Hallo zusammen, mein kleiner ist heute 6 Monate (6 Wochen zu früh geboren) nach dem 4. Monat sagte unser kinderarzt wir sollen mit beikost anfangen, Da er ein sehr guter Essen ist (1000ml pre am tag) naja also wir haben es versucht und er möchte es gar nicht. Mir kam es falsch vor und so haben wir erst mal wieder aufgehört Brei anzubieten. Seit 3 Wochen habe ich wieder damit angefangen. Gemüse pur ging gar nicht also habe ich ihm süßkartoffel-zucchini-brei gekocht. Den mochte er und hat auch so ca. 120 Gramm gegessen. Hab es dann mit einem anderen Gemüse (Karotte) versucht das ging gar nicht. Nur seither isst er mir jetzt auch den süßkartoffel-zucchini-brei nicht mehr. Neulich hab ich ihm Kartoffel-zucchini-brei gekocht auch den mochte er nicht. Obstgläschen würde er komplett Essen- möchte ich ihm mittags aber nicht geben. Was kann ich tun?
von
Pontiki85
am 23.05.2018, 09:36
Antwort auf:
Baby 6 Monate isst kaum brei. Was tun?
Liebe „Pontiki85“,
es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich.
Sie üben, verglichen mit anderen, ja noch nicht solange, er wird es noch lernen.
Ihr Kleiner kann Essen, das hat es vor etwa Wochen beim „Süßkartoffel-Zucchini-Brei“ gezeigt. Jetzt muss er nur noch lernen, dass feste Kost ihn genauso satt machen kann wie die Milch.
Lassen Sie den Mut nicht sinken! Was den Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind hat feinste Antennen und spürt Ihren innigen Wunsch, er möge doch endlich richtig und ausreichend essen.
Feste Nahrung macht nun nach und nach einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Kleiner neben der Milch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum.
Milch trinken ist "sehr bequem" und schmeckt schön süß, kauen und schlucken ist anstrengender. Er muss weiter hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht er Ihre Hilfe!
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Er sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Und der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.
Versuchen Sie heraus zu finden, womit Ihr kleiner Schatz am besten zurechtkommt. Welche Fütterposition ist die beste? Lieber auf Ihrem Schoß als im Hochstuhl? Rutscht ein Brei, der etwas dünner zubereitet ist, besser?
Druck und Zwang sind nichts, da haben Sie Recht. Das nimmt die Freude am Essen.
Probieren Sie es ruhig mit Obst. Wie sieht es aus, wenn Sie den Gemüsebrei eine ordentliche Portion Obst untermischen?
Probieren Sie Ihren Sohn weiter aus der Reserve zu locken und ihn an seinem Forschergeist und seiner Neugier packen. Fingerfood wäre eine gute Idee!
Häufig entwickeln die Kleinen wieder Freude an einer Mahlzeit wenn sie das Essen selbst erforschen dürfen. Geben Sie Ihrem kleinen Schatz ruhig ein kleines Tellerchen und legen erst einmal sehr weich gekochte, ungesalzene Gemüsestückchen oder Beilagen (Kartoffel, Nudel) darauf. Lassen Sie ihn mit den Händen die Stückchen greifen, zum Mund führen und das Essen erforschen. Ihr Kleiner ist dann abgelenkt und beschäftigt, sicher gelingt es dann sie mit etwas Brei zuzufüttern.
Geben Sie Ihrem Kleinen auch mal ein eigenes weiches Löffelchen in die Hand.
Bestreichen Sie den Löffel auch mal mit ganz wenig Brei und lassen Sie ihn das Essen selbst erforschen.
Bleiben Sie ganz gelassen und in Ruhe, aber konsequent dabei. Ihr Kind spürt wenn Sie unsicher sind. Mit Ihrer Unterstützung wird Ihr Kleiner noch so vieles lernen.
Nehmen Sie sie mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Mama und Papa beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.
Und machen Sie es Ihrem Kind auch nicht zu leicht, ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Ihr Liebling weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich auch nicht mit dem Brei mühen.
Meine Erfahrung ist, wenn es (im Anschluss) keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Möchte Ihr Baby den Brei nicht weiter essen, machen Sie einfach ein Päuschen und versuchen es danach erneut mit dem Brei.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 23.05.2018