Hallo,
unser Sohn ist 9 Monate alt und die Beikosteinführung hat sehr gut geklappt und die Mittags-, Nachmittags- und Abendmahlzeit waren Breimahlzeiten. Vor dem Schlafengehen trinkt er meist noch eine Milchflasche. Seit über 4 Wochen verweigert er nun den Gemüsebrei komplett; er würde puren Obstbrei essen, allerdings wird er davon natürlich nicht lange satt und es ist bestimmt nicht gut, wenn er nur "Süßes" ist. Am liebsten ist ihm aber, wenn er die Flasche mit Folgemilch 2 bekommt. Dann trinkt er ca. 200 ml. Morgens trinkt er nach dem Aufstehen und als Vormittagsmahlzeit auch jeweils eine Flasche, da er dann auch den Obstbrei nicht essen möchte. Auch nachmittags verweigert er nun immer öfter den Obstbrei.
An "schlechten" Tagen isst er dann lediglich ein halbes Glas Obstbrei am Nachmittag und ca. 100 g Milchbrei am Abendbrei.
Ist es in diesem Alter in Ordnung, wenn er soviel Milch trinkt? Haben Sie noch einen Vorschlag, was wir ihm sonst anbieten könnten?
Vielen Dank,
Tanja
von
TanjaB.
am 11.09.2013, 09:50
Antwort auf:
9 Monate alter Sohn verweigert Brei
Liebe Tanja,
bestimmte Entwicklungssprünge oder kommende Zähne oder kleine Infekte oder andere Veränderungen können immer mal das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund.
Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Junge sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das er negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Kleiner diese Erfahrung vergessen hat.
Sehr oft liegt es an kommenden Zähnen. Besonders wenn Zähne durchbrechen haben Kinder Ihre Befindlichkeiten. Die einen leiden, die anderen spüren gar nichts. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht so gerne essen/trinken oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. So wie Sie es beschreiben, könnte das zutreffen.
Der Mundraum ist dann sehr empfindlich. Gehen Sie auf Ihren Jungen ein. Bieten Sie ihm ohne Zwang an, was er mag und braucht: Geborgenheit und meist die Milch. Auch unerwärmte Breie oder kühlende Fruchtbreie kommen in diesen Phasen gut an. Oder gekühlte Beissringe. Ist der Zahnspuk vorbei, normalisiert sich das Verhalten und Sie können sich wieder entspannt ans Löffeln machen. Und ich bin mir sicher, Ihr Junge ist mit gewohnter Freude dabei.
Wenn es nicht an den Zähnen liegt, würde ich schon mal den Hunger mit zum Gehilfen machen und vormittags z.B. keine Milch sondern nur etwas Obst anbieten und so den Hunger für den Mittag aufbauen. Machen Sie es ihm nicht allzu leicht indem Sie gleich eine Milch geben wenn Ihr Kleiner nicht oder nur wenig essen mag. Bieten Sie konsequent die Breimahlzeiten an, dann er wird er übe rkurz oder lang sich damit wieder satt essen.
Ich wünsche dazu alles Liebe & Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 12.09.2013