Ich hatte schon einen Kaiserschnitt bei der 1. Geburt (Herztöne waren runter und grünes Fruchtwasser, es ging nicht weiter). Damit bin ich sehr gut zurechtgekommen und war auch ganz schnell wieder fit (schneller als vor einer länger zurückliegenden Myomenukleation).
Mein 2. Kind würde ich vom gefühl her eigentlich auch gerne wieder per Kaiserschnitt entbinden.
Jetzt liest man überall, dass bei einem "Wunschkaiserschnitt" die Kinder 1 bis 2 Wochen vor ET entbunden werden. Warum macht man das?
Ich dachte eigentlich, es wäre besser bis zum natürlich einsetzenden Geburtsbeginn zu warten. Dann kommen doch die natürlichen Vorgänge im Körper der Mutter und (Hormone) wenigstens etwas in Gang. Und das Kind hat auch einen natürlichen Antrieb. Oder täusche ich mich da?
Wäre Ihnen sehr dankbar für eine Antwort.
Wie sehen sie überhaupt den Wunsch nach einen Kaiserschnitt? Oder ist es nach vorausgegangener sek. Sectio und einer OP (Myomentferung über Bauchdecke) sowieso angeraten oder wahrscheinlich, dass es zu einem ernauten Kaiserschnitt kommt?
Danke
Helwa
Benutzer nicht mehr aktiv - 21.03.2002, 12:28
Antwort auf:
Re: "Wunschkaiserschnitt"
Hallo,
einen Kaiserschnitt auf Wunsch gibt es eigentlich nicht. Jeder medizinische Eingriff kann Komplikationen nach sich ziehen, so dass es immer einen Grund für einen Eingriff geben sollte. Da die Komplikationsraten bei geplanten Kaiserschnitten sehr niedrig liegen, gibt es aber immer mehr Geburtshelfer, die bereit sind, einen Wunschkaiserschnitt durchzuführen. Es ist ein Thema, das derzeit in der Fachwelt sehr kontrovers diskutiert wird. In Ihrem Falle sind die 2 vorangegangenen Gebärmutteroperationen wahrscheinlich ausreichend um einen geplanten Kaiserschnitt zu begründen.
Da die Komplikationsraten nach Kaiserschnitt unter Notfallbedingungen deutlich höher sind, wird ein geplanter Kaiserschnitt 1 bis 2 Wochen vor dem errechneten Termin durchgeführt, um nicht durch spontan einsetzende Wehen den Kaiserschnitt unter Notfallbedingungen durchführen zu müssen und damit die Vorteile eines geplanten Kaiseschnittes zu verspielen.
Dieser Vorteil des geplanten Kaiserschnittes ist statistisch eindeutig belegt. Es gibt aber keine Belege dafür, dass es besser ist (wofür auch immer)die höheren Risiken eines sekundären Kaiserschnittes zugunsten eines natürlichen Geburtsbeginns in Kauf zu nehmen.
Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 21.03.2002
Antwort auf:
Re: Wunschkaiserschnitt gibt es doch !!
Ich hatte auch einen gepl. Kaiserschnitt, also ein KS auf Wunsch, weil ich Probleme mit den Rippen hatte und die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Die Ärzte beim Beratungsgespräch waren eigentlich dagegen, da es keine mediz. Gründe dafür gab, aber ich hab darauf bestanden. Der Arzt meinte, im Prinzip machen sie gerne KS ( gibt wahrscheinlich mehr Kohle...), aber er wollte wenigstens versuchen vorher einzuleiten. Das hat natürlich fehl geschlagen, da das Baby einfach noch nicht so weit war.
Na ja, jedenfalls wollte ich nur sagen, es gibt den Wunschkaiserschnitt. Heut zu Tage kann eine Frau selber entscheiden wie sie ihr Kind bekommen möchte. Aber ich persönlich würde nun auch davon abraten...
Da Du bereits einen KS hattest, ist das Risiko einen Gebährmutterrisses groß, daher würde ich auch eher zum KS raten.
Benutzer nicht mehr aktiv - 23.03.2002, 12:46