Hallo Frau Westerhausen,
nachdem eine Userin aus England vor Kurzem geschrieben hatte, dass dort bei Zweitgebärenden eine Hausgeburt empfohlen wird, da das wohl mit weniger Risiken behaftet sei als eine Klinikgeburt (so hatte ich das zumindest verstanden), würde mich Ihre Meinung dazu interessieren.
Ich erwarte in Kürze mein zweites Kind und habe mit dem Gedanken gespielt, mich aber letztendlich für die Klinik entschieden, da ich selber in einer Klinik auf der Intensiv arbeite und man dort immer nur mitbekommt, was passieren kann (Kopf hat über Bauch gesiegt).
Seit dem Beitrag bin ich aber wieder stärker am Überlegen, ob die Entscheidung so richtig ist. Meine Hebamme würde auch relativ kurzfristig eine Hausgeburt übernehmen und ich vertraue ihr eigentlich auch. Mein Mann ist eher für die Klinik und ich bin total hin- und hergerissen (was ist im Notfall - die reine Fahrtzeit in die Klinik dauert ca. 25 Min.)... .
von
La_Latina
am 22.02.2016, 18:51
Antwort auf:
Frage zu Hausgeburt
Hallo,
Eine Statistik aus England zeigt,dass in 9,3 Fällen von 1000 Komplikationen bei HG aufgetreten sind,während es in der Klinik 5,3 auf 1000 waren.
Diese Zahlen beziehen sich auf erstgebärende Frauen.45% der Erstgebärenden wurden in die Klinik verlegt,während es bei Mehrgebärenden nur 12% waren.
Bei den Zahlen,die die HG betreffen handelt es sich um gesunde schwangere Frauen ohne Risiken - bei der Userin aus England bestand allerdings ein Risiko,nämlich ein hoher Blutverlust post partum bei der ersten Geburt.
Für mich persönlich wäre bei einer Hg ganz wichtig:
1. eine erfahrene Hebamme,die rechtzeitig abbricht.
2. sie sollte mindestens 10 Jahre Berufserfahrung haben und über ein Notfallequipement für Mutter und Kind verfügen.
3. klare Absprachen mit einer Klinik zu der ich Vertrauen hätte und die mich kennen.
4. die Klinik sollte in 20/25min gut erreichbar sein.
Entscheiden müssen Sie.
Alles Gute,
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 22.02.2016
Antwort auf:
Frage zu Hausgeburt
Hallo!
Wenn Sie/Du an weiteren Informationen über, wie es in GB gehandhabt wird interessiert sind:
http://www.telegraph.co.uk/news/health/news/11268679/Doctors-are-not-needed-at-births-says-NHS.html
Wir haben hier in der Regel zwei Hebammen bei einer Hausgeburt. Die erste begleitet einen von Anfang an und die zweite kommt dazu, wenn der Zeitpunkt der Geburt näher rückt.
In meinem Falle hat die erste Hebamme fast die ganze "Geburt-begleitung" gemacht hat, während die zweite Hebamme mit der Dokumentation beschäftigt war.
Das gute an dem System ist, das im seltenen Falle von Komplikationen von Mutter UND Baby nach der Geburt jeweils eine Hebamme Mutter und eine fürs Kind zuständig ist.
In unserer Region (West Cornwall) liegt die HG-rate bei etwa 18% was weit über dem Durchschnitt liegt. Das Krankenhaus kann innerhalb von 10min (nach Landung und "Verfrachtung") mit dem Rettungshubschrauber angeflogen werden. (Autofahrt 45 min). Hubschrauber ist hier recht gängig, da das Krankenhaus in großer Entfernung ist.
Negativ bei mir war, dass ich schon die zweite HG in der Nacht von meinem Hebammen-team war und die am Ende auch schon ganz schön geschlaucht waren. Die haben zwar ihre Arbeit gut gemacht, aber sicherer wären wahrscheinlich gewesen, ausgeschlafenen Hebammen zu haben. Aber das ist schon außergewöhnlich.
Alles Gute bei der Entscheidungsfindung!
Ylvabella
von
ylvabella
am 22.02.2016, 21:35
Antwort auf:
Frage zu Hausgeburt
Vielen Dank für die Antworten! Sie helfen mir auf jeden Fall weiter!
von
La_Latina
am 23.02.2016, 11:46