Frage: überrascht

lieber prof. jorch, ich habe gerade ihre antwort auf animatis posting gelesen. dazu fällt mir so einiges ein. warum ist ernährung für muttis so wichtig: 1. es ist das einzige was man am anfang für sein kind tun kann, alles andere "erledigen" andere 2. bei uns in der klinik (heidberg, hamburg) gab es soll-mengen, die die kinder trinken mussten und ich hab immer so gelitten wenn basti wieder ne magensonde bekam und fiepend daran rumzog 3. die gewichtszunahme ist meist ein muss für die entlassung tja und da kriegt man als mutti schon mal nen knacks an der stelle, auch wenn man kein extremfrühchen hat (basti 34+2, flo 35+3). ich hab noch lange an den vorstellungen über sollmengen geknabbert und war verzweifelt wenn basti mal wieder nur die hälfte "schaffte". mittlerweile ist es mir egal, er ist immer noch leicht (97 cm bei 12 kg). und flo, naja da hab ich ihnen ja schon geschrieben, ein richtiger moppel und bei dem ists mir jetzt auch egal wieviel er isst, hauptsache zufrieden und glücklich. wir waren mit basti 4 wochen im kh, obwohl sonst alles ok war. ach ja nochwas, thema gehirn: bei basti wurde ein schädelsono gemacht,das wurde mir so beiläufig gesagt, leider nicht, dass das eine normale vorsorge ist, können sie sich vorstellen, wie erschüttert ich war und welche gedanken mir durch den kopf gingen, besonders als das dann 2mal verschoben wurde. ohje jetzt hab ich sie aber zugetextet. vielen dank für die mühe, die sie sich mit unseren fragen machen conny

Mitglied inaktiv - 08.11.2001, 13:22



Antwort auf: überrascht

Ja, ich glaube auch, daß wir Ärzte mit unserer (wohl notwendigen) Sichtweise manchmal unnötig die Sicht der Mütter beeinflussen. Vielleicht sollten wir mehr über die Grundprinzipien sprechen als über Perzentilen, Tagestrinkmengen u.s.w. Ich habe jedenfalls durch dies Forum schon viel gelernt, weil mir Ihre Sichtweise deutlicher wird als in den Eltergesprächen auf der Station. Letztlich wollen wir ja alle das Gleiche: "Unsere" Frühchen sollen zu glücklichen Kindern heranwachsen und ggfs. auch im späteren Leben zeigen, daß Sie was besonderes sind. Inwieweit man nur innerhalb der Norm diese Ziele erreicht, oder ein Abweichen von der Norm in dem einen oder anderen Punkte vielleicht sogar Chancen eröffnet, ist ja durchaus diskussionswürdig.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 09.11.2001



Antwort auf: überrascht

Ja, da will ich mich dann auch nochmal schnell zu Wort melden: Unser frühchen ist ja aus der 32 SSW und mir liegt das Thema Ernährung nicht so sehr am herzen, da unsere Tochter von Anfang an sehr gut getrunken hat; sicherlich war es jedoch immer das Erste was man im KH die Schwestern gefragt hat...was sie denn zugenommen hat..da man ja davon die entlassung z. T. abhängig macht. Mittlerweile ist unsere Tochter 15 Monate alt, knapp 80 cm lang und bewegt sich bei 11 - 11,5 kg. Jetzt kommt schon die Panik..dass sie nicht zu dick wird. Und das denke ich, dass das das nächste Problem zum thema Ernährung ist, wer möchte schon immer darauf angesprochen werden...oh..ihr Kind hat aber dicke Backen (Wangen) etc. Ich denke, dass deshalb die themen Ernährung und Entwicklung so unglaublich wichtig für die Eltern sind, weil das in unserer Gesellschaft ein gewisser Masstab drastellt. Man liest es ja immer wieder...laufen lernen...sprechen können...krabbeln...drehen etc. Wenn man es genau betrachtet sollte man als Eltern über jeden Tag dankbar sein, an welchem die Kiddis nicht krabbeln und laufen etc.. denn dann geht der Spass erst richtig los :-). So..lieber Prof. Jorch und alle Interessierten, uns (überwiegend) Muttis geht bei den Fragen und Antworten auch sehr viel durch den Kopf, aber Ihre Antworten sind sehr verständlich und ich muss sagen, habe schon sehr viel dazugelernt.

Mitglied inaktiv - 08.11.2001, 17:59



Antwort auf: überrascht

Das Thema Ernährung ist für mich/uns schon ziemlich heftig, weil Fabienne (SSW 26+4) von Anfang an eher schlecht getrunken und gegessen hat. Für sie könnte das Thema Ernährung komplett ausfallen, sie würde es gar nicht bemerken. Dann ist es schon heftig, wenn Leute einen ansprechen: Och, die ist aber zierlich, bekommt die nichts zu essen ?!?!? Ganz schön doof ... Fabienne ist jetzt ein Jahr alt und wiegt ca. 8,3 kg bei einer Größe von 75 cm. Sie war allerdings auch nur ca. 30 cm und 905 Gr., d. h. sie hat ihr Gewicht mal eben so verneunfacht. So schlecht ja auch wieder nicht! Aber es macht mich schon wahnsinnig, wenn sie zwei Tage sehr schlecht ist, dann leide ich richtig. Die "Soll-Vorgaben" vom Krhs. waren am Anfang der Horror für mich. Wenn ich abends unter dem obligatorischen 1/6 lag, konnte ich nachts sowieso schon nicht schlafen und der Teufelskreis beginnt ... So, jetzt habe ich leider auch viel getextet, sorry! Liebe Grüße an alle Forumteilnehmer! Was wären wir nur ohne unseren Cyper-Prof.-Jorch ;-))

Mitglied inaktiv - 08.11.2001, 23:01