Guten Tag, am Donnerstag habe ich unseren zauberhaften Sohn geboren. Leider war die Geburt sehr viel härter, als ich es mir erhofft hatte und ich wüsste gerne, ob das für sie so klingt, als sei etwas schief gelaufen und ob ich bei einem weiteren Baby (das definitiv geplant ist) wieder mit etwas Vergleichbarem rechnen muss. Die Wehen sezten sofort im 5-Minuten-Takt ein und es dauerte fast 9 Stunden, bis der Muttermund sich von 0.5 auf 1 cm geöffnet hatte. Ich versuchte, so aktiv wie möglich zu bleiben, lief im Zimmer umher und versuchte es mit Hüftkreisen, aber die Wehen kamen so oft und ich musste mich dann immer auf das Bett beugen und vor- und zurück wiegen, um den Schmerz zu verarbeiten, sodass ich kaum wirklich "aktiv" sein konnte. Ich musste mich mehrfach übergeben und die Wehen waren sehr schmerzhaft. Die Geburtshelfer ließen mich "in Ruhe" und ich sollte das tun, womit ich mich am wohlsten fühlte. Zwischendrin wurde ein CTG geschrieben. Es wurde dann nach 12 Stunden und Mumu ca. 3 cm eine PDA gelegt (die den Schmerz bei der höchsten Dosis zumindest wieder erträglich machte - die Anestesistin sagte mir auch, dass ich offenbar sehr schmerzhafte Wehen hatte). Ab da wurden die Herztöne permanent überwacht. Bei Mumu 7 cm wurde die Fruchtblase gesprengt und ich sollte mich auf die rechte Seite legen, da sich das Kind nicht richtig ins Becken eindrehte. Nach einigen heftigen Wehen bekam ich einen leichten Press-Wunsch und die Ärztin gab ihr ok zum Pressen. Da waren wir bei 16 1/2 Stunden. Jedoch waren die Presswehen nicht stark genug und ich bekam zusätzlich Oxitocyn. Ich war aber körperlich so am Ende, dass mir die Kraft zum richtigen Pressen fehlte, sodass ebenfalls eine Schwester von oben drückte, um mir zu helfen. Eine Ärztin ölte und massierte den Damm und musste von unten das Köpfchen führen, da sich unser Sohn von alleine einfach nicht richtig eindrehen wollte. Ich bekam auch noch eine Glukoselösung. Ich war körperlich und moralisch am Ende, hyperventilierte und weinte aus Verzweiflung und Erschöpfung zwischen den Wehen, eine Schwester tat kaum etwas, außer immer wieder ruhig mit mir durchzuatmen. Am Ende wurde ein Dammschnitt durchgeführt, da ich es nicht schaffte, den Widerstand selbst zu überwinden und, wie ich jetzt weiß, wohl auch weil es dem Kleinen nicht gut ging. Er hatte einen Sauerstoffmangel und wurde mekoniumverschmiert geboren (und liegt jetzt mit einem Infekt auf der Intensivstation). Laut Ärztin war ein Problem, dass der Eingang in mein Becken recht schmal sei. Und dann eben, dass unser Schatz sich nicht richtig ins Becken und dann auch nicht richtig im Geburtskanal gedreht hatte. Klingt das alles für sie so plausibel? Was hätte ggf besser laufen sollen (sodass ich es ggf ansprechen bzw. beim nächsten Mal darauf achten kann)? Kann es einen Grund geben, warum die Wehen so oft und schmerzhaft aber wenig effektiv waren? Muss ich damit rechnen, dass eine weitere Geburt ähnlich verlaufen wird, oder kann ich beim nächsten Mal wieder auf das Beste hoffen? Mein Schnitt wurde leicht schräg gesezt und ging fast bis auf Höhe des Anus. Beim Nähen erklärte mir die Ärztin, dass sie auf 3 "leveln" nähen müsste (da ich in China lebe, fand die Kommunikation auf Englisch statt, daher weiß ich nicht genau, was sie mit "level" meinte). Auf jeden Fall wurde innen und außen genäht. Ist das normal? Gibt es dafür eine Bezeichnung? Mo oder Di sollen die Fäden gezogen werden. Würden dann alle, also innen und außen, gezogen? Tut so etwas weh? Falls ja: Kann man dann ggf vor dem Ziehen eine lokale Betäubung erhalten? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und beste Grüße aus Shanghai!
von ankh am 04.07.2015, 05:33