Guten Tag, seit drei Wochen bekommt mein Sohn mittags Brei. Es geht alles ziemlich langsam bei uns. Er isst immer nur ein oder zwei Löffel dann ist er fertig. Ich habe trotzdem zu dem Gemüse schon Kartoffeln dazu genommen. Die Menge hat sich dadurch nicht gesteigert. Sollte ich jetzt noch mit dem Fleisch warten? Ab wann darf ich das Fleisch mit zu den Essen geben? Danke
von
"Sylke"
am 19.03.2020, 14:43
Antwort auf:
Ab wann darf Fleisch dazu kommen?
Liebe „FlixMix“,
es kommt nicht selten vor, dass die Beikosteinführung nicht von Anfang an super klappt.
Ihr Kleiner befindet sich gerade in einer Gewöhnungsphase. Er lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt.
Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Diesen Brei muss Ihr Sohn auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling und am Anfang auch noch recht anstrengend!
Natürlich kommen auch noch die verschiedenen und neuen Geschmackseindrücke hinzu. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein, und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben. Auch wenn Zähne durchbrechen oder bei Infekten, haben Kinder oftmals Ihre Befindlichkeiten und lehnen feste Nahrung vom Löffel ab.
Achten Sie auf das richtige Zeitfenster. Der Kleine sollten nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Schauen Sie, dass die Milch am Vormittag auch nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser.
Manche Kinder kann man auch durch ihren Forschungsdrang an die feste Nahrung führen. Geben Sie Ihrem Kleinen zum Beispiel ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Ihren Schatz das Essen selbst erforschen. Auch Fingerfood – wie weich gekochte Nudeln oder Möhren – kann spannend sein!
Das alles ist letztlich nur eine Gewöhnung – die Milch ist für Ihren Kleinen einfach eine sehr „bequeme“ und gemütliche Art. Mag Ihr Junge nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann erhöht sich die Verzehrsmenge ganz automatisch.
Gerne können Sie nun auch Fleisch mit ins Spiel bringen. Fleischhaltige Menüs liefern wertvolles Eisen und sollten nun 5mal in der Woche auf dem Speisplan stehen. Vielleicht hat Ihr Kleiner auch an Menüs ein größeres Interesse als an reinem Gemüse.
Sicher findet er bald Gefallen am „Löffeln“.
Viele Grüße und alles Gute
Luise Thun
von
Luise Thun
am 20.03.2020