Uterusruptur nach vorangegangener Sectio bei Narben- und Unterleibsschmerzen?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Uterusruptur nach vorangegangener Sectio bei Narben- und Unterleibsschmerzen?

Hallo, ich bin zum zweiten Mal schwanger und befinde mich in der 38. SSW. Mein erstes Kind kam vor 2 Jahren und 8 Monaten per Sectio zur Welt (BEL, abfallende Herztöne). Da ich nach dem Kaiserschnitt etwa 8 Wochen lang heftige Schmerzen hatte (als Ursache wurden Verwachsungen diskutiert, aber letztlich blieb es unklar) und bei der Babyversorgung in den ersten zwei Monaten schmerzbedingt sehr viel von anderen abhängig war, möchte ich dieses Mal unbedingt einen Kaiserschnitt umgehen. Die jetzige Schwangerschaft (wieder eine absolute Wunschschwangerschaft) verlief bisher mit ständigen unklaren Unterbauchschmerzen, die Sectionarbe an sich war bis zur 37. ssw jedoch nicht schmerzhaft und sah auch im Sono unauffällig aus. Beim Geburtsplanungsgespräch in der 35. SSW wurde mir gesagt: falls ich doch noch Narbenschmerzen entwickeln sollte, wäre das möglicherweise ein ungünstiges Zeichen für eine normale Geburt, aber da ich eine normale Geburt vorziehen würde, würde man mir auch nicht zur primären Resectio raten. Jetzt bin ich verunsichert, da ich seit der 37. SSW mehrmals am Tag und in der Nacht starke, ziehende oder drückende Unterleibsschmerzen und Narbenschmerzen habe (keine Wehen), die schon bei kleinsten Belastungen (5 min. Spaziergang) oder durch Druck auf der Blase auftreten. Bedeutet das, dass ich ein erhöhtes Risiko für eine Uterusruptur habe? Meine FÄ meinte dazu, das müsse man eben unter der Geburt sehen, und dann könne man ja immer noch weitersehen. Und meine Hebamme meint, ich könne sogar zu Hause entbinden (was ich nicht möchte). Da aber im Fall einer drohenden oder tatsächlich stattfindenden Uterusruptur die Prognose für mein Baby erschreckend (50% Letalität, falls die Zahlen noch aktuell sind; wie hoch die Mortalität unter den lebenden Babys ist, weiß ich nicht) und für mich auch nicht so rosig sind, würde ich gerne wissen, ob Sie Erfahrung darin haben: Wie hoch ist Ihrer Meinung nach das Risiko einer Uterusruptur unter den geschilderten Schmerzen? Bleibt es bei 0,7 % oder muss ich mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit rechnen? Wenn die Wahrscheinlichkeit einer Ruptur stark erhöht ist und eine tatsächliche Ruptur mit einer so hohen Sterberate verbunden ist, sollte ich dann nicht lieber eine erneute Sectio mit den verbundenen postoperativen Schmerzen (und geringeren Risiken) in Kauf nehmen (auch wenn ich eine Sectio eigentlich unbedingt vermeiden möchte)? Vielen Dank für Ihre Antwort!

von ruby21 am 07.01.2013, 16:53



Antwort auf: Uterusruptur nach vorangegangener Sectio bei Narben- und Unterleibsschmerzen?

Hallo, Man muss erst mal schauen woher die Schmerzen kommen - eine Narbenruptur in der Schwangerschaft ist so gut wie ausgeschlossen und auch eine Ruptur während der Geburt ist äußerst selten (weniger als 0,1%). Sie möchten einen KS umgehen,das ist doch die beste Voraussetzung für eine Spontangeburt - ein bisschen Zuversicht gehört aber auch dazu,wie bei jeder anderen Geburt auch... Alle "wenn,aber,vielleicht..." sollten Sie aus dem Kopf streichen und Vertrauen in die Geburtshelfer haben. Dass es in Ihrem Bauch drückt ,zieht und zwirbelt ist normal und auch ein stärkerer Druck auf die Harnblase. Eine Sectio ist nicht immer besser und risikoärmer - das wichtigste ist aber,dass Sie eine Spontangeburt anstreben möchten - ich höre so viele Zweifel und Ängste in Ihrem Post,so dass Sie dringend noch einmal ein Gespräch mit Ihrer Hebamme/den Geburtshelfern führen sollten - die Entscheidung liegt bei Ihnen. Und noch eins: wäre eine Spontangeburt nach Sectio so ein gefährliches Unterfangen würde es nicht tagtäglich klappen - Risiken,Probleme ,Hindernisse kann es immer geben,aber im Leben kann man sich ja auch nicht gegen alles versichern...;-) Herzliche Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 08.01.2013



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