Hallo liebes St. Anna-Team,
ich hab im Mai 2000 mein erstes Kind per Kaiserschnitt entbunden. Es war so, dass sich die Nabelschnur um Julia gewickelt hatte und sie nach 8 Stunden Wehen keinen Millimeter vorwärts rutschte. Jetzt bin ich wieder schwanger und hab furchtbare Angst das wieder sowas passieren könnte. Deshalb tendiere ich im Moment eher wieder zum Kaiserschnitt. Ende Juni hab ich den Degum-US in meinem Krankenhaus. Kann ich dem Arzt meine Ängste vortragen ohne gleich aus dem KH geschmissen zu werden? Hat man als Patient das Recht selbst zu entscheiden wie entbunden wird?
Liebe Gruesse
Sylvie
Mitglied inaktiv - 11.06.2002, 19:49
Antwort auf:
Re: Wunschkaiserschnitt
Hallo,
einen Kaiserschnitt auf Wunsch gibt es eigentlich nicht. Jeder medizinische Eingriff kann Komplikationen nach sich ziehen, so dass es immer einen Grund für einen Eingriff geben sollte. Da die Komplikationsraten bei geplanten Kaiserschnitten sehr niedrig liegen, gibt es aber immer mehr Geburtshelfer, die bereit sind, einen Wunschkaiserschnitt durchzuführen. Es ist ein Thema, das derzeit in der Fachwelt sehr kontrovers diskutiert wird. Die führenden Fachgesellschaften lehnen in ihren Stellungnahmen allerdings bisher einen Kaiserschnitt auf Wunsch ab. Es liegt deshalb in der Entscheidungsfreiheit des jeweiligen Chefarztes ob er nach entsprechender Aufklärung und Absprache mit Ihnen doch einen Kaiserschnitt ohne triftigen Grund durchführt.
Aus rechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken gegen einen Wunschkaiserschnitt, sofern eine ausreichende Aufklärung über die Risiken der Operation erfolgt.
Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 12.06.2002