Baby an Wassertrinken gewöhnen

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Baby an Wassertrinken gewöhnen

Sehr geehrte Frau Plath, mein Baby ist 7 Monate alt. Seitdem er 5 Monate alt ist, habe ich angefangen ihn langsam an Beikost zu gewöhnen. Das hat auch super geklappt, mittlerweile isst er 2x täglich seinen Brei. Mein Problem ist allerdings, dass er überhaupt kein Wasser trinken mag (Tee geht auch nicht). Ich versuche es täglich immer wieder ihm Wasser schmackhaft zu machen, zum Brei dazu oder auch zwischendurch aber ohne Erfolg. Dabei hat er aber meiner Meinung nach schon Durst, da er das Fläschchen mit Milchnahrung sofort trinkt, auch wenn er zuvor Brei bekommen hat (ich verdünne es dabei mit mehr Wasser). Ich habe gelesen, dass ein Kind ab der 3. Breimahlzeit zusätzlich Wasser benötigt, um genug Flüssigkeit zu erhalten. Davon bin ich jetzt zwar noch eine Mahlzeit entfernt, aber gibt es irgendeinen Tipp, wie man dem Kind das Trinken schmackhaft machen kann? Herzlichen Dank im Voraus Liebe Grüße Conny

von conny90 am 26.08.2020, 10:07



Antwort auf: Baby an Wassertrinken gewöhnen

Liebe Conny, das klingt toll, wie es mit den Breien klappt! Schafft Ihr Kleiner bei den Mahlzeiten noch keine Portion, darf er gerne im Anschluss noch Milch bekommen, auch unverdünnt. Das zusätzliche Trinken wird meist viel zu streng verfolgt, Sie dürfen das viel gelassener sehen. Lassen Sie das Thema Flüssigkeit nicht zu sehr in den Mittelpunkt rutschen. Noch sind zusätzliche Getränke gar nicht notwendig. Ihr Kleiner wird - genauso wie in den ersten Lebensmonaten - über die Milch ausreichend versorgt. Die Milch, die Ihr Junge noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Auch die Breie liefern Wasser. Natürlich können Sie es gerne weiter probieren und jetzt schon mal ein paar Schlückchen Wasser z.B. über einen Plastiklöffel anbieten – alles ohne Erfolgsdruck. Was das Trinken betrifft, können Sie ganz auf das Durstempfinden Ihres Sohnes vertrauen. Die meisten Kinder haben zu Beginn des Beikostalters kaum oder keinen Durst und wollen deshalb auch kaum was trinken. Wird die Milch weniger, wird auch mit der Zeit die zusätzliche Trinkmenge ansteigen. Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen überhaupt erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Üben Sie den Blick in die Windel: Ist die Windel gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Ihr Junge ist ausreichend mit Milch versorgt und auch die Flüssigkeitszufuhr stimmt. Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird. Gehen Sie das zusätzliche Trinken einfach entspannt(er) an. Auch das ist wieder ein Lernprozess und wird sich im Laufe der Zeit gut einspielen. Zu Beginn geht es auch gut über den Löffel. Es müssen ja keine Riesenmengen sein. Oder nehmen Sie einen „normalen“ Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Auch eine kleine Espressotasse kann schick sein. Einfach zwanglos ausprobieren. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 26.08.2020