Wie oft muss ein EEG bei Augendrehen wiederholt werden?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Wie oft muss ein EEG bei Augendrehen wiederholt werden?

Lieber Prof. Jorch, mein Sohn geb. 26 + 0, retardiert 23 ssw mit 540 Gramm ist am 24.03.geb. und seit dem 20.08.12 nun endlich daheim...Er ist also jetzt fast 10 Mon., korr. 6 Mon. Soweit geht es ihm gut allerding fing er letzte Woche Donnerstag an die Augen so merkwürdig zu verdrehen. Dieses passiert nur im liegen, manchmal hab ich das Gefühl dass er versucht einfach nur tief nach unten zu schauen aber es macht mich sehr besorgt da ich sowas noch nie gesehen habe. Am Freitag morgen war ich beim KIA jedoch schien dieser meine Sorgen überhaupt nicht zu teilen. Daraufhin bin ich Abends in die Klinik und habe eine Hirn Sono machen lassen. Das Gehirn war lt. der Ärztin perfekt und altersgerecht entwickelt also keine Tumoren oder Blutungen. Am Montag morgen bin ich dann zum Augenarzt. Der Augenarzt geht davon aus, dass das Augenverdrehen harmlos ist aber wir sollen ein EEG durchführen lassen um Epilepsie ausschließen zu können (eer sprach von Jackson), da er schon mal ein Kind hatte bei dem das mit 3 J. diagnostiziert wurde aufgrund dieses Rollens. Nun zur meiner Frage, wie oft muss so ein EEG wiederholt werden oder eine Hirn Sono, ist es sinnvoll auf ein MRT zu bestehen und wie soll ich Ihrer Meinung nach weiter vorgehen. Leider fühle ich mich von unserem KIA ein wenig im Stich gelassen, mache mir aber große Sorgen.... Vielen Dank schon mal für Ihre Mühe und einen LG Lena mit Kimi

von lenasonne77 am 09.01.2013, 09:54



Antwort auf: Wie oft muss ein EEG bei Augendrehen wiederholt werden?

Meine Einschätzung kann ich natürlich nur auf der Basis Ihrer Beschreibung geben. Ich bitte das zu berücksichtigen. Wenn es sich allein um "Augenverdrehen nach unten" handelt und sonst keine Symptome erkennbar sind, ist eine Epilepsie unwahrscheinlich, da deren Symptome sich kaum auf die Anspannung der Augenmuskeln beschränken. Ein EEG gibt zusätzlich Sicherheit und kann insbesondere die gefürchtete BNS-Epilepsie sicher ausschließen. Sie haben ansonsten Recht damit, dass durch ein einmaliges EEG allein, insbesondere wenn es sich um ein Wach-EEG beim unruhigen Säugling handelt, eine Epilespie nicht ausgeschlossen werden kann. Grundsätzlich kann eine Hirnerkrankung mit Hirndruck ein Absinken der Augäpfel nach unten bewirken ("Sonnenuntergangsphänomen"). Eine solche Hirnerkrankung ist aber durch einen normalen Sonographiebefund ausgeschlossen. Auch Augenerkrankungen und Erkrankungen der Sehnerven und Nervenknoten können solche Augenbewegungen verursachen. Mindestens eine solche Krankheit, die behandelbar ist und behandelt werden muß, ist aber durch eine augenärztliche Untersuchung (wie offenbar bei Ihnen geschehen) auszuschließen. Fazit: Sonographie, Augenarzt und EEG sind/waren angezeigt. Wenn alles o.B. ist, kann die weitere Entwicklung abgewartet werden. Manchmal sind solche Augenbewegungen bei Frühchen ein Hinweis darauf, dass das visuelle Wahrnehmung beeinträchtigt ist. Das kann man aber in diesem Alter nicht präzise untersuchen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 10.01.2013



Antwort auf: Wie oft muss ein EEG bei Augendrehen wiederholt werden?

Ich wünsche ihnen uns ihrer Familie natürlich auch noch ein frohes und voll allem ein gesundes neues Jahr :) lg

von lenasonne77 am 10.01.2013, 06:56