Hallo Prof. Dr. Jorch,
mir ist seid Monaten bekannt, dass mein baby retardiert ist.
In der 29. Woche hab ich stationär 3 Lungereifespritzen und HES infusionen bekommen.
Bei der Einweisung wurde Ultraschall gemacht, und bei der Entlassung ebenfalls. Immer vom selben Arzt. Und bei der Entlassung wurden plötzlich bedeutend kleinere Messwerte ermittelt als bei der Einweisung.
Dieser Vorfall wurde mit einem Lächeln und dem Satz " ach...das hat jetzt nichts zu sagen, schrumpfen kann ihr kind ja nicht,ich habe damals sicher nicht genau gemessen." abgetan.
Ich habe mich nun bis zur 34. SSW vorgekämpft, das baby wiegt ca. 1800g.
Heute war wieder mal eine Doppleruntersuchung. Mir wurde gesagt, dass der AQ um 5 Wochen zurück liegt.
Wieso hat das meine Frauenärztin nicht letzte Woche beim Ultraschall bemerkt, obwohl sie auch vermessen hat? Laut Ihrer Aussage seien alle Werte um ca. 2 wochen retard,aber in Anbetracht meiner bisherigen Vorgeschichte durchaus akzeptabel.Immerhin hat mein Baby in den letzten 5 Wochen 1 kg gewicht zugelegt..für ein Retardiertes baby nicht schlecht wie ich finde.
ausserdem meinte der arzt der die Doppleruntersuchung vorgenommen hat, dass man jetzt ganz gewissenhaft den besten Zeitpunkt abpassen muss wann das baby geholt werden muss.
aber wie soll das geschehen, wenn ich nur alle 2 wochen ultraschall und CTG bekomme? meine FÄ findet diese Untersuchungsabstände als ausreichend, da die CTGs bisher immer Okay waren.
Ich bin beunruhigt und frage mich, warum man so ein Risiko eingeht und mich hier zu Hause sitzen lässt anstatt eine stationäre Überwachung vorzunehmen.
Was meinen Sie so aus der Ferne zu dieser Sache?
Ich komme übrigens aus Schönebeck.
Könnte ich auch bei Ihnen entbinden, oder wäre das nicht möglich?Oder haben Sie eine Klinikempfehlung für mich in Magdeburg?
Denn allmählig verliere ich das Vertrauen in die Frauenklinik in der ich bisher behandelt wurde.
LG
nancy
Mitglied inaktiv - 26.08.2003, 22:06
Antwort auf:
verunsicherung wegen retardierung
Ihre Verunsicherung kann ich natürlich gut nachvollziehen, obwohl ich weiß, dass die Ultraschallmeßwerte generell einer gewissen Schwankung unterliegen. Insgesamt scheint ja die Situation nicht dramatisch zu sein, da das Gewicht 1800 g in der 34. SSW beträgt und Ihr Kind 1 kg in 5 Wochen zugenommen hat. Ich vermute, dass das Ihre behandelnden Ärzte ähnlich sehen. Ansonsten hätten sie sicher schon eine Überweisung in die pränatale Sprechstunde der Universitätsfrauenklinik veranlaßt, da eine gute Kooperation mit den Schönebecker-Ärzten besteht.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 27.08.2003
Antwort auf:
verunsicherung wegen retardierung
Hallo Nancy,
ich kann Deine Sorgen gut nachvollziehen.
Zu den unterschiedlichen Messwerten:
Die Ergebnisse können in der Tat relativ stark von einander abweichen und geben insgesamt nur einen Schätzwert ab. Das läßt sich so erklären:
Stell dir vor Du malst eine Kreis, mit einem dickem! Stift.
jetzt sollst Du den Durchmesser errechnen. Dann kannst Du jeweils am inneren Ende ansetzen, mitten in der Farbe oder außen. So kommen verschiedene Ergebnisse zustande.
Bei mir kamen die Ärzte innerhalb von 24 Std auf 3 völlig verschiedene Gewichtsangaben. :-/
Zu US und CTG:
Ich mußte wöchentlich zum CTG und Doppler. Ein Doppler hat sowas wie eine "Vorraussagekraft" von ca 7 bis 9 Tagen. Also reicht dieser Abstand aus. Das Gewicht wurde allerdings nur alle 2 Wochen geschätzt, da die Unterschiede sonst kaum messbar sind.
Wenn Du noch Fragen hast, mail mich an, oder stell Deine Fragen daoch mal im Forum der www.fruehchenmamis.at.tf
Es ist zu finden unter:
http://www.levis-page.de/cdfm/main.php
Dort kannst Du auch als Gast schreiben
LG Imke mit Viviane (SSW 36+4, 1830 Gramm) und Kenneth
Mitglied inaktiv - 27.08.2003, 08:51
Antwort auf:
verunsicherung wegen retardierung
Hallo Nancy,
kann Deine Sorgen gut verstehen. Meine Kleine war auch retardiert(34+0SSW, 1700gr). Ich war anfangs auch bei mehreren Ärzten, die mir alle etwas anderes sagten (der Stichtag sei falsch, das Kind wäre eben kleiner, andere hätten sich vermessen etc). Ab der 27.SSW war ich zu ständigen Kontrollen im Krankenehaus. Ausgangspunkt war die Vermutung meines Frauenarztes, ich hätte zu wenig Fruchtwasser, was sich als falsch herausstellte. Der Arzt im Krankenhaus (ich hatte immer denselben) wollte das Wachstum regelmäßig kontrollieren. Zuerst kam ich alle 2 Wochen, dann jede Woche, dann alle 2 Tage (als sie gar nicht mehr wuchs). Mein Arzt vertrat die Meinung, daß man nicht den Zeitpunkt verpassen dürfte, wo es dem Kind außerhalb des Mutterleibes besser ginge als drinnen. Das Gewicht der letzten Messungen war immer identisch. Zum Schluß wurden die Kindsbewegungen sehr wenig und als sie fast 2 Wochen gar nicht mehr gewachsen war, wurde sie per KS geholt (nach Lungenreifungsspritzen.
Ich würde mich wahrscheinlich auch nach einer anderen Klinik umsehen. Daß die Messergebnisse so abweichen, spricht nicht sehr für den Arzt. Am besten suchst Du Dir eine Klinik mit gut ausgestatteter Frühgeborenintensivst. - meistens haben dann auch die Ärzte mehr Erfahrung mit Risikoschwangerschaften.
Wünsche Dir alles Gute, kann Deine Sorgen bestens verstehen.
Viele Grüße,
Gudrun
Mitglied inaktiv - 27.08.2003, 18:33