, so gelingt es Ihr Mädchen an weitere Kost zu gewöhnen. In zunehmendem Alter ist es auf jeden Fall sinnvoll mehrere Sorten zu reichen, damit Ihre Tochter den unterschiedlichen Geschmack und die Vielfalt unserer Lebensmittel kennenlernt und akzeptiert und dadurch die Freude am Essen von Klein auf gefördert wird. Das ist die beste Voraussetzung für gutes Ernährungsverhalten bis ins Erwachsenenalter. Übrigens: Wenn Ihre Kleine etwas ablehnt oder nicht weiter essen mag, heißt das noch lange nicht, dass sie dieses Lebensmittel grundsätzlich nicht mag. Sie kennt das Meiste einfach noch nicht und muss alles erst erfahren und kennen lernen. Wir wissen aus der Praxis, dass Lebensmittel bis zu 10-12x angeboten werden müssen, bis ein Kind diese akzeptiert. So lange kann diese Lernphase also immer wieder sein. Bleiben Sie also geduldig dran. Vormittags und nachmittags würde ich ebenfalls auf das halbe Obstgläschen „aufbauen“. Kombinieren Sie weiche Obststückchen, eine kleine Menge Gebäck oder auch kindgerechte Knabberprodukte dazu. Am Anfang sind das sicher Spatzenportionen, ich bin mir aber sicher das wird mehr. Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ich bin sicher mit Ihrer Unterstützung wird sich Ihr Kind an ein gesundes, ausgewogenes Essverhalten führen lassen. Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 27.04.2012



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