Sehr geehrter Herr Abeck,
ich bekomme in ca. zwei Wochen mein zweites Kind. Ich habe wie mein Sohn Neurodermitis und mein Mann Asthma, weshalb ich davon ausgehe, dass bei dem zweiten Kind ebenfalls die Gefahr besteht, an Neurodermitis zu erkranken. Wir rauchen nicht, kein Alkohol, leben sportlich und sind ansonsten gesund.
1. Was kann ich tun, um das Erkrankungsrisiko für mein Neugeborenes zu senken?
2. Sollten wir bei dem Neugeborenen für einen bestimmten Zeitraum möglichst auf das Baden verzichten? Wenn ja, wie lange? Wenn nein, gibt es neben normalen Ölbäder noch etwas anderes zu beachten?
Ihnen herzlichen Dank und schöne Grüße
Amy79
von
Amy79
am 08.05.2018, 09:49
Antwort auf:
Welche Möglichkeiten zur Prävention Neurodermitis bei Neugeborenem
Lesen Sie doch bitte die ausf. Beiträge unter
derma.plus
zu den Empfehliungen der Babypflege
und zur Neurodermitis, hier die
Empfehlungen zur Primärprävention:
Prävention und Vorbeugung
Zur Vorbeugung gegen das Auftreten der Krankheit überhaupt (=Primärprävention) sollten Mütter in der Schwangerschaft und während des Stillens auf aktives Rauchen und auch auf Passivrauchen verzichten. Ausschließliches Stillen in den ersten vier Monaten wird zusätzlich empfohlen. Heute wird zusätzlich auch das tägliche Eincremen möglichst rasch nach der Geburt empfohlen.
!!! innerhalb der ersten 3 Wochen nach Geburt kann das 1x tgl. Eincremen der gesamten Haut des Säugling über 6-12 Monate das Erkrankungsrisiko an Neurodermitis deutlich reduzieren !!!!
Auch die Wahl der Kleidung ist ein wichtiger Baustein. Die Kleidung kann den Hautzustand unterschiedlich beeinflussen. Besonders wichtig ist es Stoffe zu vermeiden, auf die die Haut der Betroffenen unverträglich reagiert. Dazu gehören beispielsweise Wolle und einige synthetische Materialien. Gerade grobfaserige Kleidung kann starke Irritationen der Haut auslösen. Außerdem ist es wichtig die Kleidung an das entsprechende Wetter anzupassen und dabei vor allem zu warme Textilien zu vermeiden, da eine verstärkte Schweißabgabe die Neurodermitis verschlimmern kann.
Man spricht bei Faktoren, die einen Schub der Neurodermitis auslösen oder negativ beeinflussen, von Provokationsfaktoren. Diese lassen sich in unterschiedliche Kategorien unterteilen. Am relevantesten sind hierbei die irritativen Provokationsfaktoren. Individuelle Faktoren wie allergische Reaktionen sind weitaus weniger ausschlaggebend als von vielen angenommen wird. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Provkationsfaktoren bewusst zu sein und diese so gut wie möglich zu vermeiden.
von
Prof. Dr. med. Dietrich Abeck
am 08.05.2018