Atonie bei der letzten Geburt - wie verhalten bei der Nächsten?

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Atonie bei der letzten Geburt - wie verhalten bei der Nächsten?

Guten Abend, ich hatte bei der Spontan-Geburt meiner Tochter im Jahr 2001 eine Atonie. Ich hatte stundenlange Presswehen, zum Schluss wurde das Baby regelrecht aus mir herausgepresst. Nach der Geburt bekam ist sehr starke Nachblutungen, die erst durch eine Ausschabung per Vollnarkose gestoppt werden konnten. Aufgrund des hohen Blutverlustes konnte ich damals erst 3 Tage nach der Geburt aufstehen. Ich bin nun wieder schwanger, jetzt in der 15 SSW. Und ich bekomme langsam Panik, daß das Gleiche wieder passieren könnte! Und ich bin mir sicher, daß die Panik vor der Geburt mir noch grosse Probleme bereiten wird, vor allem weil zu meiner Atonie auch noch kam, daß meine Tochter mit einer schweren Lungenentzündung geboren wurde, weil ein Riss in der Fruchtblase nicht erkannt wurde und Keime eindringen konnten. Welche Vorgehensweise würden Sie da empfehlen? Wie hoch ist das Risiko, daß das Gleiche wieder passiert? Sollte man sicherheitshalber eventuell einen Kaiserschnitt vorziehen? Ich wünsche mir sehr, daß ich entspannt und beruhigt, ohne Angst in die Geburt gehen kann, ohne diese Angst haben zu müssen, daß alles wieder so dramatisch für mich und mein Kind abläuft... Ich danke im Voraus für Ihre Antwort! Liebe Grüße Nicole B.

Mitglied inaktiv - 08.11.2007, 20:46



Antwort auf: Atonie bei der letzten Geburt - wie verhalten bei der Nächsten?

Hallo, die Ursache der Atonie war wahrscheinlich eine Ermüdung der Gebärmuttermuskulatur durch die lang dauernde Geburt. Das muss sich nicht unbedingt wiederholen. Man sollte nach der Geburt ein Wehenmittel verabreichen damit sich die Gebärmutter schnell zusammenzieht. Ein Kaiserschnit ist nicht indiziert. Im Gegenteil, hier ist der Blutverlust wahrscheinlich größer als bei einer vaginalen Geburt. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 09.11.2007



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