4-jähriger ißt schlecht, was tun?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: 4-jähriger ißt schlecht, was tun?

Sehr geehrte Frau Klinkenberg, Sehr geehrte Frau Plath, mein 4-jähriger Sohn war noch nie ein "guter Esser". Die meisten für ihn neuen oder unbekannten Lebensmittel lehnt er ab. So ist es zB so, dass er bis heute noch keine Kirschen probiert hat. Im Prinzip ist es ok für mich, wenn er gewisse Lebensmittel nicht essen mag. Mich stört zum einen aber, dass er sie meistens noch nicht mal probieren mag und zum anderen, dass es zeitweise bezüglich des Essens total schwierig mit ihm ist. Heute hat mich seine Erzieherin angesprochen und mir gesagt, dass er mittags beim Essen in den letzten Wochen so gut wie gar nichts gegessen hätte. Zu Hause ißt er schon. Aber er hat auch zu Hause Phasen, wo er nur wenig ist. Ich habe die Problematik auch schon beim Kinderarzt thematisiert. Dieser meinte nur, als ich ihm sagte, dass mein Sohn ja auch recht schmal sei, dass ich ja auch sehr schmal sei und ich den Kampf ums Essen verlieren würde wenn ich das Essen zum Thema machen würde. Das hat mich jetzt nicht unbedingt weiter gebracht. Wie soll ich Ihrer Meinung nach vorgehen? Mit freundlichen Grüßen Kate

von Kate101 am 11.09.2013, 11:27



Antwort auf: 4-jähriger ißt schlecht, was tun?

Liebe Kate, das Essverhalten unserer kleinen Lieblinge kann uns ganz schön beschäftigen. Aber da wird sich vieles noch ändern. Da ist nichts endgültig! Ich höre das immer wieder, dass Kleinkinder ihre Nahrungsauswahl so sehr begrenzen. Dieses wählerische Verhalten ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet. Bestimmt haben Sie schon einmal von dem Begriff „Neophobie“ gehört. Damit wird die Ablehnung gegen das Probieren neuer Lebensmittel von Kindern beschrieben. Das scheint mir bei Ihrem Sohn der Fall zu sein. Und es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Wenn sie ein bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln „nackt“ oder mit Soße) entwickelt haben, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Gewinnen Sie dem Ganzen eine positive Seite ab. Zuhause isst Ihr Sohn, wenn auch nur wenig. Und er wird seinen Speiszettel noch erweitern, wenn auch nur äußerst zurückhaltend. Ihr Kleiner ist natürlich auch in einem Alter, in dem er sich seiner Wirkung auf andere bewusst ist. Er hat bemerkt, dass er mit dieser ablehnenden Verhaltensweise seine Eltern berühren kann und viel Aufmerksamkeit bekommt. Mama tut alles, damit ich was probiere. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“ Versuchen Sie es einmal damit: machen Sie keine "große Sache" daraus, ob Ihr Sohn etwas probiert/isst oder nicht. Ruhig auch ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Bleiben Sie aber gelassen und geduldig und zwingen Sie Ihren Kleinen zu nichts. Ich rate Ihnen wie immer in diesen Fällen das Essen einfach gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Jungen gut geht, dass es ihn gibt. Ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Auch wenn Eltern bis dahin fast verzweifeln, wenn Kinder ihre Nahrungsvielfalt über so lange Zeit so sehr begrenzen und nichts Neues probieren möchten. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner verhungern könnte. Das wird nicht passieren. Bieten Sie zwischendurch immer wieder andere Lebensmittel an, aber zwingen Sie ihn nicht. Hilfreich ist es, wenn auch Sie eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost bei regelmäßigen Mahlzeiten am Tisch einnehmen Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Nach Möglichkeit den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Mama geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Jung wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ganz sicher, Ihr Kleiner wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau. Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und Ihr Sohn wird an vielen anderen Lebensmitteln Interesse finden! Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 12.09.2013



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