ARA und DHA nicht ausgewogen

 Eva Freitag Frage an Eva Freitag Master der Ernährungswissenschaft

Frage: ARA und DHA nicht ausgewogen

Guten Morgen, Ich konnte leider nicht lange stillen und wir haben sehr schnell zur Flasche gegriffen. Haben natürlich Testberichte gelesen und uns extra für eine vermeintlich gute und auch teure Prenahrung entschieden. Leider gibt es nun einen neuen Test und die vorher mit "gut" bewertete Prenahrung ist nun mit "ausreichend" bewertet worden u. a. wegen der Unausgewogenheit von DHA zu ARA. Diese Nahrung haben wir jetzt natürlich in den ersten 6 Monaten gefüttert. Jetzt habe ich natürlich Angst vor kognitiven Einschränkungen. Unsere Tochter ist nun etwas über 6 Monate alt und wir füttern jetzt eine Milch mit ausgewogenem Verhältnis. Ist das jetzt zu spät, da das Gehirn ja in den ersten 6 Monaten am stärksten wächst? Ich ärger mich maßlos und ich mache mir totale Vorwürfe. Vielen Dank und freundliche Grüße

von KleinerSchatz772 am 13.09.2021, 12:05



Antwort auf: ARA und DHA nicht ausgewogen

Liebe „KleinerSchatz772“, Sie sind aufgrund der aktuellen Ergebnisse des Testberichts verunsichert – das kann ich sehr gut nachvollziehen. Gleich zu Beginn möchte ich Sie (dennoch) beruhigen: Grundsätzlich unterliegen alle Säuglingsnahrungen in ihrer Zusammensetzung strengen gesetzlichen Vorgaben, die jeder Hersteller einhalten muss. Damit wird gewährleistet, dass mit jeder angebotenen, altersgerechten Säuglingsnahrung Ihr Baby alle wichtigen Nährstoffe erhält, die es braucht. Darauf können Sie sich immer verlassen – Ihre Tochter war also zu jedem Zeitpunkt mit allen wichtigen Nährstoffen gut versorgt. Als wertvolle Zusätze in Säuglingsmilchnahrungen gelten sogenannte LCPs (langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren) - hier sind zu nennen die Docosahexaensäure (DHA, Omega-3-Reihe) und die Arachidonsäure (ARA, Omega-6-Reihe). Diese sind wichtig für die Entwicklung von Sehkraft, Gehirn -und Nervenzellen. Alle führenden Milchnahrungshersteller setzen in den Anfangsnahrungen Pre und 1 deshalb LCPs ein. Die langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind demnach auch in der von Ihnen zuvor verwendeten Milchnahrung enthalten gewesen und Ihre Tochter war damit ausreichend versorgt. Zudem galt bisher, dass der reifgeborene Säugling in der Lage ist, langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LCPs) auch selbst herzustellen. Als Vorläuferstufen dienen hierbei die ungesättigten Fettsäuren Linol-und Linolensäure – diese beiden Fettsäuren hat Ihre Tochter über die vorherige Milchnahrung erhalten. Optimaler Weise sollen nun – nach neuesten Erkenntnissen und Empfehlungen – die Fettsäuren DHA und ARA in einem Verhältnis von 1:1 vorliegen. Mein lieber Rat: Fragen Sie doch auch einmal beim Hersteller der zuvor verwendeten Milchnahrung nach. Der Hersteller kann Ihnen sicher Auskunft zu den Hintergründen des aktuellen Tests und zum DHA-ARA-Verhältnis in der bisher verwendeten Nahrung geben. Bitte machen Sie sich keine Vorwürfe mehr – Sie haben nichts falsch gemacht. Genießen Sie die Zeit mit Ihrer kleinen Tochter! Ihnen und Ihrer Kleinen wünsche ich alles Gute und eine schöne Spätsommerwoche! Herzliche Grüße Eva Freitag

von Eva Freitag am 14.09.2021



Antwort auf: ARA und DHA nicht ausgewogen

Vielen Dank für Ihre Antwort. Auf meine Frage zum Verhältnis DHA zu ARA habe ich von dem Hersteller leider bis heute keine Antwort erhalten. Ihnen auch eine schöne Spätsommerwoche.

von KleinerSchatz772 am 14.09.2021, 18:24