2 jähriges Kind isst nur wenige Lebensmittel haben Sie einen Rat?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: 2 jähriges Kind isst nur wenige Lebensmittel haben Sie einen Rat?

Guten Abend, mein Sohn wird in 4 Wochen 2 Jahre und er hat noch nie alles gegessen. Schon immer hat er kein Brot, keine Semmel oder so gegessen. Sogar Butterbrezen hat er noch nie gemocht. Wurst isst er auch keine. Also eigentlich kann man sagen, dass er nur Nudeln oder Semmelknödel isst. Essiggurken und Babymaiskolben aus dem Glas könnte er auch Gläserweise essen, aber das wars auch schon. Damals dachte ich, dass das mit der Zeit schon noch kommen wird, aber mittlerweile wird er bald 2. Ist das denn normal? Nachts verlangt er oft noch nach Wasser - egal ob er viel oder mal wieder abends gar nichts isst. Dann geb ich ihm meist Milch. Geb ihm das ganze seit einigen Monaten nur noch im Becher - ob Tag oder in der Nacht. Mein Sohn ist wiegt normal, deshalb hab ich es bis jetzt auch immer Geduldet, vorallem weil er viel trinkt, aber nun soll er dieses Jahr in den Kindergarten gehen. Ich kann ihm doch nicht immer nur Nudeln oder Semmelknödel geben. Haben Sie Ratschläge oder Tipps für mich? Mit freundlichen Grüßen Daniela

von Dani91 am 08.01.2015, 20:58



Antwort auf: 2 jähriges Kind isst nur wenige Lebensmittel haben Sie einen Rat?

Liebe „tschudys“, Ihr kleiner Schatz befindet sich noch immer in einem Alter, in dem dieses Essverhalten nicht untypisch ist und zu den Begleiterscheinungen eines ganz normalen Entwicklungsprozesses gehört. Es ist ganz typisch, dass die Kleinen ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen konzentrieren. Sie entdecken ihren eigenen Willen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Diese Phase ist wirklich sehr anstrengend, viele Eltern können ein Lied davon singen. Das zu akzeptieren und dem richtig zu begegnen ist nicht ganz leicht. Machen Sie keine „große Sache“ daraus. Sonst lernt Ihr Kind, dass es mit einer ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Versteifen Sie sich nicht auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Ihrem Söhnchen gut geht und er sich wunderbar entwickelt. Um Ihren Kleinen zu einem der Familie üblichen Essverhalten zu verhelfen, ist es ganz wichtig, dass Sie das Thema möglichst ruhig und gelassen angehen und Ihren Sohn Tochter behutsam unterstützen. Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Gehen Sie mal nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie für die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihr Kleiner darf lediglich daraus auswählen und entscheiden wieviel er davon essen mag. Verweigert Ihr Kleiner das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Nehmen Sie Ihren Jungen aus seinem Stuhl und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Greifen Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das beste Vorbild, Ihr Kleiner wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrem Jungen wie viel Spaß das Essen macht. Die wichtigste Schraube an der Sie zusätzlich drehen sollten, sind die Getränke. Aber das vermuten Sie ja selber schon ein bisschen. Manche Kinder trinken sich satt. Ein "Zuviel" an Getränken füllt das Bäuchlein und lässt für das feste Essen keinen Appetit aufkommen. Ein grober Richtwert für Kinder im 3. Lebensjahr sind 700 ml Flüssigkeit am Tag, die Milch mit eingerechnet. Bieten Sie, wie Ihr Sohn es verlangt nachts ausschließlich nur Wasser an. Milch ist in diesem Alter nachts nicht mehr regelmäßig notwendig. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts keine Milch mehr anbieten. Helfen Sie Ihrem Kleinen von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihres Kindes geschont werden. Die nächtlichen Milch-Snacks mindern auch den Appetit am Tag. Auch nehmen sie Ihrem Kind die Chance den Hunger auf den Tag zu verlagern und tagsüber die Energiemengen über festes Essen ab zu decken. Fällt die Milch nachts weg, hat Ihr Söhnchen sicher morgens und tagsüber ordentlich Appetit und dann können Sie Schritt für Schritt eine ausgewogene Ernährung aufbauen. Das nächtliche Aufwachen hängt nicht immer ursächlich nur mit der Ernährung zusammen, auch wenn das immer so angenommen wird. Aufwachen in der Nacht ist immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich dann selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Aber hier gibt es keinen „Standard“. Zudem gibt es tagsüber viel zu erleben, was in den Träumen verarbeitet wird. Manche Babys wachen dann in den Leichtschlafphasen auf. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Seien Sie bei Ihrem Schatz, zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Versuchen Sie Ihren Kleinen anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und seiner Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Viele Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende, Annelie Last PS: Seien Sie unbesorgt, oft lernen Kinder auch in der Gemeinschaft das Essen leichter. Wenn Ihr Söhnchen sieht, dass alle Kinder gemeinsam im Kindergarten eine Vielfalt an Lebensmitteln zu sich nehmen, wird er sich früher oder später auch dafür interessieren.

von Annelie Last am 09.01.2015



Antwort auf: 2 jähriges Kind isst nur wenige Lebensmittel haben Sie einen Rat?

Wurde meine Frage übersehen? Sie ist leider noch nicht beantwortet worden.

von Dani91 am 09.01.2015, 14:40



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