Spontangeburt nach 2 KS, Gestationsdiabetes

Question

Hallo! Ich erwarte mein 3. Kind, bin jetzt in der 29. SSW. Die beiden ersten Kinder wurden per KS geboren. 2006 per sek. Sektio, nach Einleitung, 24 Std. Wehen, MM bei 8-9 cm, Erschöpfung der Mutter, das Kind lag in II. hintere Hinterhauptslage. 2008 per prim. Sektio an ET+1... nachdem das Kind am ET mit 4200-4800 g geschätzt wurde (GEburtsgewicht 4220 g), riet mir der Chefarzt zum erneuten KS. Diesmal möchte ich gerne spontan entbinden. Leider wurde in der 20. SSW ein insulinpflichtiger Gestationsdiabetes festgestellt. Der Nüchterwert lag zwischen 95-105, alle anderen Werte waren und sind immer noch unauffällig. Mit Insulin liegt der Nüchterwert zwischen 80-95. Ich spritze inzwischen jeden Abend 41 Einheiten Huminsulin Basal und soll immer um 1 Einheit erhöhen, wenn der Wert über 90 liegt. Wie schätzen sie meine Chancen auf eine Spontangeburt ein?? Ist der Diabetes wirklich so dramatisch, dass ich damit den ET nicht überschreiten darf?? Kann man nach 2 KS noch einleiten?? Wie kann ich die Ärzte von meinem Vorhaben überzeugen?? Ich habe, um ehrlich zu sein, ein wenig den Eindruck, dass das Risiko einer Ruptur, von den Ärzten im KH, vorgeschoben wird, um mich von einem 3. KS zu überzeugen... Das Thema Gestationsdiabetes wird dabei gerne aufgegriffen, um nochmal zu betonen, dass der ET nicht überschritten werden darf. Und dann wird auch immer wieder betont, dass ein Geburtsgewicht von über 4000 g ebenfalls eine Spontangeburt unmöglich machen würde. Jetzt hätte ich gerne ihre Meinung dazu... völlig unabhängig, da sie mich ja im Endeffekt nicht entbinden werden und mir hoffentlich nicht das sagen, was ich gerne hören möchte, um mich von ihrer Klinik zu überzeugen, sondern das, was Fakt ist! Vielen Dank!! Gruß, Andrea

von Maus_2012 am 01.07.2012, 15:24

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Silke Westerhausen · Accepted Answer

Hallo, Eine Spontangeburt ist auch nach 2 KS möglich,da die Rupturgefahr gegenüber bei Zustand nach einem Mal KS nicht signifikant höher ist;vorausgesetzt es liegen 2 Jahre zwischen den Operationen. Zu Ihren Fragen: - Die Chance ist gegeben,allerdings wissen wir nicht wie sich Ihr Diabetes weiter verhält - er ist wohl nur suboptimal eingestellt. - Das kommt auf die Werte an - man sollte beim insulinpflichtigen GD nicht länger als 7 Tage über den ET gehen.Beim manifesten Diabetes (egal ob insulinpflichtig oder diätetisch) sollte man am ET entbinden bzw einleiten. - Nein,eine Geburtseinleitung bei Zustand nach 2 mal KS ist kontaindiziert. - Sie können die Ärzte nicht überzeugen,da die Ärzte die medizinische Seite beleuchten und entsprechend handeln.Es kann ein Kompromiss zwischen Ihnen und den Ärzten geschlossen werden ;z.B. kann bis ET plus 7 abgewartet werden (wenn alles okay ist!) und dann kann immer noch eine Sectio durchgeführt werden.Dies geht nur in guter Kommunikation mit Ihnen und dem geburtshilflichen Team. Grüße Silke Westerhausen

Maus_2012 · Answer

Mir ist noch eine Frage eingefallen: Sollte ich eine KLinik mit angeschlossener Kinderklinik wählen?? Es gibt hier mehrere KHs, die in Frage kommen. Eins hat ein Perinatalzentrum, die anderen nicht. Weitere Kliniken mit Perinatalzentrum finde ich erst in ca. 50 km Entfernung! Meine 2 Töchter habe ich in dem KH mit Perinatalzentrum entbunden, aber dort habe ich auch den Eindruck, dass man sehr "kaiserschnittfreundlich" ist, auch wenn sich das KH nach außen immer so präsentiert, als wäre man generell an einer Spontangeburt interessiert! Gruß, Andrea

Silke Westerhausen · Answer

Hallo, Ihr Kind kann ganz normal in der Geburtsklinik beobachtet werden - die erste BZ-Abnahme erfolgt bereits im Kreißsaal nach dem ersten Anlegen. Grüße Silke Westerhausen

Maus_2012 · Answer

DAnke für ihre schnelle Antwort!! Ich stolpere jetzt über die Begriffe "insulinpflichtigen GD" und "manifesten Diabetes". Soweit ich weiß, liegt bei mir ein insulinpflichtiger GD vor. Oder muss ich das nochmal bei der Diabetologin genau abklären, um dann mit den Ärzten im KH ins Gespräch zu gehen. Wegen der Einstellung des Diabetes stehe ich im regelmäßigen Kontakt mit der Diabetologin, wobei diese bislang nicht in "Hektik" verfällt, sie sagte mir, dass der Wert immer mal wieder schwanken wird, da die Schwangerschaftshormone gegen das Insulin arbeiten. Ich habe da auch ein wenig den Eindruck, als sei das alles nicht so dramatisch, solange die Werte nicht extrem ansteigen... das werde ich aber beim nächsten Termin nochmal ansprechen! Der Kompromiss, zu warten bis ET+7, klingt sehr gut. Damit könnte ich mich anfreunden. Gruß, Andrea

Silke Westerhausen · Answer

Hallo, Das stimmt natürlich,dass durch die Schwangerschaft der BZ auch mal etwas höher sein kann - aber anscheinend sind Sie bei Ihrer Diabetologin in guten Händen. Der Unterschied zwischen manifestem Diabetes und Gestationsdiabetes(dieser tritt nur in der Schwangerschaft auf) hat einfach die Bedeutung,dass man beim Gestationsdiabetes noch etwas warten kann mit der Einleitung. Grüße Silke Westerhausen